(Becker-)Radios ab Mercedes-Werk zwischen 1976-1984 - © 2005-2021 Pedro F. (astralsilber.de)


Direkt zu den ab Werk verfügbaren Radiomodellen:

Monat/Jahr

 

Baureihen

Juli 1976

 

W123, W116 und R/C107

Oktober 1980

 

W/C/S123, W/C126 und R107

Dezember 1982

 

W/C/S123, W/C126, W201 und R107

Mai 1984

 

W/C/S123, W124, W/C126, W201 und R107

Direkt zum Anschluss von Becker-Radios

Direkt zum Fotoworkshop zur Nachrüstung von Dauerplus (Klemme 30) und Beleuchtung (Klemme 58)


Ab Werk waren für den W123 und die anderen damaligen Mercedes-Benz-PKW-Baureihen ausschließlich Radiogeräte der Firma Becker, traditionell Erstausstatter der ab Werk verfügbaren Radios bei Mercedes-Benz und bekannt für solide Verarbeitung und überragenden Klang bei stattlichen Preisen, verfügbar.
Dementsprechend waren auch Optik und Design der damaligen Beckerradios am Interieur der angebotenen Fahrzeuge orientiert. Besonders deutlich wird das am Beispiel des W123 und den Beckerradios mit der schwarzen Kunststoffblende und den riesigen Waschmaschinenknöpfen als Lautsstärkeregler bzw. Handabstimmungsknopf, die unübersehbar am Design der Heizungsdrehreglern in der Mittelkonsole angelehnt sind. Das Nadelstreifendesign und die Bedienknöpfe der Becker-Radios aus den 70er Jahren harmonieren hingegen unübersehbar mit dem Interieur der /8-Modelle (W114/W115).

Wurde ab Werk ein Becker-Radio bestellt, so waren vordere Lautsprecher (10 cm Durchmesser) im Armaturenbrett, Entstörung und eine mechanische Hirschmann-Stabantenne im Lieferumfang enthalten und fertig montiert. Als kleine Besonderheit konnte die eingeschobene mechanische Antenne, um sie gegen Beschädigungen während des Parkens zu schützen, mittels eines kleinen Schlüssels „abgeschlossen“ werden,
Die mechanischen Antennen waren bei den in Deutschland erhältlichen Dieselmodellen in der Regel am vorderen rechten Kotflügel und bei den Benzinern auf dem hinteren linken Kotflügel bzw. Seitenteil montiert.
Zu Beginn der Baureihe W123 waren die Hirschmänner mit solidem verchromten Fuß aus Metall erhältlich. Im Laufe der dritten Serie ab 07/1983 wurde zumindest bei den hinten montierten Antennen in Anlehnung an die Antennen aus der S-Klasse W126 der Metallfuß durch eine Gummidurchführung ersetzt (Teilenummer A1268271598, ca. 4 Euro, Stand 2021).

War dem Käufer das lästige manuelle Ein- und Ausziehen der mechanischen Antenne zu lästig, war als aufpreispflichtiges Extra zum bestellten Radio eine vollautomatische Hirschmann-Stabantenne verfügbar [SA-Code 53/1 Antenne automatisch (bei Radioeinbau)]. Diese fuhr beim Einschalten des Radios wie von Geisterhand auf die volle Länge aus, um bei Ausschalten des Radios oder der Zündung wieder in der Versenkung zu verschwinden.
Die vollautomatischen Antennen waren auch bei den Dieselmodellen hinten links montiert. Allerdings ist diese Ausstattungsvariante im Straßenbild nicht sehr oft anzutreffenden, da die Diesel-Erstbesitzer wohl auf Grund des höheren Aufpreises auf den Luxus einer vollautomatischen Antenne verzichteten - die war mit ca. 400 DM schließlich knapp fünfmal so teuer wie die rein mechanische Antenne.

Kunden, die ganz auf die teuren Beckerradios verzichteten, wurde ab Werk noch die Option einer Radiovorbereitung (SA-Code 53/3 Entstörung für nachtr. Radio und FM-Funk), auf Wunsch auch mit Hirschmann-Antenne [SA-Codes 53/2 Antenne automatisch (ohne Radioeinbau) bzw. 53/4 Antenne mechanisch (ohne Radioeinbau)], angeboten.

