Moin Moin !
Sämtliche Lager der VA bis auf die des Achsschenkels sind ja als Gewinde ausgeführt. Damit lassen alle diese Lager nur eine Drehung zu , sind aber in axialer (und radialer sowieso) Richtung geführt. das bedeutet, beim Zusammenbau ist darauf zu achten , dass beide Querlenker so in ihren Gewindehülsen sitzen , dass sie bei völliger Ein- und Ausfederung nicht den Boden aus der Gewindebuchse sprengen. Soweit sollte das allgemein klar sein. Auch dass das Traggelenk im unteren QL mittig sitzen sollte, leuchtet ein. Im Traggelenk ist ein Konus, in den der Achsschenkelbolzen eingeführt wird. Damit ist auch dessen genauer Sitz definiert. Oben wird der Bolzen mit einer Gewindehülse und einer Schraube mit dem oberen QL verbunden, die Schraube sitzt aber nicht direkt im QL, sondern auf ihr sind verdrehsicher Exzenter , die sich im QL drehen können , dadurch wird der Sturz eingestellt.
So weit sollte das klar sein.
Und jetzt kommt das , was z.B. in meiner Rep.anleitung falsch geschrieben steht.
Es wird erstmal gar nicht erwähnt, dass der Zusammenbau zunächst einmal ohne die Feder erfolgen muss, nur so lässt sich nämlich die Gewindebuchse oben im Achschenkel genau einjustieren! Diese muss nämlich so gedreht werden, dass der Achsschenkel satt in den Konus des Traggelenks passt , ohne zu klemmen. Dabei sollte der untere QL auf das Niveau gebracht sein , das später dem normelen Fahr/Beladungszustand entspricht. Wenn der Achschenkel dann satt im Traggelenk ist, dreht man vorsichtig die obere Gewindebuchse in eine Richtung, bis sie anfängt, schwergängig zu drehen. Dann macht man das in umgekehrter Richtung und zählt dabei die Umdrehungen. Anschliessend dreht man sie um die Hälfte zurück, dadurch fluchten die Lager allesamt ganz genau und verkannten sich nicht. Anschliessend wird die Gewindebuchse gesichert, und am besten die Schraube mit roter Farbe eingepinselt, damit da ja niemand mehr daran dreht !!!!
Warum sollte der QL im Normalzustand sein? Die QL sind unterschiedlich lang, dadurch machen sie beim Einfedern eine leicht unterschiedliche Winkelbewegung. Dadurch aber wird der Achsschenkel ganz leicht in axialer Richtung oben und unten unterschiedlich weit bewegt, was zu einem ganz leichten Verkannten der Gewindelager führt. Um dieses so gering wie möglich zu halten, sollte daher die Grundeinstellung im Normzustand erfolgen. (analog zu Fahrwerksbuchsen , die sollten auch nicht mit hängenden Rädern angezogen werden) Dieses ganz leichte Verkannten wird bei richtiger Grundeinstellung durch das ganz leichte Spiel der Gewinde aufgefangen.
In meiner Rep.anleitung kommts jetzt ganz dicke: Laut dieser soll der Nachlauf durch Verdrehen dieser Gewindehülse eingestellt werden ! Wer das macht, schrottet in diesem Moment die Achse! Der Nachlauf wird vorne an der Blattfeder eingestellt und sonst nirgends! (Meine Repanleitung behauptet , würde man dort einstellen , würden die Gummilager verspannt und zunächst Dröhngeräusche übertragen werden und dann die Gummilager kaputt gehen.
Völliger Blödsinn , kaputte Gummilager habe ich noch nie gesehen , bei den 6-Zylindern sind ja Silentlager verbaut , die reissen schon mal gerne , aber gewiss nicht dadurch! Gummi - oder Silentlager können im Gegensatz zu Gewindelagern in alle Richtungen eine gewisse Abweichung aufnehmen.
mit einer dermassen zusammengebauten Achse bin ich meine letzte Flosse gefahren, bei 246 tkm gekauft (für 200 DM aus erster Hand und lückenlos bei Mercedes gewartet , aber völlig durchgefault ), 3 Gewindelager der VA habe ich bei der Restauration durch gute Gebrauchtteile ersetzt, anschliessend wurde das Fzg von mir im Alltag jeden Sommer genutzt , dabei alle 3000 ( ca.) abgeschmiert , was bei meiner damaligen Fahrleistung alle 2 Wochen entsprach . Nach etlichen Jahren dann verkauft , es waren über 700 tkm dazu gekommen , die VA wies nur ein ganz leichtes Spiel in den Buchsen der Achsschenkel auf , sämtliche Gewindebuchsen waren immer noch spielfrei. Bereifung war immer 175 R 14 auf /8 Felgen.
Mfg Volker