Geschrieben von Uwe am 13. Februar 2003 19:08:20:
Als Antwort auf: Lüftungshebel gangbar machen geschrieben von fragitz am 13. Februar 2003 15:01:00:
Hi fragitz,
Du meinst sicher die "Lüftungshebel" mittig im Armaturenbrett? Und dann "unten rechts"? Mhhhh. Hört sich mir eher nach der Betätigung für das Heizungsventil der rechten Seite an... Also, folgende Idee, wenn sich neben dem Hebelchen rechts auf dem Chromuntergrund ein abgerundetes rotes Dreieck befindet (soll die Warmluft symbolisieren
):
1. Kardantunnel-Verkleidung abbauen, überprüfen, ob sich der Bowdenzug verklemmt hat. Ist aber eher unwahrscheinlich.
2. Wahrscheinlicher ist, dass sich das Ventil im Heizungskühler festgesetzt hat. Dazu folgende Prozedur:
Der Heizungskühler befindet sich an der Stirnwand unter dem Armaturenbrett (und über dem Kardantunnel) im Wageninnenraum. Du kannst sein schwarzes ABS-Kunststoffgehäuse sehen, wenn Du in den Fußräumen einmal nachschaust, woher die Zugluft an den Füßen kommt. Wenn Du die mittlere Verkleidung auf dem Kardantunnel abgenommen hast (und - in diesem Falle hoffentlich - keine Klimaanlage hast), blickst Du frontal auf die Vorderseite des Heizungskühler-Gehäuses.
Auf der rechten Seite sind zwei drehbare Ventile aus Messing (möglicherweise auch einer Art Sinterbronze, das ist mir bis heute ein Rätsel geblieben), die sich (insbes. nach längerer Standzeit) fürchterlich gerne festsetzen (Durch Grünspanbildung, Verkalkung oder - auch schon gesehen - Verharzung).
!!!!WICHTIG!!!!
VOR dem Ausbauen des betreffenden Ventils UNBEDINGT das Kühlwasser ablassen und mit ca. 0,7 - 1 BAR Druckluft nachpressen, damit das System möglichst wasserfrei ist. Sonst: Überflutung des Innenraums!
+++ weiter im Takt ++++
Ansteuerungshebel abschrauben, Sprengring lösen und VORSICHTIG mit einem passenden Maulschlüssel den Vierkant hin- und her bewegen. Wenns nicht gehen will, Kriechöl und Geduld einsetzen. HIER BITTE KEINE COLA ALS LÖSUNGSMITTEL VERWENDEN! Nach vorsichtigem hin- und her bewegen eine passende Schraube (ich glaube, die haben so ca. die Größe M3 oder M4) in das Gewinde des Vierkants einsetzen und so das gesamte Ventil am Schraubenkopf mit leichten Impulszügen herausziehen.
Meist hat sich ein Dichtungsgummi aufgelöst (verquollen, eingerissen, sonstwie undicht), hier bietet sich eine sofortige Reparatur an. Ventil richtig reinigen, Zylinder ebenfalls, alle Nuten (Sprenring und O-Ring) säubern, O-Ring aus Neoprene besorgen, einsetzen. Vor dem Wiedereinbau fette ich diese Ventile immer mit dem weißen "Wasserhahn-Fett" - oder wie das Zeug sonst heißen mag. Gibts jedenfalls beim Installateur und wird - wer hätts gedacht - bei der Montage von Wasserhähnen und sonstigen Sperrventilen im Wasserbau eingesetzt.
Jetzt wieder zusammenbauen, Gängigkeit prüfen (Helfer darf auch mal in die Zuleitungsschläuche im Motorraum pusten
) und wohlige, fein dosierbare Wärme umspielt den geschätzen Beifahrer.
o-*-o Grüße
Uwe