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THEMA: Re: Motor wie neu dank dem richtigen Öl

Motor wie neu dank dem richtigen Öl 19 Jahre 11 Monate her #49530

  • Bernd
  • Bernds Avatar Autor
Geschrieben von Bernd aus MA am 17. Oktober 2004 15:35:12:

Hallo,
meine jüngsten Erfahrungen zum Thema Motoröl muss ich hier unbedingt mal loswerden!
Als vor Kurzem ein Ölwechsel bei meinem 500 SEC anstand, hab ich mich entschieden, statt der 15W-40-Brühe mal was besseres in den Motor einzufüllen. Davor hatte ich mich monatelang in meiner freien Zeit dem Thema Motoröl gewidmet und hinter den vielen hartnäckigen Legenden ("vollsynthetisches Öl ist zu dünn") und dem elenden Halbwissen ("moderne Öle lösen Ablagerungen brockenweise ab, die dann die Ölbohrungen verstopfen") ne Menge echte Fakten ausgegraben. Dann war klar: Mein M117 kriegt jetzt ein vollsynthetisches 5W-40 von einem Hersteller, der nicht alles Geld in die Werbung pumpt und daher noch günstig ist. 5W-40er gibt es nicht sehr viele vollsynthetische am Markt (die meisten sind nur "Hydrocracks"); das Liqui Moly "Synthoil High Tech" schien mir das beste Preis-Leistungsverhältnis zu haben. Kostet im Baumarkt der 5-Liter-Kanister EUR 45, so hab ich das Zeug über einen eBay-Laden für EUR 29 bekommen. Das sind also keine 6 Euro pro Liter, und dafür bekommt man alle Vorteile eines sehr guten vollsynthetischen Öls. Diese sind:

- Günstige Niedrigtemperatur-Viskosität (Motor kriegt beim Kaltstart schnell seine Schmierung)

- Hohe Hochtemperaturviskosität (Öl dünnt bei hohen Temperaturen nicht aus, der Schmierfilm reißt nicht ab)

- Gute Reinigungswirkung im laufenden Betrieb, dadurch wenig Ablagerungen

- Hervorragende Fähigkeit, Schmutzteile aufzunehmen und in der Schwebe zu halten

- Hohe Langzeitstabilität dieser Eigenschaften

- Geringer Ölverbrauch durch geringe Kondensationsverluste
Vor dem Ölwechsel habe ich der Maschine noch 1,5 Dosen Liqui-Moly "Motor Clean" verpasst und den Motor 15 Minuten im Leerlauf schnurren lassen. Dann habe ich das Altöl abgelassen. Was da rauskam, war die reinste Jauche: Braun und stinkend mit all den alten Ablagerungen aus 140 Tkm.
Danach das gute vollsynth. rein, und inzwischen 2000 km damit gefahren. Hier mein Zwischen-Fazit: Der Motor läuft wesentlich leiser als zuvor. Besonders auffallend ist, das die Geräusche aus dem Ventiltrieb ganz verschwunden sind. Entweder waren es die Rotocabs oder die Hydroelemente, die zuvor leicht geklackert haben. Ist wie weggeblasen! Außerdem ist der Ölverbrauch genullt.
So, und was für meinen M117 gut ist, ist mir für meinen M100 gerade billig. Also habe ich mit meinem 6.3er die gleiche Nummer durchgezogen.