Bestellte der Kunde die Radiovorbereitung, gab es seitens der Mercedes-Niederlassungen die Option, sich ein Gerät einer anderen Marke (meistens Blaupunkt) einzubauen zu lassen, und somit auf die meist erheblich teureren Becker-Geräte, aber nicht auf ungetrübten Radiogenuss zu verzichten.
Bei Fahrzeugbestellungen ohne Radio war der Einbauschacht mit einer schwarzen Kunststoffblende bzw. bei Fahrzeugen mit Wurzel- bzw. Zebranoholzausstattung in der Mittelkonsole mit einer Blende im entsprechenden Holzdesign verschlossen.

War der Kunde selbst für die Radiovorbereitung zu geizig, wurden im Fahrzeug weder Radioverkabelung verlegt, noch Lautsprecher verbaut. Unter der Abdeckung der vorderen Lautsprecher im Armaturenbrett waren dann nicht einmal die Löcher für den nachträglichen Einbau von Lautsprechern ausgestanzt - die Einbaulöcher waren in diesem Fall dann lediglich vorgelocht.

Die damals verfügbaren Beckerradios unterschieden sich in den Funktionen und natürlich auch im Preis und können in folgende Hierarchie gebracht werden:
Das Einsteigermodell AVUS wird von dem beliebten EUROPA gefolgt. Käufer mit größerem Budget wählten die edleren GRAND PRIX oder MONZA, oder gleich das Topp-Modell BECKER MEXICO. Bei Bestellung des Modells MEXICO waren automatisch noch zwei Fondlautsprecher und ein Überblendregler in der Mittelkonsole mit an Bord. Bei den übrigen Radiomodellen waren Fondlautsprecher zusätzlich, aufpreispflichtig bestellbar.

Während der Bauzeit des W123 vollzog sich allmählich der Übergang von Mono- zu Stereogeräten, so dass Stereoklang zum Ende der Bauzeit des W123 nahezu zum Standard geworden war. Zeitweise gab es Geräte mit Mono-Radio und Stereo-Cassettendeck und schließlich auch Radios, die über Stereo-Radio und Stereo-Cassette verfügten - die sogenannten "Vollstereo"-Geräte. 1984 wurden lediglich noch die analogen Einsteiger-Modelle in der Mono-Ausführung angeboten.

Ferner vollzog sich in den frühen 80er Jahren auch bei Becker der Sprung von den bewährten analogen Radios zu Geräten mit digitaler Anzeige und neuartigen Drucktasten und Wippen (sogenannte "electronic"-Modelle), an Stelle von analoger Anzeige und den traditionellen Drehreglern.

Darüber hinaus wurde 1984 in der VHF/UHF-Rundfunkkonferenz in Genf die Erweiterung des UKW/FM-Frequenzbereichs von bisher 87,5 - 104 MHz auf 108 MHz beschlossen. Freilich hatten die Hersteller von Radiogeräten diese Erweiterung antizipiert und schon einige Jahre vorher sukzessive Radios mit erweitertem Frequenzband angeboten.

Im Prinzip gab es analog zu den drei Serien des W123, drei Generationen von Becker-Radiogeräten - allerdings leicht zeitversetzt.
Beim Serienstart des W123 1976 waren zunächst die altbekannten Radiogeräte aus dem Vorgänger /8 im Nadelstreifendesign erhältlich, die später durch die typischen W123-Modelle mit der schwarzen Kunststoffblende und den großen Drehreglern bzw. den electronic-Modellen ersetzt wurden.

1976
waren laut Juli-Prospekt folgende Nadelstreifen-Radiogeräte für die Baureihen W123, W116 und R/C107 ab Werk verfügbar:

 

 

 

51/4 Radio Becker Europa LMKU


 

 

51/6 Radio Becker Grand Prix LMKU


 

257 Radio Becker Europa-Kurier LMKU


 

 

51/0 Radio Becker Monza Cassette-Stereo MLU


 

51/1 Radio Becker Mexico Cassette Vollstereo MU

 

258 Radio Becker Monza Cassette Kurier LMU

Alle Geräte waren mit automatischer Scharfabstimmung (AFC) sowie automatischem Schwundausgleich ausgestattet und boten lediglich Mono-Rundfunkempfang, aber Stereo-Cassettenbetrieb - sofern ein Cassettenlaufwerk vorhanden war. Lediglich das MEXICO Vollstereo wartete mit Stereoempfang und Stereo-Cassettenbetrieb auf.

