THEMA:

Hallo

Habe einen W108, 250SE der bei warmen Motor schlecht anspringt, muss dann zirka 10sec lang den Starter betätigen bis der Motor widerwillig anspringt. Dabei lasse ich schon vorher zirka 10sec lang die Zündung eingeschaltet, damit die Benzinförderpumpe arbeitet, um eventuell warmen Sprit (Blasenbildung)zurück zum Tank zu befördern. Dies tritt aber nur auf wenn der Motor nach dem abstellen zirka 15-30min lang steht, bei sofortigem Startversuch nach dem abstellen springt er einwandfrei an, genauso keine Probleme beim Kaltstart.

Habe auch schon die Zündkerzen angesehen, schön hellbraun, der Abgastester sagt an die 2% CO2 Anteil.

Hatte schon mal jemand das Problem und konnte es beheben?.

Danke.

Grüsse Gerhard

Hallo,

das Thema wurde am 05.04.'12 hier im Forum bereits behandelt.

Grüße

Alex

Hallo

Danke für die Info, habs inzwischen gelesen und bin nun schlauer.

Grüsse

Hallo,



im Gegensatz zu dem vom 5.4. genannten Grund, bin ich anderer Meinung. Das mit der Dampfblasenbildung wird immer wieder gerne geschrieben, von Lesern übernommen und in anderen Beiträgen als Grund weitergetragen. Dampfblasenbildung ist nicht tot zu kriegen. Dampfblasenbildung ist typisch für Vergasermotoren, bei denen die Wärmeabschirmung fehlt o.ä. Dampfblasen bilden sich im Schwimmerkammern von Vergasern, in denen das Benzin relativ drucklos zur Verwendung bereit steht.



In den Einspritzleitungen sind ca. 15 ATÜ Benzindruck zudem mit Wärmeleitblech abgeschirmt. Da bilden sich keine Dampfblasen. Das Problem liegt in dem Verschleiß der alten Komponenten. Am Ausgang der Einspritzpumpe sind Druckventile, die den Druck in der Einspritzleitung bei abgeschaltetem Motor halten sollen. Tun sie nach über 40 Jahren leider nicht mehr immer. Also fehlt der Einspritzdruck zum Anspringen, weil der warme Motor (ab 35 Grad) nicht vom Startventil unterstütz wird.



Die Lösung sind neue Druckventile (ca. 700,- Euro), oder das genannte 1 Sekundenrelais. Gibt es auch als Nachrüstlösung nur zum Stecken zum halben Preis von MB.



Für Detailverliebte:



www.beetle.homepage.t-online.de/Warmstar...%20Pagode%20W113.htm





Gruß

Wolfgang

> Am Ausgang der Einspritzpumpe sind Druckventile, die den Druck in der

> Einspritzleitung bei abgeschaltetem Motor halten sollen. Tun sie nach über 40

> Jahren leider nicht mehr immer. Also fehlt der Einspritzdruck zum Anspringen,

> weil der warme Motor (ab 35 Grad) nicht vom Startventil unterstütz wird.



> Die Lösung sind neue Druckventile (ca. 700,- Euro), oder das genannte 1

> Sekundenrelais. Gibt es auch als Nachrüstlösung nur zum Stecken zum halben Preis

> von MB.



Hallo Wolfgang und Gerhard,



an diesem Problem bin ich auch dran. Ein Ähnliches hatte ich übrigens bei meinem R107, da allerdings dezenter als beim W111. Mein erster Verdächtiger war damals das Kaltstartventil. Das sollte eigentlich grundsätzlich dicht sein und nur während der Kaltstartphase kurz öffnen. Wenn es nach Jahren undicht geworden ist, kann Benzin in den Ansaugkrümmer tropfen, welches den Motor beim Start überfettet. Habe das Ventil beim R107 erneuert, war aber nicht das Problem. Als nächstes kam das von Wolfgang erwähnte Rückschlagventil dran und dann habe ich auch noch gleich den Benzindruckspeicher erneuert. Der sorgt dafür, dass ein kurzfristig schwankender Druck geglättet wird. Kann auch undicht werden. Danach waren die Warmstartprobleme weg.



Mit der Erfahrung habe ich deshalb gestern das Rückschlagventil bestellt. Kostet 35,-€ für den W111. Bei der Gelegenheit hätte ich auch gleich auf Verdacht eine neue Kaltstartdüse gekauft, die der Freundliche im EPC aber leider nicht finden konnte. Sie sitzt auf der rechten Seite des Ansaugkrümmers. Könnte allerdings sein, dass die nicht ganz so billig ist.



Für den Wechsel der beiden Teile muss man nicht gerade Atomphysiker sein. Mal sehen ob das was bringt.



Dass es das Phänomen der Dampfblasenbildung nicht gibt, kann man so übrigens nicht sagen. Die R107, die z.B. nach Saudi Arabien oder Kalifornien ausgeliefert wurden und Klima hatten, wurden mit einem Benzin-Doppelrohr ausgeliefert. Innen lief das Benzin, außen die Kühlflüssigkeit der Klimaanlage, damit das Benzin vor der Einspritzung kalt genug ist. Ob und in welchem Mass das Problem in unseren Breiten greift ist natürlich wieder eine andere Frage. Zumindest ist der Hinweis auf das Hitzeblech vor dem Hintergrund nicht schlecht. Keine Ahnung wo das ist, aber ich werde mal auf die Suche gehen.



Viele Grüße,



Thomas

Hallo,

interessant!

Die Erklärung ist absolut plausibel.

Ich habe bei meinem 250SE die (hellgrau-transluzenten)Dichtringe über den Druckventilen erneuert, was zumindest etwas geholfen hat. Und dann eben besagtes 1sec-Relais nachgerüstet, was defacto hilft, jedoch die Ursache nicht beseitigt. Somit ist entweder die Feder im Druckventil erlahmt, die Kugel von der Oberfläche beschädigt oder der Anschlag der Kugel im Ventil beschädigt, oder alles zusammen.

Vielleicht ist aber auch (noch zusätzlich) etwas "Dreck" drinnen, so dass die Kugel nicht mehr komplett dichten kann, dann könnte ja eine Reinigung im Ultraschallbad helfen, vielleicht.

In der Bucht kann man hin und wieder besagtes Relais für um die 100,- finden, den kleinen Kabelbaum kann man selbst basteln, was dann immer noch ca. 900,- günstiger wäre als sechs neue Ventile... .

Grüße

Alex

P.S. Beim 250SE ist besagtes Hitzeblech über den Krümmerrohren, und somit unter den Einspritzdüsen.