THEMA:

Geschrieben von Stefan (auf der Suche) am 20. November 2005 08:12:30:

Meine Situation ist die, dass ich ein passendes Zugfahrzeug für meinen Wohnwagen suche.

In der Tat war der härteste Brocken, die Frau von der Notwendigkeit zu überzeugen dass man einfach für einen alten Wohnwagen ein altes Auto braucht.
Aber es gilt halt letztendlich immer noch der Spruch:

Ein Mann muss tun, was ein Mann tun muss!
Bei mir stellte sich die Frage „kleine“ oder „grosse“ Flosse vorerst gar nicht.

„Wir“ mussten uns erstmal für ein bestimmtes Fabrikat entscheiden, ja auch so was soll’s geben.....

Da gibt’s natürlich viele Möglichkeiten! Vor allem kann man dann aber durch irrwitzige Vorschläge die Frau davon überzeugen, dass man sich letztendlich doch für das richtige Objekt der Begierde entschieden hat.
Hier nun ein paar Beispiele was so zur Debatte stand:
Volkswagen:

Eigentlich schon inakzeptabel da durch die Skandälchen um die „Lustreisen“ von Herrn H. und Konsorten

es schon hart genug ist einen VW als Alltagsfahrzeug zu fahren.....

Käfer? Nicht schlecht, da läge ja schon die Hängerkupplung in der Garage rum……aber wird schon zu oft als Zugfahrzeug verwendet. Also zu gewöhnlich.

Spliti? Oder gar mit dem Samba in die Pampa? Das wär’s, so schön als Ratte hergerichtet! Preis? Ups, ne dann doch was anderes!

Typ 3? Jo auch nicht schlecht! Schon mal etwas mehr Stauraum wie im Käfer….. Hee! Ich will damit in Urlaub!

Und wer mit Frau drei Wochen in Campingurlaub fährt, weis wovon ich spreche wenn es um Stauraum geht!

Karmann Ghia: Kommentar der Holden: „Aber dann nur als Cabrio!“ Das konnte ich gerade noch abbiegen!
Fiat:

500: Eigentlich hat die ganz Sache ja mit dem Wunsch nach einem 500er angefangen. Irgendwann war ich dann soweit, dass ich die Frau über den „Umbogen“ Wohnwagen von der Notwendigkeit eines Oldies überzeugen konnte. Und glaubt mir, da lässt man dann lieber solche Vorschläge. Das könnte sonst mächtig schief gehen.

Sowas kann man sich ja mal irgendwann als Viertwagen zulegen...

600: Als ich die Selbstmördertüren gesehen hatte war ich hin und weg.

Multipla: Naja, die Ersatzteilversorgung wollte ich schon einigermaßen sichergestellt wissen.
Opel:

Wenn man aus einer alten Opel-Familie kommt, überlegt man sich auch diese Möglichkeit.

Wenn Opel, dann aber nur einen Caravan, und da wird’s dann auch schwierig.

Vor allem scheint es im dem gesuchten Zeitraum (63 – 68) sehr viele Modellwechsel gegeben zu haben. Das hat die Sache für mich relativ unübersichtlich gemacht.
Und irgendwann stand da mal wieder eine kleine aber feine Auswahl an Daimler auf dem Marktplatz.

Und dann kam ansatzweise schon ein gewisser Patriotismus durch, und dann kommt nix anderes mehr in Frage als einen Daimler zu fahren.
Denn: Ich bin Deutschland! Ich bin Schorndorf! Ich bin Daimler!
Mein Fokus ging recht schnell Richtung kleine Flosse (ich bin ja bescheiden ;o) ) und dann musste ich doch noch einige Argumente liefern.

Stauraum: reichlich

Hängerkupplung: Wenn sie nicht schon dran ist, kann man die sicher auch auftreiben.

Zuverlässigkeit: Sowieso! Hee! Bremsassistenten gab’s da ja noch nicht!

Ersatzteilversorgung: Im Zweifelsfall bleibt ja einem noch das DC-Classic-Center

Geschwindigkeit: Na ja die 80 mit Wohnwagen schafft er schon. Und sieh’s mal so: Da können nicht nur die Leute auf der Gegenspur unser Gespann bewundern, sondern auch die vielen die uns überholen......

Alpine Tauglichkeit: Die Frage hat sie sich selbst beantwortet. Bringt sie doch die Novemberausgabe von „Camping, Cars & Caravans“ mit nach Hause. Und da steht es schwarz auf weiß! Man kommt mit einem 200Dc und einem Eriba-Triton am Haken über die Alpen!

Sonstige Rahmenbedingungen: Konnten auch zu meiner Zufriedenheit geklärt werden.
So und jetzt kann ich richtig forciert an die Sache rangehen.
Was ich suche dürfte ja jetzt klar sein, oder?

Eine kleine Flosse zwischen Bj. 63 und 65 (Scheibenbremsen und „alter“ Heckoptik) . Hängerkupplung wäre nicht schlecht. Mittelarmlehne und Nebelleuchten würden das noch alles abrunden.

Und vor allem will ich ein Fahrzeug mit prima Substanz! Sonst hätte ich zu Hause echt nix mehr zu lachen! ;o)
Also ich werd euch dann vermutlich in nächster Zeit öfters mal mit Fragen löchern! Für Tipps und Tricks

habe ich natürlich immer ein offenes Ohr. Ist ja immer so, oder?