Ferner gab es 1976 noch folgende Bestelloptionen:

Die optional erhältlichen Hecklautsprecher belasteten das Budget gleichermaßen, da sie sich sowieso nur in der Belegung des Überblendreglers unterschieden:

Wer 1976 also auf den Genuss von (Stereo-)Cassettenklang kommen wollte, musste bei den erhältlichen Geräten leider auf die praktischen Stationstasten verzichten.

Als exotische Besonderheit boten das GRAND PRIX und das MEXICO einen automatischen, mechanischen Sendersuchlauf, der in drei Empfindlichkeitsstufen eingestellt werden konnte. Durch Antippen der Automatic-Taste wurde der eingestellte Wellenbereich automatisch nach dem gewünschten Sender durchsucht. Dabei bewegte sich die Senderanzeige von links nach rechts durch den Wellenbereich, um am rechten Skalenende hörbar an den linken Skalenanfang zurückzuschnalzen, und die Suche von dort aus erneut zu beginnen. Dieses kleine mechanische Wunder ist bei den meisten Geräten mittlerweile jedoch leider oft defekt.
Der automatische Sendersuchlauf ließ sich gegen Aufpreis nicht nur direkt am Radio, sondern auch per Fußschalter im Fahrerfußraum aktivieren.

Hinter der Kurier-Funktion verbarg sich ein integrierter, elektronischer Verkehrsfunkdecoder für das "Autofahrer-Rundfunk-Informationssystem" (ARI). Rundfunksender, die Verkehrsnachrichten ausstrahlten, wurden von dem Radio optisch in der Skala mit der Schrift "Kurier" angezeigt.
Das ARI war bei seiner Inbetriebnahme 1974 ein Meilenstein in der deutschen Rundfunkgeschichte. Erstmals wurden über die Hörfunkwellen auch technische Zusatzinformationen (Sender, Bereichs- und Durchsagekennung) über einen 57-kHz-Hilfsträger übertragen.
Die Senderkennung war der Grundton 57 kHz selbst und deutete dadurch lediglich auf das Vorhandensein eines Verkehrsfunksenders hin. Die Bereichskennung übermittelte den Sendebereich des Senders (A bis F), und die Durchsagekennung wies auf wichtige Durchsagen wie den Verkehrsfunk hin. Mit Hilfe des nicht hörbaren ARI-Signals konnten Radioempfänger so zwischen Verkehrsdurchsagen und dem laufenden Programm unterscheiden. Wurde das Radio bei eingestelltem Verkehrsfunk-Sender stummgeschaltet, schaltete das Radio erst bei Verkehrsmeldungen wieder auf laut. Selbstverständlich wurde dabei auch der Cassettenbetrieb - sofern vorhanden - unterbrochen.

Seit 1988 gilt das ARI-System als technisch überholt. Das modernere RDS-System ("Radio-Daten-System") bietet neben den Verkehrsfunk-Kennungen auch weitere Informationen wie Programm-Namen, Alternativ-Frequenzen einer Senderkette oder auch Radio-Text. Radios mit ARI-Funktion werden deshalb von der Industrie schon längst nicht mehr angeboten. Nach einer längeren Umstellungsphase, in der beide Verkehrsfunk-Systeme parallel bedient wurden, ist der ARI-Dienst in Deutschland zum 1. März 2005 in allen Hörfunkprogrammen der ARD endgültig abgeschaltet worden. Einige private Radiosender senden die ARI-Kennung jedoch noch weiterhin. In der Schweiz entfiel ARI schon im September 2003; in Österreich wurde die ARI-Übertragung am 19. Mai 2008 eingestellt.

Leider verschwanden im Jahr 2003 im Zuge der ARI-Abschaltung auch die blau-weißen Schilder mit den Verkehrssender-Frequenzen (Zeichen 368 StVO) von den deutschen Autobahnen, die ab 1974 als Hinweise auf die entsprechenden Verkehrsfunksender der Region nach und nach aufgestellt wurden.

