THEMA:

Geschrieben von Fleischi am 27. Mai 2006 15:45:29:
Als Antwort auf: "zerkratzte" Windschutzscheibe geschrieben von Frank Greis am 27. Mai 2006 07:33:35:

Hallo,
eine Aufbereitung eine mit Kratzern beschädigten Glasscheibe ist mit nicht industriellen Mittel unmöglich. Da ich beruflich mit Kratzern und anderen Beschädigungen auf Glas zu tun habe, kann ich Dir leider keinen anderen Rat geben, als eine neue Scheibe zu kaufen. Einen einzelnen (nur öberflächlichen) Kratzer auszupolieren dauert mehrere Stunden bzw. einen ganzen Tag. (Je nach Länge). Bei Kratzern die mit dem Fingernagel spürbar sind, ist eine Reparatur unmöglich. Um leichte Kratzer zu entfernen, gäbe es spezielle Schleifmittel, Pasten und Polierscheiben. Mehrere Kratzer herauszupolieren steht in keinen vernünftigen Verhältnis zum Anschaffungspreis.
Bei weiteren Fragen kannst mich gerne anmailen.


Gruß Robert

Geschrieben von RaiOrz am 27. Mai 2006 19:40:58:
Als Antwort auf: Kauf Dir ne neue Scheibe bitte ! geschrieben von Fleischi am 27. Mai 2006 15:45:29:

Zitat:

>eine Aufbereitung eine mit Kratzern beschädigten Glasscheibe ist mit nicht industriellen Mittel unmöglich. Da ich beruflich mit Kratzern und anderen Beschädigungen auf Glas zu tun habe, kann ich Dir leider keinen anderen Rat geben, als eine neue Scheibe zu kaufen. Einen einzelnen (nur öberflächlichen) Kratzer auszupolieren dauert mehrere Stunden bzw. einen ganzen Tag. (Je nach Länge). Bei Kratzern die mit dem Fingernagel spürbar sind, ist eine Reparatur unmöglich. Um leichte Kratzer zu entfernen, gäbe es spezielle Schleifmittel, Pasten und Polierscheiben. Mehrere Kratzer herauszupolieren steht in keinen vernünftigen Verhältnis zum Anschaffungspreis.

>Bei weiteren Fragen kannst mich gerne anmailen.

>

>Gruß Robert
Antwort:

Sorry das ich anderer Meinung bin, aber als Restaurator (nicht KFZ-Bereich) benutze ich fast täglich "vergessene Techniken". Wenn man sich einmal alte Schränke, Spiegel, Uhrengläser aber auch ganz normale alte Fensterscheiben anschaut, so stellt man fest das vor ca. 100 Jahren sehr viele dieser Gläser geschliffene Ränder hatten. Viele dieser Schleifarbeiten wurden von Hand, an der Baustelle durchgeführt. Es gab "Glashobel" für den groben Schnitt und der unebene, milchige und gesplitterte Rand wurde dann ebenfalls von Hand glattgeschliffen und hochdurchsichtig poliert. Mit der Richtigen Rezeptur ging das schnell und einfach. Man bedenke, damals gab es keine Akkuschrauber...
Die Rezepur habe ich leider im Moment nicht im Kopf, aber aufgeschrieben. Läßt sich also wiederfinden. Vor einigen Jahren habe ich damit mal eine ca. 0,2mm tiefe und ca, 30cm lange Scheibenwischerkratzspur restlos beseitigt. Dank Bohrmaschinenenantrieb war das in 5 - 10 Minuten erledigt.

Geschrieben von Fleischi am 28. Mai 2006 13:01:01:
Als Antwort auf: Kauf Dir ne neue Scheibe bitte ! geschrieben von Fleischi am 27. Mai 2006 15:45:29:

