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Auszug Motorsteuergerät Mercedes-Benz /8, 250CE, 6 Zylinder

Anfang der 1980er Jahre begann das Dilemma. Die vielgepriesene Elektronik hielt verstärkt Einzug in unsere Fahrzeuge. Was damals totschick und Mega angesagt war, sollte sich später, also heute, als Malheur entpuppen. Darüber, wie man heute mit Problemen diesbezüglich umgeht, machte man sich zu jener Zeit keine Gedanken. Oldtimer, aber auch bereits Youngtimer-Fahrer und Fahrerinnen stellt das heute mitunter vor große Herausforderungen.
Denn selbst, wenn der Fehler erkannt und lokalisiert wurde, ist er oft sehr schwer zu beheben, weil es die elektronischen Aggregate kaum oder sogar nicht mehr gibt oder ein horrendes Geld hierfür auf den Tisch gelegt werden muss. Nehmen wir den Luftmengenmesser der älteren Mercedes-Benz Baureihen, zum Beispiel den des 190er, Baureihe W201 als Beispiel. Wenn der Motor an jeder Ampel und bei jedem Stopp erstirbt, ist das oft das erste Symptom für den fortgeschrittenen Verschleiß.
Junge Mechatroniker wissen meist recht wenig über die alten Systeme. Die häufigsten Gründe für das Versagen der Elektronischen Komponenten finden sich an den Lötstellen oder in deren Umgebung, wie etwa im Kunststoff oder in brüchigen Kabelummantelungen.
 
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Das Bild zeigt die Nebenplatine des Motorsteuergerätes eines Mercedes-Benz W108, 8 Zylinder, an der fleißig „gebraten“ statt gelötet wurde.

Aber auch Steckkontakte leiden sehr.
 
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Das Bild zeigt die Anschlussleiste eines Motorsteuergerätes eines Citroén SM 2.7, 6 Zylinder.

Durch chemische, elektrische, mechanische und nicht zuletzt durch thermische Einflüsse altern die elektronischen Komponenten mit der Zeit. Funktionstüchtigen Ersatz zu finden ist nicht leicht, da die Fahrzeughersteller die Ersatzteilversorgung eine gewisse Zeit nach Ende der Produktion des Modells einstellen. Selbst gelagerte Original Ersatzteile sind dem Alterungsprozess unterworfen. Bei über 40 Jahre alten Modulen liegt die Ausfallquote bei über 50 %.
Für Bauteile wie Motorsteuergeräte gibt es bereits Unternehmen, die sich der Wiederaufbereitung annehmen. Technische Unterlagen sind jedoch meist nicht mehr verfügbar. Zu einem Mercedes-Benz, W109 liegen zum Beispiel die kompletten Schaltpläne noch vor und sind käuflich zu erwerben.  So etwas ist der Optimalfall und seit langem bereits nicht mehr normal. Bei neuen Baureihen ist da selbst gegen Geld nicht dranzukommen.
Bei vielen Bauteilen ist eine Rekonstruktion ohne die Hilfe der Hersteller unmöglich. Entsprechend beschäftigt das Thema die Oldtimer-Szene.
Der Verband der Automobilindustrie (VDA) nimmt die Sorgen ernst. Seit etwa 16 Jahren kommen im Automobilbau vermehrt sogenannte BUS-Systeme zur Anwendung, die die einzelnen Steuergeräte, moderne Fahrzeuge haben davon bis zu 130 Stück an Bord, und weitere Komponenten miteinander vernetzen. Eine spätere Nachfertigung dieser hochkomplexen Bauteile ist kaum möglich. Daher soll eine Arbeitsgruppe das Thema untersuchen und Lösungen zur langfristigen Versorgung erarbeiten.

Aus meiner Sicht ist aber davon auszugehen, dass heutige moderne Fahrzeuge aus oben genannten Gründen es nicht zum Oldtimer schaffen werden.
Pitterchen