Der hörbare Signalton ("Hinz-Triller") zu Beginn und am Ende von Verkehrsfunkdurchsagen ist vom Wegfall des ARI aber bisher nicht betroffen. Der nach seinem Erfinder Werner Hinz benannte Signalton mit einer Mittenfrequenz von 2.350 Hz und einer Länge von 1,20 bzw. 0,55 Sekunden wurde ebenfalls Anfang der siebziger Jahre eingeführt und diente ursprünglich zur Steuerung von automatischen Tonbandaufzeichnungsgeräten an Autobahnraststätten. Autofahrer ohne eigenes Autoradio konnten sich so während einer Fahrpause über die aktuelle Verkehrssituation informieren oder wurden bei leise eingestelltem Radio auf Verkehrsdurchsagen aufmerksam gemacht.


Das Sonderausstattungsprospekt aus dem Oktober 1980 führt die folgenden Radios für die Baureihen W/C/S123, W/C126 und R107 auf:

51/4 Radio Becker Europa LMKU Typ 460


 

 

257 Radio Becker Europa-Kurier LMKU mit integriertem Verkehrsfunk-Decoder Typ 463


 

51/6 Radio Becker Grand Prix LMKU Typ 470


 

 

51/2 Radio Becker Europa Cassette Vollstereo LMKU Typ 594


 

254 Radio Becker Europa Cassette Vollstereo Kurier LMKU mit integriertem Verkehrsfunk-Decoder Typ 591


 

 

51/1 Radio Becker Mexico Cassette Vollstereo Reverse MU (einschließlich 2 Hecklautsprecher) Typ 374


 

51/0 Radio Becker Mexico Cassette Electronic Kurier MU Typ 385

 

259 Verkehrsfunk-Kurier 5

Das Ende 1980 verfügbare Becker MEXICO electronic 385 war das erste ab Werk erhältliche digitale Becker-Radio und eins der ersten vollelektronischen Autoradios überhaupt.

Sonderaustattung 259 Verkehrsfunk-Kurier 5 nahm in Verbindung mit den Radios, welche über einen automatischen Sendersuchlauf verfügten, dem Fahrer eine entscheidende Arbeit ab: Es suchte sich den Verkehrsfunksender selbst. Wenn das Fahrzeug sich aus dem eingestellten Sendegebiet entfernte, löste das Gerät den automatischen Sendersuchlauf aus. War der Suchlauf nach einem alternativen Verkehrssender in dem eingestellten Sendebereich erfolglos, machte das Gerät akustisch darauf aufmerksam, einen anderen Sendebereich zu wählen. Bei Cassettengeräten unterbrach er außerdem während der Verkehrsfunkdurchsage den Cassettenbetrieb.

Im Sonderausstattungsprospekt aus dem Dezember 1982 sind die folgenden Radiogeräte für die Baureihen W/C/S123, W/C126, W201 und R107 aufgeführt:

51/5 Radio Becker Avus MU Typ 801


 

 

51/4 Radio Becker Europa LMKU Typ 460


 

257 Radio Becker Europa Kurier LMKU Typ 598

 

51/2 Radio Becker Europa Cassette Vollstereo LMKU Typ 664

254 Radio Becker Europa Cassette Vollstereo Kurier LMKU Typ 663

 

51/0 Radio Becker Mexico Cassette Electronic Stereo Kurier MU Typ 610

 

 

 


Das Sonderausstattungsprospekt aus dem Mai 1984 führt die folgenden Radios für die Baureihen W/C/S123, W124, W/C126, W201 und R107 auf:

51/5 Radio Becker Avus Kurier MU Typ 803


 

 

257 Radio Becker Europa Kurier LMKU Typ 772


 

51/3 Radio Becker Grand Prix Electronic Stereo Kurier LMU Typ 763


 

 

51/8 Radio Becker Avus Cassette Electronic Kurier Typ 708


 

254 Radio Becker Europa Cassette Electronic Stereo Kurier LMU Typ 731


 

 

51/1 Radio Becker Grand Prix Cassette Electronic Stereo Kurier LMU Typ 761


 

