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Re: Ersatzreifenformate statt 185/80/14 ? 22 Jahre 3 Wochen her #27750

  • Pontontom
  • Pontontoms Avatar Autor
Geschrieben von Pontontom am 01. Januar 2003 20:27:10:
Als Antwort auf: Re: Ersatzreifenformate statt 185/80/14 ? geschrieben von Ulrich am 13. Dezember 2002 07:33:50:

Also die Antwort von Ulrich stimmt so nicht.

Also, die Eingelenkpendelhinterachse ist sehr Spurkonstant. Sie ist nicht Sturzkonstant, und das auch nur bei gleichsinnigem Ein- und Ausfedern. Bei gegensinnigem Ein und Ausfedern (Rollen) bei Kurvenfahrt ist die Achse sehr Sturzkonstant ggü. der Fahrbahn (und darauf kommt es an, im übrigen viel besser als die modernen Einzeldadaufhängungen z.B. 5 Lenkerachse bei aktuellen Modellen). Sie hat allerdings ein relativ hohes und nuicht schnell genug absinkendes Rollzentrum.

Was bedeuted das nun?

1. Wegen der Sturzkonstanz zur Fahrbahn bei Kurvenfahrt baut die Achse bei Kurvenfahrt sehr hohes Seitenkraftpotenzial auf.

2. Wegen der geringen Rollzentrumsabsinkrate neigt das Fahrzeug hinten zum Aufstützen und im extremfall kann das Kurvenäussere Rad einklappen (plötzliches ausbrechen des Hecks)

3. Wegen der starken Sturzänderung bei gleichsinnigem Federn ist der Reifenverschleiss und die Traktion schlecht. Die Eignung für extreme Niederquerschnittreifen daher tatsächlich nur bedingt möglich. Allerdings vertragen Reifen mit bis 60er Querschnitt bis zu 3grad statischen Sturz (aber auch im beladenen Zustand. Eine "härtere" Federung oder Niveauausgleich wäre also nicht zu schlecht. Allerdings ist auch zu beachten, dass bei anderer als der ursprünglich freigegebenen Bereifung auch die Vorderachseinstellung (Vorspur / Sturz / Stabi) angepasst werden muss, was vom Laien nicht machbar ist.

Kurzum, ich würe einfach einen 205/70/14 montieren, den gibts problemlos und mit etwas reduziertem Sturz an der Vorderachse fährt er auch ganz passabel. Wunder sind von einem 111er Fahrwerk eh nicht zu erwarten.
gruesse, Tom




Geometrie sechs,setzen! 22 Jahre 2 Wochen her #27754

  • Michael
  • Michaels Avatar Autor
Geschrieben von Michael B. am 01. Januar 2003 22:49:59:
Als Antwort auf: Re: Ersatzreifenformate statt 185/80/14 ? geschrieben von Pontontom am 01. Januar 2003 20:27:10:

Ausgerechnet der Pendelachse Sturzkonstanz bei Kurvenfahrt anzudichten( auch gegenüber der Fahrbahn) ist die beste Lachnummer die ich in diesem Forum jemals gelesen hab.Und um die Spurveränderungen zu sehen,brauch ich noch nicht mal einen Zollstock...

Michael

P.S. UND DER ULRICH HAT DOCH RECHT!




Re: Ersatzreifenformate statt 185/80/14 ? 22 Jahre 2 Wochen her #27860

  • Markus
  • Markuss Avatar Autor
Geschrieben von Markus Dürkes am 04. Januar 2003 17:36:03:
Als Antwort auf: Re: Ersatzreifenformate statt 185/80/14 ? geschrieben von Pontontom am 01. Januar 2003 20:27:10:

........wo gibts denn die 205/70/14 problemlos?????Kenne nur Fulda = kannste vergessen oder Michelin XWX = kannste nicht bezahlen??? Bridgestone hat Produktion eingestellt. Wer einen vernünftigen Reifen besorgen kann, ich kaufe sofort einen Satz!!!!!!
mmduerkes@aol.com




