Geschrieben von matthias_p am 16. Januar 2006 07:22:55:
Als Antwort auf: Re: Nee nee ... geschrieben von 250SEmart am 15. Januar 2006 23:57:03:
Beim Diesel spricht man doch immer vom "Förderbeginn einstellen". Das Förderende ist dann variabel, entsprechend zur erforderlichen Dieselmenge, die in Abhängigkeit der Belastung in den Zylinder soll. Auch für mich als Nichtdieselfahrer ist das einsehbar, wenn mans mal nachliest, daß es beim durch Zündverzug geplagten Diesel auf einen sehr genau definierten Zeitpunkt ankommt. Das hat dem Rudolf ja wohl auch mächtig Haarausfall beschert, in den ersten zwanzig Jahren, in denen es keine brauchbare Hochdruckpumpe gab ...
Beim Benziner ist das Förderende festgelegt (eben 20 Grad nach OT, das Einlaßventil bleibt noch viel länger offen), variabel ist hier der Förderbeginn; er fällt also nicht auf einen festen Zeitpunkt.
Jeder fracht sich hier natürlich sofort, warum es anders gemacht wurde. Dazu habbich nur ne Vermutung. Man spricht ja immer von Gemischbildung, und zwar innerer (Direkteinspritzer, im Zylinder) oder äußerer (Saugrohreinspritzung, Vergaser, außerhalb des Zylinders), und wenn beim Benziner der Förderbeginn festgelegt worden wäre, hätte eine klitzekleine Kraftstoffmenge bei lascher Teillast unendlich lange Zeit für die Gemischbildung, das Verdampfen. Die große Kraftstoffmenge bei Vollast hätte dagegen nur einen kürzeren Zeitraum zur Verfügung - was irgendwie ja unlogisch wäre und damit bei unterschiedlichen Betriebszuständen auch zu unterschiedlichem Verhalten führen würde, oder könnte.
Deshalb wurde wohl beim Benziner der Fokus auf das Förderende gelegt, der meiste Kraftstoff kommt dabei immer zum Schluß (egal ob Leerlauf, Teillast oder Vollast), und in jedem Betriebszustand des Motors gibts immer den gleichen Zeitraum für die Gemischbildung; von Förderende bis PUFF dauert es immer die gleiche Zeit.
Grüsse MP