51/0 Radio Becker Mexico Cassette Electronic Stereo Kurier LMKU Typ 753


 

 

 

Um den mäßigen Klang der Beckerradios mittels der serienmäßigen 10cm-Breitbandlautsprechern mit Pappmembran  zu verbessern, gab es optional 13cm-Zusatzlautsprecher für den Fond zu bestellen, die links und rechts auf der Hutablage Platz nahmen (SA-Codes 811 Hecklautsprecher Stereo mit Überblendregler Mono bzw. 812 Hecklautsprecher Stereo mit Überblendregler Stereo).
Kurz vor Produktionsende wurden die verbauten Lautsprecher ab Oktober 1984 durch "leistungsstärkere" Modelle ersetzt - ob sich diese Verbesserung aber auch in der Klangqualität bemerkbar machte, bleibt anzuzweifeln.

Da die damaligen Becker-Radios maximal über zwei Lautsprecherausgänge verfügten, konnten vier Lautsprecher nur mittels eines speziellen Überblendreglers in der Mittelkonsole betrieben werden. Die Fahrzeugbeschallung über die Heck- oder Frontlautsprecher konnte dann je nach Einstellung des Reglers stufenlos gewählt werden.

Die Lautsprechergitter im Fond (Teilenummer A0008201612) waren in der ersten und zweiten Serie ausschließlich in schwarz zu bekommen, in der dritten Serie (ab 09/1982) wurden sie in der jeweiligen Innenausstattungsfarbe des Fahrzeugs geliefert (schwarz, blau, dattel, creme, dunkelolive, hennarot)



Anschluss von Becker-Radios

Die Angaben in diesem Abschnitt erfolgen nach bestem Wissen und Gewissen und ohne jegliche Gewähr. Gerade bei Fahrzeugen ohne Radiovorbereitung, undurchsichtigem Kabelgewusel oder nachträglich gezogenen Strippen rate ich dazu, mit einem Spannungsprüfer (gibt´s für ca. 5 EUR in jedem Baumarkt) oder einem Multimeter die Belegung der Kabel VOR der Installation des Radios zu überprüfen.
Autoradios reagieren im Allgemeinen sehr empfindlich auf ein versehentliches Verpolen der Stromanschlüsse und quittieren ihren Dienst leicht rauchend auf ewig. ;-)
Bei Anschlussproblemen oder anderen Fragen versuche ich gerne per E-Mail unter
 weiterzuhelfen (Hinweis: Die Antwort kann u.U. einige Tage dauern...!).

Anschluss von analogen Becker-Geräten am Beispiel eines Europa Cassette Vollstereo Kurier 591


 

 



Bei den Lautsprechersteckern (sogenannte DIN-LS-Stecker oder "Strich-Punkt"-Stecker) ist der "Punkt" mit Plus belegt, und der "Strich" mit Minus.

An die Steuerspannungsbuchs (21) wird die automatische Antenne angeschlossen.

An die 6-polige Anschlussbuchse (22) kann beim EUROPA 591 laut Bedienungsanleitung ein separat erhältlicher Verkehrsfunkadapter oder CB-Funkadapter angeschlossen werden.
Die Buchse ist jedoch bei den verschiedenen Becker-Modellen unterschiedlich belegt. Das reicht vom Anschluss eines externen Verstärkers oder anderer externen Geräte bis zur Diagnosebuchse für fällige Wartungs- oder Reparaturarbeiten.
Im gut sortierten Oldieradio-Zubehör gibt es mittlerweile Adapter, um Walk-, Diskman, iPod oder MP3-Geräte per 3,5 mm Klinkenstecker an die DIN-Buchse des Radios anzuschließen (ca. EUR 25). Diese Adapter funktionieren offenbar aber nur bei Radiogeräten ohne Cassettenlaufwerk, da man an diesen Geräten damals das externe Cassettenlaufwerk Becker Cassette Stereo 355 bzw. Mono 356 nachrüsten konnte.
Die jeweilige Bedienungsanleitung oder die technische Dokumentation hilft, Unklarheiten zu beseitigen.

