Geschrieben von Matze_P am 13. Februar 2007 13:58:23:
Als Antwort auf: Re: Soll ich mich wirklich einmischen? geschrieben von Michael B. am 13. Februar 2007 00:54:40:
Stichworte:
>federweichheit aussen estrem erhöhen,Federweichheit mittig anpassen, bzw beim Hydropneumat Weichheit vergrössern.
>( Oder beim Luftbalg Volumen veringern UND die Federkolben progressiver gestalten.)
Sorry, no. Selbst ein 300 SL hat ne Ausgleichsfeder, und der ist oder galt als reines Sportgerät. Nochmal: Ein Stabilisator ist eine Feder, wirkt bei Kurvenfahrt und macht genau dann die Federung härter, wenn ein Rad rausgeht und das andere rein. Der wirkt immer dann mit zusätzlicher Federkraft, wenn sich die Räder gegensinnig (oder nur eines allein) bewegen. Die Ausgleichsfeder ist das Gegentum dazu, Benz macht absichtlich die Kurvenfederung weicher (mit entsprechend mehr Seitenneigung), weil das genau für diese Radaufhängung eben besser ist. "Wir machen erstmal alles hart" ist Humbug. Merklich tieferlegen, kräftige bis sehr kräftige Dämpfung, auch in der Druckstufe, und Federhärte nur soweit notwendig, da muß die Reise hingehen. Dann noch Feintuning in Hinblick auf das Eigenlenkverhaltung.
>Bei der Luftfederung dient der Stabi lediglich der Veringerung der Wankneigung aufgrund der im Einsatzpunkt EXTREM weichen Grundfederung...
Ich kann keinen Stabilisator einbauen und wünschen, daß da nur eine seiner Funktionen genutzt wird."Lediglich" stimmt einfach nicht. Richtig ist aber, daß die Luftfederung so weich ist, daß man sich für Bremsen und Kurvenfahrt noch zusätzlich was ausdenken muß. Für Kurvenfahrt nimmt man einen Stabilisator, der auch den Komfort wieder schlechter macht, und die Radlasten erhöht (bei Kurvenfahrt, Belastung Rad außen zu innen), was man eigentlich nicht haben will.
>Fahrwerkstechniker hassen Stabis eigentlich - sie sind IMMER eine Krücke, die Belastungsänderungen geschuldet sind.
Nee. Bei Einzelradaufhängung soll die Karossenneigung im Rahmen gehalten werden, weil die Räder sich hier mit der Karosse neigen. Das ist das eine. Das andere ist der Komfort. Für Komfort brauche ich weiche Federn, das will jeder Normalbürger. Bei Kurvenfahrt neigt sich das Auto kräftig zur Seite, das will der Normalbürger aber nicht, inkl. der oben genannten Nachteile bei Einzelradaufhängung. Mit Stabilisatoren kann ich eine Federung machen, die bei Geradeausfahrt weich federt, bei Kurvenfahrt aber verhärtet. Der Stabilisator wirkt wenn sich nur ein Rad oder beide gegensinnig bewegen, und macht genau in diesen Fällen die Federung härter. Wenn man ein Sportauto baut, braucht man den Komfort nicht. Weiche Federn und Stabilisatoren rauswerfen und harte Federn rundum einbauen.
Ich glaub, daß ich damit ziemlich richtig liege.
MP