Geschrieben von auteil am 12. Mai 2002 12:21:29:
Hallo Kollegen, Leidensgenossen und andere Masochisten,
Wer behauptet 100% Carnauba, sollte nicht vergessen, dass dieses brasilianische Hartwachs in fester Form ist, ungefähr so aussieht wie Solnhofer Platten, nur kleiner. Es muss also kolloidal(kleinste physikalische Teilchen) gelöst sein, um sich überhaupt auf den Lack auftragen zu lassen.
Gelöst wird es in Leichtbenzin (80/110), weiterhin etwas Perchloräthylen, der Stoff aus der chemischen Reinigung, zur Flammpunkterhöhung. So ein Wachs kann jeder in der Küche selbst herstellen, vorausgesetzt, die Zutaten sind vorhanden und das Verfahren bekannt. Dennoch Vorsicht! Bei der Herstellung muss Wachs geschmolzen werden und mit Leichtbenzin aufgeüllt werden - Bumm.
Bei uns hat es insgesamt dreimal gebrannt wegen irgendwelcher Bedienerfehler. Weiterhin ist der Schutz mit Carnauba nicht schlecht, doch inzwischen gibt es wesentlich wirkungsvollere Sachen wie Acrylharze oder Teflon, die die Funktion des Carnauba im Hartwachs haben.
Die Verwendung des Carnauba stammt aus der Zeit, als es noch Nitrolacke gab, und man gerade die Kunstharzlacke einführte. Bevor man einfach nur Hartwachs aufträgt, sollte das Fahrzeug mit Lackreiniger behandelt werden, d.h. reinigen, blank polieren und dann das Hartwachs auftragen, trocknen lassen und abwischen.
Das Traurigste, was uns zu Ohren kamm, ist die Nachricht, dass die Firma Hartmann in Heidenheim/Brenz keine Polierwatte mehr herstellt.
Times are changing to the worst
Dennoch Schönen Sonntag
Wolfgang
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