Geschrieben von Michael B. am 17. August 2004 09:42:28:
Als Antwort auf: Re: Möchtegernexperten geschrieben von Dr. Benz am 17. August 2004 08:30:49:
ist einfach frustrierend,zwar bestehen ( theoretisch) keine Abhängigkeiten zwischen redaktion und Werbe - bzw Verkaufsabteilung,aaaabbberrr.....
Die Jungs müssen sich jeden Monat was ausdenken,daß sich verkaufen lässt.
Ergo muss tierisch gestreut werden - Clubmagazinmacher habens einfacher,die brauchen nur Fachidioten einer Richtung.
Hier geht die Crux schon los -
Die Mannschaft des Magazins hat privat ( meist) Ahnung - von EINER Firma oder EINEM Auto...
Beispiele gefällig?
C. Steiger: Borgwardcrack..( Heute irgendwo anders gelandet...)
P.Steinfurth: Alfalexikon unmd privater S- Klassetreiber...
Jetzt brauchen die einen Artikel über Goggo..
Was tun?
Hektisch rumtelefonieren in der Szene( natürlich unter Zeitdruck - wo gibts den Goggospezialisten )
Dann findet man Einen,der macht Vorgaben,erzählt und irgendwer bastelt einen Artikel draus...
Grobe Schnitzer lassen sich ( im Allgemeinen!!!) verhindern,aber nicht immer.
Trotzdem:
Garantiert meldet sich im Monat darauf eine Meckertante ( die womöglich Ersatzteile für Goggo verkauft und Inserate in dem Magazin bezahlt) und meckert: " Warum habt Ihr mich nicht gefragt...)
Ist mir so passiert:
Ich kenn Lars Rosenbrock ganz gut und habe vor Jahren der Oldtimerpraxis einen Artikel über Luftfederung verkauft.
Prompt kommt Reaktion vom Anzeigenkunden,der das gleiche Geschäft betreibt:
" Wieso habt ihr mich nicht gefragt,da ist doch die Hälfte falsch,bezieht sich nur auf 112 und 109 aber beim W 100 ist das doch anders und seit es Euch gibt bezahle ich teure Anzeigen..."
Stimmte: Nur über W100 hatte ich kein Wort verloren, er hatte es nicht geschrieben sondern meine Wenigkeit - aber es gab wohl internen Druck...
Kurz drauf erschien im gleichen Verlag eine Kaufberatung an der G. Lehmann beteiligt war,der nannte mich als Experten für Luftfederung: wer stand unter Experten zuerst?
Richtig: s.o.
So läuft das eben...
Die Jungens in den Magazinen schreiben nur,müssen ihr Geld damit verdienen und stehen unter Druck; heute mehr denn je.
Dazu kommt eine prinzipielle Crux: die meisten Fachleute können ihren Job - sie können ihn aber nicht erklären und/ oder Laien verständlich in schriftlicher Form rüberbringen...
( Ich würde irrsinnig gerne mal etwas von G. Lehmann lesen - DER ist auf hier diesem Gebiet vermutlich der Beste überhaupt - etliche meiner Weisheiten habe ich von Ihm)
Der kann auch in Workshops seine Weisheiten rüberbringen - aber schriftlich? Nein...
O-Ton: " Geh wech.."
Schreibende Schrauber oder schraubende Schreiber muss man mit der Lupe suchen;und wenn man sie hat,kann man sie doch nicht brauchen: die Leute kennen im Allgemeinen ihr Fachidiotentum und weigern sich dann,etwas über Goggos zu schreiben.
Sie wissen nämlich,daß sie zwar ein Goggo schonmal gesehen haben,aber Ahnung davon ...?
Dann muss der unschuldige Redakteur wieder dafür herhalten, der den Fachidioten sucht und dessen Verzäll in Worte giessen muss......
Michael
P.S.
Es hat aufgehört zu regnen - denn simmer widder drusse...