THEMA:

Geschrieben von Pitty am 30. August 2005 23:02:04:

Ich habe mir einen "Oldie" DB W111 250 SEC vor kurzem gekauft. Nach dem Restaurieren habe ich ihn mal gefahren, aber das Automatikgetriebe schaltet nicht korrekt.

Es schaltet nicht selbsttätig in den nächsten höheren Bereich. Ich muß erst ein wenig vom Gas gehen, dann schaltet es um und haut auch kräftig rein.

Daraufhin habe ich den Deckel unten drunter abgebaut, den Filter raus, die Einheit mit den vielen kleinen Kanälen überprüft, ob die Schieber alle gängig sind. Alles soweit ok, aber ein Bremsband war ziemlich lose, sehr gut zu erkennen. Das konnte ich von außen über eine Stellschraube nachziehen, jetzt ist das Spiel weg.

Ich dachte, das wäre es wohl gewesen!!

Aber nach dem Zusammenbau war genau noch dasselbe wie vorher. Überhaupt keine Veränderung
Wer von euch hat noch ein wenig mehr Erfahrung damit?
Ich habe den Verdacht, daß irgendein unterdruckgesteuertes Ventil oder Membrane hier nicht richtig arbeitet. Denn wenn ich mit dem Gas etwas runtergehe, schaltet er um, aber sehr hart.
Wo sind die Spezialisten hier ??

Geschrieben von 250SEmart am 31. August 2005 00:09:13:
Als Antwort auf: DB W110 Problem m. Automatikgetriebe! Wer kann Tip geben? geschrieben von Pitty am 30. August 2005 23:02:04:

Bin kein Spezi, aber wenn ich das, was ich dazu bisher gelesen habe, richtig verstanden habe, dann würde es mich nicht wundern, wenn die Membran Deines Regulierdruckgebers zu hart ist und damit die Drücke für die Schaltvorgänge an den vorgesehen Schaltpunkten nicht stimmen…
automatisierte Grüße
Martin

Geschrieben von Klaus am 31. August 2005 07:44:54:
Als Antwort auf: DB W110 Problem m. Automatikgetriebe! Wer kann Tip geben? geschrieben von Pitty am 30. August 2005 23:02:04:

Hallo Pitty,

man sollte nicht einfach so am AT-Getriebe herum schrauben und verstellen.

Das Bremsband welches Du verstellt hast, ist für den R-Gang.
Um eine Diagnose zu stellen, ist es erforderlich als erstes dem Modelierdruck des Getriebes zu prüfen.
Gruß Klaus

www.oldtimer-motoren.de

Geschrieben von Martin aus S. am 31. August 2005 10:47:31:
Als Antwort auf: DB W110 Problem m. Automatikgetriebe! Wer kann Tip geben? geschrieben von Pitty am 30. August 2005 23:02:04:

Hallo Pitty,

eine Ferndignose ist immer schwierig. Es gibt aber ein paar einfachere Dinge die Du mal so auf Funktion Prüfen kannst.
1.) Doppelhubmagnet: Dieser ist oben auf dem Getriebe für Dich nicht sichtbar wegen dem Getriebetunnel angebracht. Er „überschreibt“ die Funktion des Modulierdruckreglers. Wenn Du einfach nur die Zündung anmachst und dann Vollgas gibst musst Du ein Klacken hören (Kick Down). In die andere Richtung (hört man aber nicht so stark) bei sogenannten Abheben muss der Doppelhubmagnet in die gegenüberliegende Position gehen (+1, 0, -1). Er ist mit einer kleinen einstellbaren Stange und zwei Kugelköpfen auf der rechten Seite mit dem Modulierdruckregler verbunden. Die Stange bzw. Funktion siehst Du (oder ertastest Du) durch eine Öffnung (ovaler Deckel zum Abschrauben) ganz vorne im Beifahrerfußraum auf dem Getriebetunnel unterm Teppich (Auch zugang zur Anlasser- bzw. Getriebeschraube). Übrigens wird der Doppelhubmagnet simpel durch elektrische Kontakte geschaltet. Das ist der Schalter im Bodenblech für Vollgas hinterm Gaspedal und für Abheben (Leergasschalter) an der Drosselklappe der einstellbare Kontakt. Das Schalten zum Abheben soll natürlich nur bei geschlossener Drosselklappe erfolgen und ist einstellbar. Bei Dir tut sich ja was wenn Du mit dem Gaspedal spielst....
2.) Den Modulierdruckregler kannst Du zu Testzwecken ja einfach mal außer Funktion setzen. Dazu schraubst Du die kleine Vakuumleitung aus Stahl hinten am Saugrohr einfach ab. Das Loch dichtest Du mit einer Schraube damit Du keine falsche Luft ziehst. Jetzt fahr mal und prüfe ob das deutlich anders ist. Ohne Modulierdruckregler kann Dein Wagen nur zu den durch die Geschwindigkeit vorgegebenen Stufendrücken des Stufendruckreglers schalten oder ebnen durch Kick-Down bzw. Leergas (Abheben vom Gaspedal. (s.O.). Ist es der Modulierdruckregler, kannst Du die Membran von außen im eingebauten Zustand des Getriebes mit etwas Geschick (Vorsicht Federn dahinter) leicht selber wechseln.
3.) Schaltschieberplatte: Diese hattest Du ja schon draußen und peinlich genau gereinigt und alle Kolben und Federn auf Funktion geprüft. Damit sollte der Arbeitsdruck etc. stimmen wenn Du nichts falsch gemacht hast und die Primärpumpe sowie die Sekundärpumpe arbeiten wie sie sollen. Vom Rumschrauben an den Bremsbändern rate ich zunächst ohne Erfahrung auch dringend ab, insbesondere da Dein Getriebe ja nicht rutscht oder so. Die Ursache ist dann m.E. in der Steuerung. Bring das Bremsband R3 wieder auf das Maß wie es war wenn möglich um übermäßigen Verschleiß zu vermeiden. (Öl wir dann schnell schwarz).
4.) Den Stufendruckregler kann man auch leicht im eingebauten Zustand des Getriebes reparieren, dazu muss nur der hintere Getriebedeckel weg. Allerdings glaube ich nicht, das dass Dein Problem ist. Die Stufendrücke spürst Du an dem Geschwindigkeitsabhängigen Schalten, da der Regler ja über die Hinterachse / Kardan angetrieben wird.
Für weitere Diagnosen solltest Du Dir wie im WHB beschrieben ein paar Druckmesser und ein paar Leitungen dazu kaufen und die Verschiedenen Drücke beim Fahren überprüfen. Dann weißt Du was Sache ist. Viel Glück!

Martin aus S. (nur gelegentlich mal im Forum)