Geschrieben von Bodo 200 D
am 15. März 2005 15:21:39:
Als Antwort auf: Nicht alles ist Jauche..... geschrieben von Bernd aus MA am 15. März 2005 14:35:35:
Hallo Bernd,
"Jauche" hatte ich ironischerweise vom Vorredner übernommen. Und keine Sorge, mein Heizölverdicher ist glücklicherweise kerngesund.
"Am Klang sollt ihr sie erkennen ..."
Nun kennen wir ja so ziemlich alle Faktoren, die sich auf die Lebensdauer aller Teile im Motor auswirken, egal ob Benzin oder Diesel.
Beim Diesel kann der zwangsläufig bei der Verbrennung entstehende Ruß (Stichwort: Zündverzug beim Selbstzünder) theoretisch nur einen Weg ins Öl finden: An den Kolbenringen vorbei, umso mehr, wenn selbige und/oder die Laufflächen verschlissen sind oder die Ringe nicht frei sind. Sicher, das geschieht bei alten, unüberholten Motoren leichter als bei einem neuen oder (richtig) überholten. Bei meinem Auto durfte ich praktisch bei km 0 anfangen und "brauche" also kein "leistungsfähigeres" Öl; von Anfang an kam billiges mineralisches 15/40er rein. Auch die Ölpumpe ist neu und sorgt für spontanen und gleichmäßigen Druck. Aufgrund vorschriftsmäßig dichtender Kolbenringe gelangt also bei unter 3800 U/min (Grenze Zündverzug) kaum Ruß ins Motoröl. Dennoch gelangen mit der Zeit Verbrennungsrückstände ins Öl, allein durch den hohe Verdichtung beim Diesel. Aber auch das sog. Billigöl vermag diese in der Schwebe zu halten. Gehört jedoch auch dazu, dass sonst alle Einstellungen optimal stimmen, damit der Motor möglichst sauber verbrennt (einen guten Anteil daran haben auch die modernen Dieselkraftstoffe mit ihren Additiven - kein Vergleich zu früher...)
Ablagerungen in Kanälen konnte ich natürlich noch nicht prüfen, aber die Ölwanne sowie der Ventildeckel zeigen sich von der saubersten Seite. Der meiste Mist landet im Filter. Natürlich ist das Öl nach 5000 km pechschwarz und sollte raus, weil es dann stark nachlässt. Die langandauernde Helligkeit, bedingt durch innere Sauberkeit, nicht durch "Ablagerungen", erziele ich mit einer besonderen Art des Ölwechsels, die ich hier schon mal beschrieben hatte. Ich habe inzwischen nach Neueinbau den neunten ÖW gemacht, mit konstant gutem Ergebnis. Nun gehe ich dazu über, nur noch bei jedem 2ten ÖW den Filter zu wechseln (der ist nämlich teurer als 10 Liter Öl...).
Ich glaube auch nicht, das Oldtimer in der Regel so bewegt werden, was man gemeinhin als "Kurzstrecken-Betrieb" nennt. Wenig gefahren ja, aber wenn, dann für 'ne Tour oder doch längere Ausfahrt. Die meisten Oldie-Besitzer wissen, dass man seinen Motor nicht "mal so" anmacht und sorgfältig warm fährt und ihm lange Strecken nur gut tun (von alten Jaguars mal abgesehen, da ist es bald anders rum
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Aber das der OM 621 ein herber "Bauernmotor" ist, der sogar kurzfristig mal ohne Öl kann (erlebt!), is klar... - und deswegen liebe ich diesen Universal-Dauerbrenner. Diesel selbst hat ja schon im Gegensatz zu Benzin schon Schmiereigenschaften, wohingegen Benzin beim Kaltstart ins Öl gelangt und dieses zunächst verdünnt...
*Gruß
Bodo (noch immer unterm Strich mit mehr Benziner- als Diesel-Erfahrung, auch dort immer mit "Jauche" gefahren
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