Re: Geometrie sechs,setzen! 21 Jahre 11 Monate her #28487

  • Pontontom
  • Pontontoms Avatar Autor
Geschrieben von Pontontom am 25. Januar 2003 00:57:02:
Als Antwort auf: Geometrie sechs,setzen! geschrieben von Michael B. am 01. Januar 2003 22:49:59:

also Männer, Wers nicht glaubt, gibts nachzulesen bei Matschinski, Radaufhängungen, Springer Verlag. Wer allerdings nicht mal Spur und Sturz auseinanderhalten kann sollte das Buch besser nicht lesen. Also nochmal: Die Eingelenkpendelachse ist beim Rollen des Fahrzeuges Sturzkonstant ggü. der Fahrbahn, mit dem Nachteil, dass sie beim gleichsinnigen Federn nicht dasselbe tut. Durch geschickte Wahl der Gummilageraufhängung ist die Achse auch sehr Spurkonstant unter Seitenkraft.(ich wollts ja nicht raushängen lassen, aber ich bin seit jahren Fahrwerksentwicklungsingenieur bei einem sehr bekanntem Autohersteller und sollte Eigentlich schon wissen welche Achse für was gut ist). Gruesse, Tom

PS: Sturz ist der Winkel zwischen Lot zur Fahrbahn und Radmittenebene in der Vorderansicht, Spur ist der Winkel zwischen den Radmittenebenen in der Draufsicht du Pappnase!




Re: Geometrie sechs,setzen! 21 Jahre 11 Monate her #28495

  • Ulrich
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  • Beiträge: 593
  • Dank erhalten: 0
Geschrieben von Ulrich am 25. Januar 2003 10:48:29:
Als Antwort auf: Re: Geometrie sechs,setzen! geschrieben von Pontontom am 25. Januar 2003 00:57:02:

Hallo Pontontom,

Du schreibst doch selber das die Achse beim gleichsinnigen Federn nicht spurkonstant ist. Wenn Du meinen Beitrag aufmerksam gelesen (und verstanden) hast wird Du wissen das dieses gleichsinnige Ausfedern vor allem bei Vollbremsungen (also in Gefahrensituationen) auftritt, und dabei kann man es nun wirklich nicht brauchen.

Das eine Eingelenkpendelachse bei Rollbewegungen spurkonstant ist trifft auch nur in der Theorie zu, da dort keine Fliehkräfte auftreten. Achte mal darauf wie sich Autos in Kurven zur Seite neigen. Der Drehpunkt der Achse (der bei der Eingelenkpendelachse nichtmal mittig zum Fahrzeug liegt) wird durch die Fliehkraft angehoben und damit hast Du zu Deiner Rollbewegung eine gleichsinnige Federbewegung und damit auch wieder die Sturzveränderung.

Du bist also Fahrwerksentwicklungsingenieur bei einem sehr bekannten Fahrzeughersteller?

Dann beleg mir doch bitte das ich mit meiner Ausführung im Unrecht bin, und wenn Du das nicht kannst sag bitte wo Du arbeitest, damit wir den Schrott nicht mehr kaufen.

Und Bezeichnungen wie "Pappnase" gehören hier nicht ins Forum. Wir versuchen hier in der Regel freundschaftlich miteinander umzugehen.

Gruß

Ulrich






Re: Geometrie sechs,setzen! 21 Jahre 11 Monate her #28542

  • Pontontom
  • Pontontoms Avatar Autor
Geschrieben von Pontontom am 26. Januar 2003 17:26:41:
Als Antwort auf: Re: Geometrie sechs,setzen! geschrieben von Ulrich am 25. Januar 2003 10:48:29:

Also: Erstens hast du mit dem nicht ins Forum gehörenden Ton angefangen. Zweitens, was soll das ganze? Ich hab keine Patente auf dei Eingelenkachse, ist mir also im Prinzip egal, was die kann oder nicht, aber die Fakten sind nun mal so.