Hallo alle Miteinander,
An Raiorz: Ja , du hast recht. Nichts ist unmöglich. Aber: Der Aufwand eine Scheibe von Kratzern zu befreien, steht in keinen vernünftign Verhältnis zum Anschaffungspreis einer neuen Glasscheibe. Dabei bleib ich. Um diese Kratzer zu beseitigen braucht man verschiedene Schleifscheiben und Schleifmittel von Grob bis Fein. Diese Sachen anzuschaffen ist teuerer als eine neue Scheibe.
Das Beispiel mit den Uhrscheiben (Du meinst sicher die Facetten an den Rändern) hinkt erheblich und hat nichts mit einer Bearbeitung AUF der Scheibefläche zu tun. An den Randbereichen kann sehr wohl mit "etwas gröberen " Schleifmitteln hantiert werden, aber mit Sicherheit nicht auf der Scheibenoberfläche, sonst wären Schleifautomaten und Fräsanlagen bei den Glasverarbeitern für mehrere Millionen Euro für die Katz.
Um einen Kratzer von 30 cm Länge zu enfernen sind 10-15 Minuten wie Du schreibst völlig unmöglich. Alles andere ist geflunkert und hilft hier nicht weiter. Dies möchte ich aber auch nicht weiter vertiefen, da Glasschleiferei und die Verarbeitungstechniken ein Lehrberuf sind, und dem Fragenden durch eine endlos dauernde Diskussion nicht geholfen wird.
UND NUN MEIN TIP AN ALLE INTERESSIERTEN :


Fast alle Glasereibetriebe liefern und stellen Duschkabinen aus Ganzglas her.

Die Betriebe haben auch die Möglichkeit, eine Beschichtung (unsichtbar) aufzubringen. (Markenname: Clear shield, invisible shield und andere).

Diese Nano Beschichtung habe ich auch bei meiner sehr verkratzten Scheibe aufgebracht um die Zeit bis zum Ausbau zu überbrücken. Bei Dieser Beschichtung läuft das Wasser fast von selber ohne Scheibenwischer ab. Die Blendung bei Regenfahrt in der Nacht hat extrem abgenommen- bis fast nicht mehr vorhanden. Ich fahre jetzt 2 Jahre im Alltagsbetrieb mit dieser Beschichtung und diese zeigt keine Abnutzungserscheinungen.
Diese Beschichtung kann oder wird auch im eingebautem Zustand aufgebracht.
Das ist nicht nur für Scheiben mit Kratzer interessant, sondern auch bei neuen Scheiben. Die gleichen Produkte (clear shield) werden bei bei BMW und Mercedes bei hochpreisigen Neufahrzeugen serienmäßig aufgebracht.
Ich hoffe hier weitergeholfen zu haben.
Gruß Robert

Geschrieben von Bodo am 28. Mai 2006 13:42:10:
Als Antwort auf: Nachtrag : Andere Lösung geschrieben von Fleischi am 28. Mai 2006 13:01:01:

Hi Robert,
> Die gleichen Produkte (clear shield) werden bei bei BMW und Mercedes bei hochpreisigen Neufahrzeugen serienmäßig aufgebracht.
Tatsächlich? Dachte, BMW hatte das mal auf dem 8er versucht, dann aber wieder aufgegeben, da die Langzeitwirkung nachlässt und die Scheibe resp. die Wischer nicht mehr "ruhig" zu bekommen waren (Rubbeln, Schlierenbildung usw.).
*Gruß

Bodo

Geschrieben von Fleischi am 28. Mai 2006 16:00:00:
Als Antwort auf: Re: Nachtrag : Andere Lösung geschrieben von Bodo am 28. Mai 2006 13:42:10:

Nö Bodo,
diese Produkte sind max 4-5 Jahre auf dem Markt und eine Neuentwicklung.
Aber in der Tat. An Beschichtungen der Art: "Lotosblüteneffekt" versuchen sich viele Unternehmen seit Anfang der 70er Jahre.
Gerne kann ich Dir mal die Beschreibung bzwl das Datenblatt von Clear Shield zukommen lassen.
PS: Ich rüste seit ca 4-5 Jahren Kundenduschen und Glascheiben für Feuchträume

für dauerbeanspruchte Glasflächen in Hallenbädern mit dieser Beschichtung aus. Bisher traten noch keine "Verschleißerscheinungen" auf.
Gruß Robert

Geschrieben von Maxe am 29. Mai 2006 10:44:00:
Als Antwort auf: Nichts ist unmöglich... geschrieben von RaiOrz am 27. Mai 2006 19:40:58: