Hallo,
dein Fahrzeuch war doch W108, W109 oder so?! Bei diesen und den nachfolgenden bis hin zum W115 ist die Welle für die Gesamtkilometer (oberes Zählwerk) im Tacho im letzten Ziffernrad, also das ganz rechts, eingeschrumft. Diese Passung löst sich irgendwann. So lange das Fahrzeug nicht bewegt wird, ist die Wärme hinter dem Armaturenbrett gleich der Umgebungstemperatur, also realtiv kalt - zumindest derzeit, Dank Jörg. Noch ist das Ziffernrad auf der Welle fest, im Betrieb steigt die Temp. hinter dem Brett. Das Rad ist aus Alu- oder Zinkguß und dehnt sich auf der Welle mehr aus als diese und die Welle "rutscht" nur so ohne Wirkung durch. Einige schwören auf Festkleben der Welle im Ziffernrad, ist aber nach meiner Erfahrung sehr umständlich bzw. fast unmöglich. Ich mache es so: Tacho raus, obere Welle raus, da hilft ein Hammer und ein passender Nagel bzw. eine Schneidnadel als Durchschlag. Den Nagel als provisorische Welle drin lassen, sonst müssen die Ziffern wieder sortiert werden. Die Welle an der Stelle wo das letzte Rad sitzt leicht (!) ankörnen. Meistens reicht schon ein Zehntel Übermaß als Wellendurchmesser. Die Welle muß nun gerade so durch die Bohrung im "Tachorahmen" gehen, kann u.U. schon recht straff sein, durch alle Ziffernzahnräder durch und am letzten Rad hilft wieder nur der Hammer, denn dort ist die Stärke der Körnung dann der Kraftschluss zwischen Welle und Zahnrad. Achtung vorher die Stellung der Zahnräder korrigieren, möglicht so, dass immer vollständige Zahlen zu sehen sind (hier ist der Zeitpunkt, an dem Du Deinen Kilometerstand auch Nullen kannst - falls Dir das wichtig ist). Ist die Welle erst mal eingepresst lässt sich da nichts mehr justieren! (Hast Du vorher halbe Zahlen gesehen, bekommst Du künftig nie eine vernünftige Kilometerdarstellung!)
Klingt alles sehr komliziert, ist es aber nicht. Ist 'ne nette Arbeit für lange Wintertage und gut am Küchentisch zu machen. Reine Tachoreparatur, ohne Ein- und Ausbau, dauert höchstens eine Stunde.
Viel Spaß,
Kay