THEMA:

Guten Abend zusammen,
nachdem ich die erste Wartung an meinem kürzlich erworbenen W108 (280 SE von 1968 mit M130) vorgenommen habe, musste ich leider feststellen, dass der gute nun mit Zündaussetzern beginnt.

Zylinder Nr. 3 ist hier das Sorgenkind.

Zum Problem:
Um kalt zu starten benötigt der 108er rund 6-8 Sekunden orgeln.
Dann läuft er entweder ruhig oder bereits mit Zündaussetzern auf dem dritten Zylinder.
Die Zündaussetzer treten nur sehr selten (zumindest gefühlt) während der Fahrt auf. Er verschluckt sich jedenfalls nicht und nimmt gut Gas an.
Sobald ich jedoch zum Stillstand komme dann kommen die Zündaussetzer. Eher gesagt zündet der dritte Zylinder dann gar nicht. Beim Anfahren schüttelt sich der 108er ordentlich und hat kaum Leistung. Sobald etwa 5km/h erreicht sind, setzt der Zylinder bzw. die Leistung wieder ein und die Zündaussetzer sind wie verschwunden.

Bei laufendem Motor habe ich dann das Zündkabel von der Kerze gezogen und somit festgestellt, dass es vom dritten Zylinder kommt. Mit erneutem Aufstecken läuft der Zylinder wie vorher. Teilweise ja, teilweise nein. (Ohne, dass ich dafür an Zündkabel rumwackeln muss.)

Dieses Problem habe ich etwa bei jedem zweiten Stillstand. Entweder läuft er schön ruhig im Stand / Leerlauf, oder er läuft nur auf fünf Pötten...

Was ich bereits gewechselt habe ohne Besserung:
Zündkerzen (NGK BP7ES)
Verteiler Kappe + Finger (Bosch)

Was meine nächsten Kandidaten sind:
- Zündleitungssatz (aktuell sind noch die - zumindest gefühlt - instabilen Bakelitstecker-Zündkabel drin. Die habe ich allerdings auch mit einem Multimeter gemessen und jeweils 1kOhm erhalten. Scheinen also rein vom Widerstand her in Ordnung zu sein.)
- Zündspule mit Vorwiderstand
- Kondensator

Wenn dann keine Besserung eintritt:
Einspritzventil wechseln? Macht das Sinn wenn er unter Last aber normal läuft?

Habt ihr andere oder die gleichen Ideen?
Über Anregungen würde ich mich freuen!

Sternengrüße aus Gladbach,
Marc

Moin Moin !

Immer zuerst mal die Ventile einstellen ! Wenn es dann noch nicht besser ist , mal die Kompression messen.

MfG Volker

Grüß' Dich Marc,

wenn er die Aussetzer nicht bei höheren Drehzahlen/beschleunigen hat, klingt das für mich weniger nach Zündung als mehr nach Kraftstoffmangel. Ein durchtauschen der Einspritzventile ist ein guter Ansatz. Ich denke aber mehr, daß die Druckventile der Einspritzpumpe defekt sind. Das äußert sich nämlich genau so, dass bei niedrigen Drehzahlen die Fördermenge abnimmt, bei höheren aber in Ordnung ist.

Gruß Hans

Danke für die Ratschläge.

Für das Einstellen der Ventile muss ich mir auf jeden Fall Hilfe besorgen, da ich
a.) kein Wissen darüber habe wie das gemacht wird
b.) nicht das benötigte Werkzeug habe

Auf dem Zettel hatte ich das Einstellen aber ohnehin, da der M130 doch ordentlich am tickern ist. Deutlich hörbar im Innenraum während der Fahrt.

Zum Druckventil:
Ich habe versucht über Google etwas darüber herauszufinden... ist es dieses Teil?:
www.mbclassics.de/Druckventil-Einspritzpumpe-M129-M130-M100

Wo sitzt das Druckstück? Etwa unterhalb jeder Benzinleitung oder weiter im Inneren?

Zur Kompression:
Ich habe mir durchgelesen, wie das ganze zu messen ist.
Reicht da ein Messgerät für 20 von eBay oder muss es etwas ausgefallenes sein?

Beste Grüße,
Marc

Druckventil meinte ich natürlich anstatt Druckstück...

Nach meinen heutigen erneuten Tests (Zündkabel von den Zylindern ziehen während der 108er mit Zündaussetzer läuft) bin ich mir nicht mehr wirklich sicher, ob mein Tipp mit dem dritten Zylinder so richtig war.

Es kann auch gut sein, dass die Zündprobleme sich auf alle Zylinder verteilen... das lenkt zumindest mein Augenmerk wieder auf die Zündspule. Meine sieht auch recht als aus.

Ich habe deshalb heute eine neue Zündspule (Bosch 0001584903) inkl. neuem Vorwiderstand 1.8 Ohm (Teile-Nr.: 0001581745) bestellt. Ich hoffe, dass es die richtige Zündspule ist und ich den Fehler damit dann gefunden habe.

Ich gebe natürlich Rückmeldung über die Geschehnisse!