Geschrieben von Bernd aus MA am 09. August 2003 23:14:49:
Ihr eifrigen Ratgeber und Helfer,
ich habe im April eine Kunstausstellung gestreift, die sich "Träume leben" nannte, und mir unmittelbar danach einen 300 SEL 6.3 gekauft. Frei nach dem Motto "Träume fahren", denn der 6.3 begeistert mich seit meiner Kindheit. Seit April habe ich also so ein Traum-Exemplar, aber das fuhr alles andere als traumhaft. Der Abzug war mäßig, und das Geräusch des Ventiltriebs hat mich mehr an einen waschechten Lanz erinnert denn an einen noblen V8. Letzteres lag an zwei übel zugerichteten Nockenwellen (Rostnarben) und verschlissenen Schlepphebeln, die allesamt die lange kilometerlose Standzeit von 10 Jahren bzw. das Fahren danach nicht vertragen hatten. Inzwischen sind beide Nockenwellen, alle Kipphebel und alle Nockenwellenlager ausgetauscht. Und siehe da, der Lanz ist weg, der unbeschwerte V8-Sound zurück!
Was aber mit der fehlenden Leistung? Dieses Problem habe ich ins Forum gepostet und eine Menge genialer Ideen und Hinweise bekommen. Angefangen von der Zündung, Einspritzung bis hin zum Auspuff (Nochmal vielen Dank, Paul!) habt Ihr hier alle möglichen Ursachen zur Diskussion gebracht. Der entscheidende Hinweis kam von Ralf (280 SE/C): Der Brokkoli im Tank (Rost aus 10 Jahren Stand) hat eine vernünftige Benzinzufuhr zur Einspritzpumpe verhindert. Das hat Leistung gekostet und immer wieder zu Motorruckeln geführt. Mit einem ganz neuen Tank ist das Ruckeln verschwunden, und die Leistungsentfaltung viel besser. Sicher gibt es 6.3er, die besser gehen als mein Exemplar. Ich denke, auch der Einspritzpumpe hat das lange Stehen nicht gut getan. Würde man sie auf dem Prüfstand richtig einstellen, hätte ich sicher das Optimum. Aber jetzt wird erst mal gefahren, dann gefahren, und dann gefahren. Zunächst mal mit ein bisschen ATF im Tank...(Danke, Paul!)
Dank an alle für die kompetente Hilfe!!
Bullernde Grüße von 8 wieder zufriedenen Zylindern
Bernd