Hallo,
ein interessantes Thema, von dem ich betroffen bin.
Mit 15 Jahren hat mein Vater eine 98er Sachs Baujahr 1942 den Berg hinaufgeschleppt. Sie stand in der Scheune und meine Augen funkelten direkt für dieses alte Gefährt. Allgemein liebte ich schon damals alte Fahrzeuge fast mehr als mein Vater - vielleicht wurde dieses Gefühl verstärkt wenn wir mit unserem 190 SL Baujahr 1962 ausfuhren. Es hat mich damals schon gereizt mit einem Auto zu fahren, das die Blicke auf sich zieht. Diese Erfahrung zusammen mit der relativ einfachen Technik, welche regelrecht zum Schrauben verleitet, hat das Thema Oldtimer für mich sehr, sehr schmackhaft gemacht.
Zurück zu dem Motorrad, das jetzt bei uns in der Garage angekommen ist: Sofort bestaunt und gefragt ob es noch laufen wird? Es stand 20 Jahre in einer Scheune 300m entfernt von uns, es war noch alles dran. Aber erst einmal fehlte das Know-How wie man damit umgeht.
In den nächsten Monaten hab' ich mich erst einmal in einem Forum eingeloggt um alles Schritt für Schritt zu verstehn.
Dann 4-5 Monate später - als ich es beim Putzen der Garage rausgeschoben hatte - hab ich den öden Wischlappen aus der Hand gelegt, Vergaser und Tank abgebaut, gereiningt, Zündfunke geprüft, Gemisch eingefüllt und mein Vater 13 Mal angeschoben.
Das 13. Mal war adrenalin pur. Zum ersten Mal entzündete das Gemisch im Brennraum und bewegte so mein Vater die Straße hinunter.
Dieses Glücksgefühl !!!
So kam die interesse zu den Motorrädern: Mein vater hatte in dienstzeiten eine BMW R 69S gefahren und auch später eine Behördenmaschine bei einer Versteigerung gekauft - leider blieben zur meiner Zeit nur noch Bilder übrig.
Jedoch hat das Stück Papier für mich gereicht. Durch langes Suchen ergatterten wir uns eine komplett schrottreife BMW R 69S auf meinen Wunsch. 1,5 Jahre restauriert und sehr viel Geld hineingeschoben - zum Glück nicht meins, sonst wär ich hinter Gittern [img]./laecheln.gif[/img]
Viele tausende Euro später, aber auch viel Know How später steht die BMW jetzt da und glänzt wie eine Speckschwade.
Ich hatte es noch eigentlich schwerer als viele eurer Söhne, denn mein Vater kennt sich in der Technik nicht aus, er ist nur Fahrer, sodass ich mir alles selber aneignen muss(te).
Dann kam der Blick auf die S-Klassen, als mein Vater davon Schwärmte wie er zu Zeiten Annemarie Rengers als Bundestagsvizepräsidenten in einer S-Klasse mit einem 3,5er Motor fuhr. Er leistete für Sie Personenschutz und kam dadurch richtig in den Geschmack in dieses seidenweiche Auto.
Anschließend habe ich mich im Internet mit diesen Modellen auseinandergesetz und bekam auch richtig Lust drauf: Jetzt mit 19 habe ich mir einen W 108 280Se 3,5 gekauft.
Jetzt zu meinen Freunden: Schönes Auto, geile Sitze, hinten keine Gurte ? V8 ?!
Doch wenn ich Sie zum Tanken mitnehm werd ich hönisch "angemacht": Wie du tankst Super Plus? Mit 50€ gerade so halb voll? Verbauch jenseits von 15 Liter ?
Ihr seht - eigentlich ist mein eigentliches Problem die Tankstelle, für Menschen in meinem Alter besonders stark.
Gruß Jannick