Geschrieben von CS_280 SE 3,5 Coupé am 06. März 2007 09:24:13:
Als Antwort auf: Re: Jetzt geht’s uns an den Kragen geschrieben von Frank (...) am 02. März 2007 09:27:37:
Hallo Frank,
in Deiner Argumentation geht einiges durcheinander:
1. Feinstaub und Klimaveränderung haben nichts miteinander zu tun. Feinstaub erzeugt Gesundheitsrisiken, wo er dauerhaft in zu hohen Konzentrationen eingeatmet wird. Feinstaubbelastung wird zu einem sehr geringen Teil (in der Regel 10-20%) durch den Straßenverkehr verursacht, nämlich durch die Emissionen von Dieselmotoren, aber auch durch Bremsabrieb, Staubaufwirbelung etc., im übrigen durch Industrie und Haushalte (Heizungen), zu einem sehr großen Teil ist er in der Natur vorhanden (Landwirtschaft). Eine Reduktion der Feinstaubbelastung durch Autos kann in geringem Maße erfolgen durch Einbau entsprechender Rußpartikelfilter bei Dieselfahrzeugen.
2. CO2 ist eine von mehreren Ursachen für die Klimaerwärmung. Der Autoverkehr trägt hierzu mit 12% bei, der überwiegende Teil wird erzeugt durch Industrie und Haushalte. Soweit ich weiß, gibt es bisher keine Möglichkeit, durch Einbau von Katalysatoren den CO2-Ausstoß zu verringern. Hier bleibt nur: Weniger fossile Brennstoffe verbrauchen.
3. Ob es sinnvoll ist, den PKW-Altbestand zu verschrotten oder in die Dritte Welt zu exportieren, um dann hier um so mehr Neufahrzeuge herzustellen und zu verkaufen, halte ich unter Umweltgesichtspunkten für zweifelhaft, denn die Herstellung neuer Fahrzeuge erfolgt weder feinstaub- noch CO2-frei. Die Kat-Nachrüstung von Oldtimern mit Ottomotoren, damit sie irgendeine Euro 1-Stufe o.ä. erreichen, verringert weder die Feinstaubbelastung noch die CO2-Belastung, sondern nur den Kontostand der Betroffenen. Abgesehen davon ist die Nachrüstung bei den meisten älteren Motoren nicht möglich. Ob dann angesichts der relativ geringen Anzahl von Oldtimern und der niedrigen jährlichen Laufleistung Fahrverbote angemessen sind, halte ich für zweifelhaft; dies scheint mir eher das Ergebnis des Umstandes zu sein, daß die Industrie über erfolgreiche Lobbyisten verfügt, der Bürger im Allgemeinen und die Oldtimerszene im Besonderen jedoch nicht.
Gruß, Christoph