Geschrieben von Lutze am 07. August 2005 00:00:41:
Ich habe einen weißen w108 280s Bj. 70 (Null-Ausstatter) geschenkt bekommen und überlege, ob es sich lohnt den Wagen wieder flott zu machen. Immerhin habe ich ja den Kaufpreis gespart. Etwas schrauben kann ich auch (10 Jahre W123). Habe aber wenig Ahnung vom 108ter.
Die Historie des Wagens ist gut dokumentiert:
Der Wagen hat wohl erst 160.000 km runter und ist laut dem altem Pappbrief vom 07. August 1970 bis Januar .92 auf einen Juwelier in Friesenheim zugelassen gewesen. Im Februar 1992 wurde der Wagen stillgelegt und ist dann von einem Studenten mit roter Nummer nach Berlin gefahren worden.
Dieser Student hat dem Wagen ab Wagenunterkannte eine 20 cm breite Hammerschlag “Lackierung“ verpasst und alle Stellen die einen Anflug von Rost zeigten mit einer Rostschutzfarbe versehen. 1993 wurden neue Bremsleitungen, ein neuer Auspuff, Spurstangen, Lenkungsdämpfer etc . eingebaut und einige absolut schlecht gemachte Schweißarbeiten durchgeführt.
Das Auto wurde dem TÜV vorgeführt (geringe Mängel) , aber dann merkwürdigerweise nicht mehr zugelassen. 1994 wechselte das Auto wieder den Besitzer und wurde in einer schön trockenen Garage aufgebockt!!!!! (jetzt hängt er leider hinten durch). Bis zum Jahr 2000 hat der Besitzer das Fahrzeug 2x pro Jahr bewegt und durch eine Waschanlage!!! gefahren.
Seit 5 Jahren ist das Auto nicht mehr bewegt worden.
Es ist noch altes Kühlwasser, Öl, Benzin und Bremsflüssigkeit drin. Der Motor ist trocken. Gestartet habe ich den Motor aber vorsichtshalber nicht. Die Bremsen waren fest, ließen sich aber mit relaiv wenig Aufwand wieder lösen (irgendwie mußte er ja auf den Trailer).
Von außen sah der Wagen bis auf den grauen Hammerschlagstreifen gut aus. Die Innenaustattung ist ebenfalls in gutem Zustand und nicht durchgesessen, das Holz ist nicht gerissen und sämtliche Chromteile sehen gut aus und sind rostfrei. Leider habe ich kein Foto gemacht, bevor ich mit der teilweisen Demontage begonnen habe (dann könntet ihr Euch in etwa vorstellen, warum ich den Wagen geschenkt genommen habe (Einem geschenkten Gaul usw.....).
Alles was man unter der Motorhaube an Blechteilen auf den ersten Blick sieht, ist weitgehend rostfrei. Die Türunterkanten sind gerostet. Kotflügel über den Lampen machen den Eindruck, als hätte hier jemand schon etwas Spachtelmasse und eine Spraydose in der Hand gehabt. Je mehr ich mir den Wagen angeschaut habe, umso mehr Rost habe ich gefunden. Totale Durchrostungen gibt es vorn links am Innenschweller, in einem Radkasten und an einigen Stellen unter den Befestigungen für die Zierleisten. Alle anderen Stellen haben dem Druck des Schraubenziehers(drehers) -Tests standgehalten.
Nachdem ich mir nun alle Fotos noch einmal angeschaut habe, verstehe ich ein wenig warum der Vorbesitzer keine richtige Lust mehr hatte und den Wagen verschenkt hat. Ich habe die Fotos ins Netz gestellt und wollte mal hören, ob ihr den Wagen für sanierungswürdig haltet. Meine Vorstellung wäre, alles was ich selber schrauben kann, auch selbst zu machen (also nur Mechanik, Schweißen und Lackieren kann ich nicht) und vielleicht 3000 bis 4000 Euro zu investieren, um den Wagen in einen vernünftigen Zustand zu versetzen. Ist das zu blauäugig gedacht oder haltet Ihr das für machbar?
Die Bilder findet Ihr hier:
Bilder280s
Grüße aus Berlin
Lutze