Geschrieben von julius am 24. Mai 2006 20:38:17:
Als Antwort auf: Re: H kennzeichen für große Flosse mit DIESELmotor??? geschrieben von Stefan am 24. Mai 2006 13:45:43:
hallo stefan,
vielen dank für deinen beitrag - die lektüre war sehr aufschlussreich. mittlerweile habe ich noch zwei weitere große dieselflossen entdeckt, aber noch keine gefahren.
schade, die vorstellung eine große flosse mit PÖL zu befeiern hätte mir gut gefallen, da ich im alltag eine w 124 pölmobil fahre und mittlerweile eine kleine tankstelle in der garage stehen habe.
zwischenzeitlich habe ich auch mit dem tüv gesprochen - keine chance auf ein H-kennzeichen, wenn der umbau weniger als 20 jahre her ist.
gibt es denn mit der gasanlage ein H-Kennzeichen oder hat man dann den gleichen hick-hack?
nochmals vielen dank für deinen beitrag
julius
>>hallo,
>>nach einigen jahren mercedes-abstinenz bin ich nun wieder dem charme der heckflosse verfallen. zugegeben der amazon und eine citroen DS haben auch viel spaß gemacht, aber jetzt soll es wieder eine flosse sein.
>>so weit so gut. in frankreich habe ich eine 220er flosse ausfindig gemacht, in die ein dieselmotor aus dem w 123 eingebaut wurde. ich weiß, dass einige bestimmt den kopf schütteln werden, aber seit ich im alltag einen 124er diesel fahre klingt das nageln wie musik in meinen ohren.
>>jetzt meine frage: gibt es erstens erfahrungen mit der eintragung eines diesels in den brief und zweitens mit der erteilung eines H-kennzeichens?
>>was haltet ihr von der alternative/notlösung betrieb mit einem 07er kennzeichen?
>>beste grüße
>>julius
>Hallo Julius,
>ich hatte eine 220b Flosse mit dem 240D 3.0 Motor gekauft. H-Kennzeichen war nicht zu machen, da der Umbau erst 6 Jahre alt war. Der TÜV-Mann war nicht völlig abgeneigt, da es solche Umbauten in der Tat auch früher schon gegeben hatte, sagte aber ich sollte in 5-6 Jahren nochmal wiederkommen, wenn der Umbau also "natürlich gealtert" sei.
>Ich war bereit mich mit einem Saisonkennzeichen und 750 Euro Steuern pro Halbjahr über diese Zeit zu retten, muß Dir aber sagen, daß ich mittlerweile wieder den Originalmotor eingebaut habe. Dafür gibt es mehrere Gründe:
>- Der Diesel ist entsetzlich laut. Ab 80 km/h kann man im Auto kein Wort mehr wechseln. Klar, man kann Dämpfungen einbauen und so weiter, aber der Aufwand ist beträchtlich
>- Der Diesel dreht dann sehr hoch, eigentlich müsste man eine längere Hinterachse einbauen. Die längste ist aber schon in der 220b. Man müsste eine von einem /8 einbauen, dann haut es aber mit den Bremsen nicht hin, da die /8 hinten schon Scheibenbremsen haben, der 220b nicht. Man hätte also den Hauptbremszylinder mit austauschen müssen.
>- Das Originaldieselzündschloss von den kleinen Heckflossen hat eine mechanische Abstellung durch Bowdenzug. Die 123er Motoren werden per Unterdruck abgestellt. Du mußt dann ein pneumatisches 2/3-Wegeventil auf 12V Basis einbauen, das mit dem Zündsschloß geschaltet wird.
>- Du brauchst einen elektronischen Glühüberwacher, der die Motortemperatur mißt und die Glühdauer entsprechend regelt. Und Du brauchst jemanden, der das Ding anschließen kann.
>- Du brauchst mindestens vorne stärkere Federn und andere Motoraufhängungen. Bei mir war was Selbstgeschweisstes drin.
>- Du mußt eventuell die Länge der Kardanwelle ändern lassen.
>- Tachoübersetzung???
>Also die Kiste lief schnell und zog gut, da der 240D 3.0 mit 5 Zylindern etwas frisiert war und somit fast die Benziner-Leistung von 95 PS hatte.
>Aber mir war es eindeutig zu unkomfortabel. Hinzu kamen noch die Kosten und die vielen Abstriche von der Originalität. Ich habe den Rückbau nicht bereut.
>- Wenn man viel fahren und die Treibstoffkosten dämpfen will, kann man über einen Gaseinbau (LPG) nachdenken. Wenn der Venturi und die Bedienteile vorne original alt sind, kann der Gastank hinten ruhig neu sein (Sicherheit), habe ich gehört.
>Es gab letztes Jahr einen Workshop auf dem Ornbautreffen zu dem Thema. Ein Kollege mit einer 220b Flosse (Marco oder Mario oder so) hatte die seinige vorgestellt und war sehr zufrieden.
>Hoffentlich wars nicht zu lang,
>mit flossigen Grüßen,
>Stefan