THEMA:

Hallo,

in meiner Heckflosse Bj. 60 ist noch das Original Radio „Becker Grand Prix“ verbaut, allerdings defekt.
Dieser Typ wäre von der Reparatur grundsätzlich sehr aufwendig und „undankbar“.
Ist jemanden bekannt, mit welchen Becker-Radios die Heckflosse damals noch ausgeliefert wurde ?
Sollte zum Baujahr auch passen

Hallo!

Meines Wissens sollte sich der Reparaturaufwand für ein Becker Grand Prix nicht allzu sehr von denen gleichalter anderer Radios unterscheiden - mehr Ausschlag gibt wohl die Frage, WAS genau denn daran kaputt ist.

Meines (nicht enzyklopädischen) Wissens nach gab es um 1960 die Becker-Modelle Europa, Monza, Monte Carlo, Grand Prix und Mexiko - allerdings jeweils noch in diversen verschiedenen Ausführungen.
Dazu kommt, daß diese Modellbezeichnungen über Jahrzehnte hinweg fortgeführt worden sind, so daß dir die Radiobezeichnung erst einmal nicht viel weiterhelfen wird - die Geräte unterscheiden sich in Optik und Abmessungen teilweise erheblich.
Du hast vermutlich auch noch die schmale "vor-DIN"-Blende mit dem erheblich höheren Radio hinter dem Armaturenbrett (falls nicht irgendwann in den letzten Jahrzehnten ein Vorbesitzer im Modernisierungsrausch den Radioausschnitt mit ner Laubsäge traktiert hat - was leider auch nicht sooo selten ist ...)

An deiner Stelle würde ich erst einmal dein vorhandenes Radio überprüfen lassen - je nachdem, was eigentlich wirklich kaputt ist, ist eine Reparatur möglicherweise deutlich günstiger als ein neues Gerät.
Es gibt auch ein paar auf diese Generation von Autoradios spezialisierte Werkstätten - zumindest einen Kostenvoranschlag würde ich mir an deiner Stelle mal holen.

Z.B. soll Holger Kleinschmidt www.classic-car-radio.de/ einen guten Ruf haben.
Radio Königs in Haan soll eigenen Aussagen zufolge keine Reparaturaufträge mehr annehmen - auch das war bislang eine zuverlässige Adresse gewesen.

Schönen Gruß
und viel Erfolg!
Robert_D

Hallo,
vermutlich hat das (wirklich originale ... ???) Radio noch die Röhrentechnologie verbaut. Und es dürften Kondensatoren verbaut worden sein, welche nach 54 Jahren nun (fast) alle defekt sind.
Lange Rede, kurzer Sinn: Statt 2 h Reparaturarbeit kommen ggf. 8 - 10 h zusammen, und die Röhren (welche in einem Röhrenprüfgerät exakt geprüft werden können) müssen ggf. teilweise erneuert werden (was zwar kein Thema ist, dennoch benötigt man diese als Ersatz, und umsonst sind sie auch nicht).
Ich persönlich würde das originale Radio reparieren lassen, es gehört zum Auto. Andere Radios aus der Zeit sind ja auch 54 Jahre alt ... .
Besagte Kondensatoren kann man auch selbst wechseln, dann wäre der Radioreparierer nur noch mit dem "normalen" Service beschäftigt (z.B. 2 h).
Ich habe das schon mehrfach gemacht: alle Kondensatoren passend besorgt (Conrad) und eingelötet (was halt einige Stunden dauert). Das raussuchen und bestellen dauert ebenfalls etwas, ggf. hilft hier einer der genannten Werkstätten mit einem Schaltplan.
Grüße
Alex

Hallo,
vermutlich hift einem Laien da ein Stromlaufplan nicht weiter. Er müsste ja einen Elektrolyd-Kondensator aus der Schaltung in den Stromlaufplan zur Ermittlung der Elko´s geistig übertragen.
Wir etwas Glück können die benötigten Daten noch auf den Kondensator abgelesen werden.

Moinsen,

wenn der Götze da wirklich noch das originale Erstausstattungsradio drin hat, dann handelt es sich um ein TG-Gerät. Erkennbar nicht nur an der schmaleren Skalenblende, sondern vor allem an den dicken Jukebox-Tasten und dem monströsen Hinterbau.
Diese Geräte werden selbst von Becker-Spezialisten schon seit Jahren nicht mehr zur Reparatur angenommen, weil sie einen konstruktiven Fehler haben. Die TGs sind schon in den 60ern reihenweise kaputt gegangen, und auch Reparaturen hatten (und haben! Deshalb nimmt sie z.B. ein gewisser Laden in Haan, der alle Ersatzteile bei Becker aufgekauft hat, eben nicht mehr an, da nach 1 Jahr wieder kaputt) keinen dauerhaften Erfolg. Diese Geräte wurde schon damals oft aus Kulanz gegen modernere Geräte ersetzt. Zum Beispiel durch Geräte der TR-Reihe (noch mit schmaler Blende). Oder noch moderner, aber dann schon mit Blende in DIN-Format, was aber dann besagtes Aufsägen des Schachtes im Armaturenbrett bedingt...
Ich hatte 3 dieser originalen Grand Prix TGs in meiner Flosse, alle 3 sind nach einer Weile auf gleiche Weise verreckt. Derzeit tut´s klaglos ein schlichtes Blaupunkt (ja, es gab auch andere Hersteller die die schmalen Blenden verbauten) - aber wenn mir mal ein TR-Becker zum fairen Kurs über den Weg läuft...
Becker passt halt optisch einfach besser in den Altbenz.
Gruß
Lutz