 Anschlussdiagramm der Becker electronic-Modelle

 

 

 

 

 

 

 

 

1

ground

Masse/Minus

(Klemme 31)

2

ignition

Zündungsplus

(Klemme 15)

3

illumination

Beleuchtung

(Klemme 58)

4

constant

Dauerplus

(Klemme 30)

 


Ergänzende Hinweise:

  • Der Stromanschlussstecker für die Becker electronic-Modelle ist neu mittlerweile nur noch schwer zu bekommen. Bei Mercedes ist er an der Teiletheke in Einzelteilen bestellbar und muss entsprechend verkabelt und zusammengelötet werden. Die Teilenummern für die Bestellung bei Mercedes lauten:

A0008210565

Steckhülse

ca. 1,50 EUR

 

A0025459926

Kontaktbuchse

ca. 0,85 EUR (4 Stück werden benötigt)

 

  • Auf "Dauerplus" (Klemme 30) liegt - wie der Name schon vermuten läßt - immer Strom an, auch wenn kein Zündschlüssel steckt, bspw. um den Senderspeicher oder den Radio-Code zu sichern.
  • Am "Schaltplus" (Klemme 15) liegt - in der Regel - erst Strom an, wenn der Schlüssel in Position 1 steckt, die Zündung also noch ausgeschaltet ist. Liegt Strom an Schaltplus an, kann das Radio eingeschaltet werden.
  • Oftmals ist die Klemme "Beleuchtung" mit an der Klemme "Zündung" angeschlossen, so daß die Radiobeleuchtung immer eingeschaltet ist und das Lesen des Radiodisplays auch tagsüber erleichtert.
    Wer Wert darauf legt, dass sich die Radiobeleuchtung mit der Fahrzeugbeleuchtung einschaltet und die Beleuchtungsintensität des Radios regelbar ist, muss sich ein Kabel von der Armaturenbrettbeleuchtung zum Autoradio legen. Beim W123 bieten sich dabei die Lichtleiterspinne hinter dem linken Heizungsregler oder die Beleuchtung des Warnblinkschalters in der Mittelkonsole an.
  • Es gibt zwei verschiedene Antennen-Anschlussstecker: europäische Autoradio-Hersteller nutzen oftmals einen kurzen ISO-Koax-Stecker, während bspw. japanische auf die schon früher benutzten alten (langen) Rundstecker vertrauen, die auch bei den Becker-Radios zur Anwendung kommen.

moderner DIN-ISO-Anschluß

 

Pin

A

B

C

1

Geschwindigkeitsabhängige Lautstärkeregelung (GAL)

Rechts hinten +

Line out hinten links

2

Nicht belegt oder z.B. Signal vom Rückfahrscheinwerfer

Rechts hinten -

Line out hinten rechts

3

Phone mute

Rechts vorne +

AF Chassis (ground)

4

Dauerplus 12 V (Klemme 30)

Rechts vorne -

Line out vorne links

5

Steuerausgang für Automatikantenne (12 V wenn Radio ein)

Links vorne +

Line out vorne rechts

6

Beleuchtung (Klemme 58)

Links vorne -

Steuerausgang für Verstärker (12V)

7

Zündung/geschaltetes Plus (Klemme 15)

Links hinten +

CD-Wechsler (Control), EIN

8

Masse/Minus (Klemme 31)

 

CD-Wechsler (Control), Betriebsspannung 12V

9

 

 

CD-Wechsler (Control), MASSE

10

 

 

CD-Wechsler (Control), BUS

11

 

 

CD-Wechsler (Control), UHR

12

 

 

CD-Wechsler (Control), RESET

18

 

 

CD-Wechsler (AF), MASSE

19

 

 

CD-Wechsler (AF), LINKS

20

 

 

CD-Wechsler (AF), RECHTS

Der Vollständigkeit halber sei hier noch erwähnt, dass einige Fahrzeughersteller (z.B. VW, SEAT oder AUDI) seit Ende der 90er Jahre von den eigentlich genormten DIN-ISO-Anschlüssen abweichen, und demzufolge die Belegung der Fahrzeugverkabelung unbedingt VOR Anschluss des Radios bzw. CD-Wechslers zu prüfen ist!

Eine detaillierte Auskunft über alle möglichen Car-Audio-Stecker-Belegungen verschafft die Seite selfmadehifi.de


Danke an Ingo L. von meinbenz.de für die Preislisten.