THEMA:

Geschrieben von RaiOrz am 15. Dezember 2006 23:46:22:

Hallo,

Endlich habe ich etwas Zeit und kann mich meinem 1963er 111er widmen.
Einiges unter der Haube stimmt nicht. Da befindet sich zwar ein M 127 , aber einer mit schrägstehendem Verteiler und einem nicht benutzen Drehzahlmesseranschluss. Es muß also ein Motor aus einem Coupe sein.

Dann ist der Luftfilter an der vorderen Stirnwand befestigt und nicht an der Seite obwohl dort noch die Gummipuffer sehen.
Beides ist nicht tragisch, aber da einige andere Teile (im Innenraum) sehr lieblos aus verschiedenen Modellen zusammengewürfelt wurden, befürchte ich das möglicherweise auch der Einspritz-, bzw. Ansaugaufbau (z.B. Kaltstartventile, Steuerungshebel usw.) falsch zusammengebaut wurde.

Leider habe ich kein Vergleichsfahrzeug und auch keine Zeichnungen, Bilder oder Bücher zur Hand.

Aber selbst ohne ist der Murks sofort zu erkennen. So gibt es z.B. ein Elektromagnet (es befindet sich quasi freischwebend in der Mitte zwischen Zylinderkopf und Ansaugrohr) welches offensichtlich irgendwie an das Gasgestänge dücken sollte. Es hat aber mechanisch keine Verbindung dazu, denn am Ende der Stange (aus dem E-Magnet) ist ein Gewinde mit einer Mutter die offensichtlich irgend ein Teil halten sollte. Dieser Teil fehlt aber und ich weiß noch nichteinmal wie es ausgesehen hat. Andererseits traue ich dem Vorbesitzer auch zu das er irgendetwas von dem originalen Motor drin ließ was jetzt gar nicht mehr benötigt wird.....



Da der Motor besonders im unteren Drehzahlbereich nicht ruhig läuft suche ich jetzt irgendwelches Refernzmaterial (Bilder, Zeichnungen, usw) um zunächst den richtigen Zusammenbau zu kontrollieren. Aber dann brauche ich auch Einstellwerte bzw. Anleitungen (welche Schraube ist wofür)... am liebsten einen Einspritz-Crash-Kurs, denn im schlimmsten Fall muß ich auch die Einspritzpumpe zerlegen.

Gibt es evtl. irgend etwas Online?



Gruß Rainer

Geschrieben von 250SEmart am 16. Dezember 2006 05:27:19:
Als Antwort auf: Crash Kurs Benzin Einspritzung geschrieben von RaiOrz am 15. Dezember 2006 23:46:22:

Moinsen,
laß mal Deine ESP unberührt. Die wird so wie Du das beschreibst nicht als Querulant in Frage kommen. Als erstes würde ich mal nach den Reguliergestänge schauen. Stimmt die Zuordnung?
Dazu die Druckstangen zur ESP und Drosselklappe aushängen. Am besten mit geeignetem Zentrierdorn den Kugelkopf der über den Motor verlaufenden Regulierwelle so ausrichten, daß der mit dem Auge der Zentrierbohrung im Lagerbock auf der Ansaugbrücke fluchtet. Die Stangen zur Drosselklappe und ESP so "ablängen", daß sie sich locker auf die Kugelköpfe drücken lassen. Dann hast Du zumindest schon mal die korrekte Grundordnung bei der Zuordnung... -)
Als nächstes würde die "stinknormale" Einstellung der Zündung und des Gemisch folgen (ZZP 38° +3°/ -1°, 28° v.OT bei 4.500 U/min ohne Unterdruckverstellung, oder 6°-9° bei 800 U/min)...
Der "freischwebende" Hubmagnet dient eigentlich der Drehzahlanhebung bei Wagen mit Automatik

Habe noch 'nen besseres Photo bin aber zu müde das zu suchen... -)
Unter dem Hubmagneten müßte noch ein weiterer "Stellmechnanismus" angeordnet sein. Der wird von der Servopumpe der Lekung angsteuert und dient ebenfalls der Drehzahlanhebung, wenn die Lenkung im Stand genutzt wird.
Weil Du gerade dabei bist, guck auch mal nach dem Ölstand Deiner ESP. Am besten Du saugst den ollen Sürg einfach raus und befüllst die Pumpe mit frischem Motoröl bis zur Markierung am Peilstab. Die ESPs bis zur R24, sofern ich da richitg erinnere, hatten einen vom Motoröl getrennten Schmierkreislauf. Das Öl vom Motor dient "lediglich" als Leckölsperre für die einzelenen Pumpenelemente.
Viel Spaß beim frickeln... -))
Bubu machen gehende Grüße
Martin

Geschrieben von Thorsten 250 SE/C am 16. Dezember 2006 10:46:38:
Als Antwort auf: Crash Kurs Benzin Einspritzung geschrieben von RaiOrz am 15. Dezember 2006 23:46:22:

Nach meiner Meinung unterschätzt du die Materie ein wenig. Da gibt es genug ´Fachleute´, die selbst unzusammengefrickelte Motoren nicht vernünftig zum Laufen bekommen.

Dir wird nichts übrig bleiben, als mal zu jemanden zu fahren, der etwas Grund in die Sache bringt. Ohne richtigen Durchblick mit Anleitungen aus dem Netz, da seh ich schwarz.

Viel Glück!

Geschrieben von RaiOrz am 16. Dezember 2006 12:05:41:
Als Antwort auf: Re: Crash Kurs Benzin Einspritzung geschrieben von Thorsten 250 SE/C am 16. Dezember 2006 10:46:38:

@Torsten 250 SE/C

>Nach meiner Meinung unterschätzt du die Materie ein wenig. Da gibt es genug ´Fachleute´, die selbst unzusammengefrickelte Motoren nicht vernünftig zum Laufen bekommen.

>Dir wird nichts übrig bleiben, als mal zu jemanden zu fahren, der etwas Grund in die Sache bringt. Ohne richtigen Durchblick mit Anleitungen aus dem Netz, da seh ich schwarz.
Danke für Deinen Ratschlag, aber ich bin nun mal ein "Autodidakt" und bisher ist es mir immer gelungen meine Ziele selbst zu erreichen. Meine Oldtimer restauriere ich auch immer komplett selber und scheue dabei auch nicht vor, von anderen als "Unrettbar" bezeichneten, Objekten zurück. Außerdem fühle ich mich einfach wohler wenn ich mit einem Fahrzeug fahre dessen Technik ich nicht nur verstehe, sondern das ich auch schon einmal komplett neu aufgebaut habe.
Das spezielle Problem hier ist aber, das es selbst einigen Fachleuten schwerfallen könnte sofort zu erkennen welche z.B. falschen Bauteile verbaut wurden. Vergleichsfotos helfen da für den Anfang viel schneller und besser.
Rainer

Geschrieben von RaiOrz am 16. Dezember 2006 12:08:33:
Als Antwort auf: Re: Crash Kurs Benzin Einspritzung geschrieben von 250SEmart am 16. Dezember 2006 05:27:19:

...und zwar ganz anders.

Ich werde heute mal ein paar Bilder von meinem Gestänge machen und hier einstellen, dann seht Ihr was ich meine.

Bis später

Rainer

Geschrieben von Coup am 16. Dezember 2006 12:30:23:
Als Antwort auf: ...okay, das sieht schon anders aus... geschrieben von RaiOrz am 16. Dezember 2006 12:08:33:

Hallo!
Dann solltest du aber noch dazu schreiben, ob du einen Schalter oder nen Automaten hast, denn das bei dir fehlende Anbauteil ist von der Getriebeart abhängig (Hubmagnet oder Schließdämpfer).
Gruß Kai