Wenn man was sucht schaut man immer bei denjenigen vorbei die eine Ahnung haben. ;o)
Stefan

Geschrieben von Frank 200 D am 20. November 2005 22:45:12:
Als Antwort auf: Daimler, oder was? geschrieben von Stefan (auf der Suche) am 20. November 2005 08:12:30:


wenn man einen Wohnwagen zieht! Ich hatte dies mal spasseshalber gemacht. Keine weite Tour, nur hier ums Dorf herum. Sicherlich kommt man schon einen Berg hinauf, aber eben nur im 2. Gang und mit 30 km/h. Jede kleine Steigung wird zum Problem. Und wenn ich dann an die modernen LKW auf der Autobahn denke, die mit Lichthupe hinten auffahren. Deshalb fahre ich übrigens am liebsten nur sontags mit dem 200 D, wenn keine LKW fahren, denn wenn man den Schwung verliert, nicht rechtzeitig auf die linke Spur kommt, stellt man ein Verkehrshindernis dar.

Mein Wohnwagen ist von 1974, ein Dethleffs 470 mit 1000 kg zul. Gesamtgewicht. Erlaubt sind ja bei der Flosse 1200kg! Also mein Tip, keinesfalls eine Dieselflosse zum Wohnwagen ziehen!

Anbei ein Bild meines 70-er Jahre Gespannes. Das ist die bessere Wahl.

Geschrieben von Maxe am 21. November 2005 12:59:41:
Als Antwort auf: Daimler, oder was? geschrieben von Stefan (auf der Suche) am 20. November 2005 08:12:30:


Zitat:

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>Fiat:

>500: Eigentlich hat die ganz Sache ja mit dem Wunsch nach einem 500er angefangen. Irgendwann war ich dann soweit, dass ich die Frau über den „Umbogen“ Wohnwagen von der Notwendigkeit eines Oldies überzeugen konnte. Und glaubt mir, da lässt man dann lieber solche Vorschläge. Das könnte sonst mächtig schief gehen.

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Naja, war denn nicht. Wenn der 500er gut gemacht ist, einen Steyr oder Visa Motor hat (unerschrockene lassen den originalen Motor drinne) dann ist das duchaus möglich. Fahrten von Hamburg oder Bremen nach Galenda/italien sind bei einigen das Highlight. Und das mit einem Eriba Puck mit Auflaufbremse oder einem Dübner Ei oder dem Klappfix (Spitznahme: Klaufix) und weiteren Wohnanhängern bis max 350 kg haben (gebremst).
Eine Heckflosse ist garantiert die bessere Wahl. Jedoch bin ich selber schon mit einem 190 Dc mit dem Wohnwagen nach Italien gefahren. Am Brenner lassen einen die Brummifahrer steht oder lassen einen ihren Unwillen spühren.

Geschrieben von Martin 200 D am 21. November 2005 17:43:51:
Als Antwort auf: Es ist schon herb mit 55 ehrlichen Diesel-PS geschrieben von Frank 200 D am 20. November 2005 22:45:12:

Hallo Frank und die anderen!
Ich hab einen Knaus Südwind Bj. 1971, ein 3-Betten-Wohnwagen mit Bad und trotzdem genügend Platz, der hat 580kg Eigen- und 720kg Höchstzul.Ges.gewicht. Der lässt sich mit der Dieselflosse noch ganz anständig ziehen, obwohl ich die 720 kg sicher nie eingehalten habe. Ich möchte aber sagen, genau hier ist die Grenze. Alles mehr an Gewicht ist dann - vom Feeling her - eher eine Traktorfahrt.
...wobei Traktorfahren auch was herrliches ist!


Martin 200D, (und 30-er Steyr), schade, dass man hier für Bilder eigenen Webspace braucht...

Geschrieben von Hanu 200 D am 22. November 2005 08:54:43:
Als Antwort auf: Re: Es ist schon herb mit 55 ehrlichen Diesel-PS geschrieben von Martin 200 D am 21. November 2005 17:43:51:

... von etwa 1975 aus Alu (-schienen: nicht Blechen) mit 2 Pferden drin. Da etwa ist auch die Belastungsgrenze des Diesels erreicht. Eigengewicht bestimmt 500 kg und 2 kleine Pferde (Arabertypen) zu je etwas 350 kg. Da geht echt nur noch der dritte Gang auf der Landstraße. Autobahn benutzt du freiwillig nicht. Andererseits war der 190 D / 200 D das klassische Landwirtauto, die können sowas schon vertragen, dafür wurden die gebaut.
Schade, daß ich kein Foto von dem Pferdetranport gemacht hatte.
Gruß, Hanu
Dieselflosse, optimale Zugmaschine:

Geschrieben von Dan am 22. November 2005 11:03:37:
Als Antwort auf: Pferdehänger... geschrieben von Hanu 200 D am 22. November 2005 08:54:43:


Ey Hanu!

Deswegen nennt man ja die Anhängerkupplung an einer Dieselflosse auch "Agrar-Haken"! Für richtige Lasten - beispielsweise zum Flossenaufladen - empfiehlt sich dann aber doch eine Zugmaschine mit ein wenig mehr "Durchzugskraft".

Gruss, DAN.