Nun zur sachlichen Diskussion und Antworten auf deine Anmerkungen:

Beim Bremsen hat eine Spurweitenänderung (und das macht die Achse beim gleichsinnigen Federn) definitiv nur eine sehr untergeordnetet Rolle. wichtig ist beim Bremsen einerseits ein nicht zu grosses Bremsnicken (durch kinematische Parameter oder steife Federabstimmung, auch an der Vorderachse, beides hat der 111er nicht), weil eine damit verstärkte Achlastverteilungs-Abnahme auf der Hinterachse zur Instabilität des Fahrzeuges insbesondere beim Bremsen in der Kurve sein kann. Vor allem aber, darf die Achse definitiv nicht in Nachspur beim Bremsen oder unter Seitenkraft gehen, weil dieser Effekt beim Anbremsen aufrtitt (und damit deutlich früher als der oben beschriebene Effekt) und ein so plötzliches Übersteuern und Eindrehen hervorruft, dass ein normaler Fahrer dies nicht mehr abfangen kann. Bezüglich diesem Effekt (Nachspur unter Bremsen/Seitenkraft) ist die Eingelenkachse aber absolut ok. Zudem hat die Achse (wie auch schon geschrieben) den Vorteil, daß das kurvenäussere Rad gegenüber der Fahrbahn unabhängig von der Karosserieneigung (d.h. auch bei grosser Karosserieneigung)zur Fahrbahn sturzkonstant bleibt (das bewirkt ein grosses Seitenführungspotenzial!! siehe Reifenkennfeld - Seitenkraft über Radsturz), das allerdings immer eine grosse Sturz- und Spurweitenänderung bei gleichsinnigem Federn beinhaltet, was unbestreitbar ein Nachteil der Achse ist (bewirkt Traktionsverlust und erhöhten Reifenverschleiss; wegen dieser Nachteile wird bei heutigen Achskonstruktionen dieses Prinzip auch nicht mehr angewandt, weil dies insbesonder für moderne Niederquerschnittsreifen tödlich ist).

Die von dir angemerkte tendezielle Schwerpunktsanhebung unter Seitenkraft (bitte nicht Fliehkraft, kann naemlich auch woanders her kommen), hatte ich auch in meiner ersten Antwort schon ausführlich angeführt(ich frage mich deshalb schon, ob du meine Antwort verstanden hast, also nochmal:); diese ist durch die zu geringe Rollzentrumsabsinkrate gegeben (sollte ca. bei 2 liegen, liegt aber bei 1) und bewirkt ein kinematisches Aufstützen (Schwerpunktsanhebung unter Seitenkraft, dem wurde durch die Ausgleichsfeder = Labilisator entgegenzuwirken versucht), was im ungünstigsten Fall (aber wirklich nur dann)zum gefürchteten "einklappen" der Achse kurvenaussen führen kann. Die nicht mittige Anordnung des Rollzentrums (=Gelenk) ist nur von untergeordneter Bedeutung, da man ja keine Links- und Rechtskurve gleichzeitig fahren kann.

Zusammenfassung:

Die Eingelenkpendelachse hat durch den fahrbahnkonstanten Sturz bei Kurvenfahrt zunächst erstlassiges Seitenkraftführungspotenzial, das allerdings durch grosse Spurweiten- und Sturzänderung beim gleichsinnigen Federn erkauft wird. Das Aufstützen kann im Grenzbereich zum plötzlichen "Einklappen" der Achse mit Sturzverlust, Seitenkraftverlust und anschliessendem Eindrehen des Fahrzugs führen und ist damit sicherheitskritisch (aber nur im Grenzbereich!).

Wegen der beiden letzteren Gründe ist die Achse für moderne Fahrzeuge/Reifen nicht mehr tauglich.





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