Geschrieben von CS_280 SE 3,5 Coupé am 21. Januar 2005 08:34:41:
Als Antwort auf: Bei Mirbach gibt´s wieder Autos ohne "Mittelpfosten"... geschrieben von Uwe 3.5 am 20. Januar 2005 14:48:26:
Claus F. Mirbach hat sein Unternehmen, ich glaube in den achtziger Jahren, an seinen Verkäufer Luftschitz verkauft. Der hat den Laden dann ein paar Jahre später an die Wand gefahren - Konkurs. In den Räumlichkeiten findet sich heute Eberhard Thiesen. Luftschitz ist dann aus Hamburg verschwunden und hat im Chiemgau neu angefangen.
Nach ein paar Jahren ist es ihm gelungen, auf dem Gelände der Mercedes-Niederlassung in Hamburg eine Halle zu mieten, wo er seitdem die Mirbach Nord GmbH betreibt. Ganz überwiegend (wenn nicht sogar ausschließlich) werden Fahrzeuge in Kommission genommen, mit dem Verkäufer nach zähen Verhandlungen der Preis festgelegt, den dieser beim Verkauf erhält, und dann rechnet Luftschitz ordentlich was drauf, denn er muß ja schließlich auch leben.
So ist es auch mir ergangen. Ich habe ihm vor ein paar Jahren meinen frisch restaurierten Austin-Healey 100/4 in Kommission gegeben. Beworben wurde das Fahrzeug von ihm nicht - entgegen einer dahingehenden Ankündigung. Mehrere Monaten lang tat sich nichts (was m.E. an der weit überhöhten Preisforderung lag).
Eines Tages erhielt ich Post von einem KFZ-Versicherer wegen irgendeines Unfalls in einem Teil von Hamburg, in dem ich mich nicht erinnern konnte, gewesen zu sein. Der Unfall lag bereits rund zwei Monate zurück. Nachforschungen haben dann ergeben, daß es sich um einen Unfall mit meinem Austin-Healey handelte. Herr Luftschitz, von mir darauf angesprochen, meinte, im Anschluß an eine angebliche Probefahrt habe ein anderes Fahrzeug beim Ausparken meinen Healey auf der B-Säule getroffen. Aber alles sei halb so schlimm, das Fahrzeug sei bereits begutachtet worden, und er habe die Reparatur schon veranlaßt.
Auf meine Bemerkung, daß es sich immer noch um mein Eigentum handele, bei dem ich selbst bestimme, wer, was, wie, auf welche Weise und zu welchem Preis repariert, reagierte er beleidigt. Meine Forderung, das Fahrzeug samt Restaurationsdokumentation sofort herauszugeben, wurde zurückgewiesen. Die involvierte Werkstatt "Aston Services" in Hamburg schob vor, das Fahrzeug nicht herausgeben zu dürfen und beanspruchte im Übrigen Bezahlung der bereits gekauften - angeblich kompliziert in UK beschafften - Blechteile, auf denen noch der LIMORA-Aufkleber zu sehen war. Es bedurfte erheblicher Interventionen meinerseits über die Mercedes Niederlassungsleitung und die Androhung rechtlicher Schritte, bis ich mein bereits teilzerlegtes Fahrzeug zurückerhalten habe.
Spätere Recherchen haben ergeben, daß sich bei Mirbach derartige "Unfälle" häufen. Luftschitz geht dabei immer nach demselben Schema vor: Wenn sich ein Fahrzeug nicht schnell von selbst verkauft, kann es passieren, daß es in einen unverschuldeten Unfall verwickelt wird. Es folgt dann eine Abrechnung des Schadens auf Gutachtenbasis über die gegnerische Versicherung und eine Reparatur bei einer befreundeten Werkstatt - alles ohne Kenntnis des Eigentümers, dem dann irgendwann das Ergebnis als "besonderer Service" präsentiert wird. Ob es wohl zwischen den effektiven Reparaturkosten und den im Gutachten festgestellten Reparaturkosten eine Differenz geben mag? - Ein Schelm, wer böses dabei denkt ...
Grüße aus Hamburg,
Christoph