Heftig war, was da für ein Abraum aus der Ölwanne schmotzte! Das Motor-Clean-Zeug hat Tonnen von Koks, Braunkohle und Klärschlamm abgetragen - ich dachte, da kommt Asphalt raus. Nur tote Kleintierkadaver haben mir noch gefehlt. Der ganze vorher festgebackene Dreck von 35 Jahren, darunter 120 Tkm Fahren und 10 Jahre Stehen. Hab aus Filter, Ölwanne und -kühler alles abgelassen. Und dann neu befüllt mit dem Vollsynthetischen.
Seitdem bin ich 500 km gefahren. Mein Eindruck: Die Maschine ist nicht mehr wiederzuerkennen. Ölverbrauch ist derzeit nicht feststellbar. Der Öldruck ist deutlich höher als vorher. Es sabbert wesenlich weniger Öl auf den Garagenboden als vorher, nur noch wenige Tröpfchen pro Monat. Das Laufgeräusch ist viel weicher geworden - die Maschine schnurrt wie nie zuvor! Aber das Beste zum Schluss: Die Motorleistung ist dramatisch gestiegen - jetzt ist das Gerät die Rennmaschine, die ich immer haben wollte; der Motor wirkt wie befreit. Meine Erklärung ist die: Das Motor Clean hat Ablagerungen an den Kolbenringen gelöst. Vielleicht waren einige Ringe sogar richtig festgebacken, und sind jetzt wieder beweglich. Dadurch ist zum einen die Kompression der Maschine gestiegen und zum anderen funktioniert das Ölabstreifen zwischen Kolben und Zylinderwand wieder richtig.
Erst jetzt machen mir meine beiden Achtender richtig Spaß. Die 10W/15W-40-Sose werde ich jedenfalls bei keinem mehr einfüllen - auch wenn ich damit bei jedem Ölwechsel EUR 20 sparen könnte. Dafür mach ich's selbst, dann hab ich das wieder drin.
Bin gespannt, ob jemand von Euch ähnliche Erfahrungen hat!
Viele Grüße von der Schmierstofffront
Bernd
PS Ein Synthetik-Öl mit 30er Hochtemp.-Viskosität ist übrigens völlig ungeeignet für die Altbenze (also z. B. ein 0W-30). Das dünnt bei hohen Temperaturen zu sehr aus. Auch von einem 0W-40 rate ich ab. Das ist letzten Endes ein 0W-30, dessen Temperaturbereich durch sogen. VI-Verbesserer erweitert wurde. Solche Additive haben aber nicht die ewige Lebensdauer, so dass aus dem 0W-40 mit der Zeit ein 0W-30 wird - schlecht!




Re: Motor wie neu dank dem richtigen Öl 19 Jahre 11 Monate her #49531

  • sstaiger
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Geschrieben von sstaiger am 17. Oktober 2004 16:06:31:
Als Antwort auf: Motor wie neu dank dem richtigen Öl geschrieben von Bernd aus MA am 17. Oktober 2004 15:35:12:

Hallo,

sind ja gute Neuigkeiten für Deine Maschinen...

Hast Du denn vorher/nachher Kompression und/oder Leistung gemessen?
Und was sind denn Kondensationsverluste?


Simon




Verdampfungsverluste.... 19 Jahre 11 Monate her #49537

  • Bernd
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Geschrieben von Bernd aus MA am 17. Oktober 2004 17:47:17:
Als Antwort auf: Re: Motor wie neu dank dem richtigen Öl geschrieben von sstaiger am 17. Oktober 2004 16:06:31:

...hätte es richtigerweise heißen müssen. Motoröl wird bei hoher Motorbelastung so schweineheiß (am Kolben auch gerne mehrere hundert °C), dass es z. T. einfach verdampft.
Kompressionsbilder vom W126 habe ich leider nicht - allerdings hat sich bei diesem auch keine Mehrleistung durch die Motorreinigung bemerkbar gemacht.
Beim W109 habe ich ein K-Bild vom Zustand kurz nach dem Kauf des Wagens durch mich - April 2003. Das sah nicht alarmierend aus, aber auch nicht wirklich gut. Insgesamt zu niedrige Werte und auch nicht richtig gleichmäßig. Ich bin mir sicher, das sähe jetzt anders aus - ich werd das wohl noch mal messen lassen!
Sonntagsgrüße von

Bernd




Re: Motor wie neu dank dem richtigen Öl 19 Jahre 11 Monate her #49539

  • paul
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Geschrieben von Paul
am 17. Oktober 2004 19:07:33:
Als Antwort auf: Motor wie neu dank dem richtigen Öl geschrieben von Bernd aus MA am 17. Oktober 2004 15:35:12:

Dass liegt nicht am Oel sondern am Motorspuehlung mit Liqui Molly.

Ein aehnliches Produkt ist "Motorflush von Fortè". Dies letzte darf aber nur durch anerkannte Werkstaette benutzt werden.

Das Zeug (beide) wirkt sehr gut wie du beschreibst. Es loesst die Kohlereste hintern die Kompressionsfedern. Durch die Kohlereste kann die Kolbenfedern nicht mehr frei in den Schlitz bewegen und deshalb nicht mehr 100% abdichten.

Dadurch verliert der Motor an Kompression und deshalb an Power.
Wenn richtig gemacht wird dein Oelfilter nachher richtig Dreck befassen. Auch ATF scheint eine aehnliche Reinigung zu bewirken. Fuer einen feinen Rundlauf deines Motors ist es aber sehr wichtig dass die Kompression gleichmaessig ist fuer jeden Zylinder. Motorflusch dagegen wird in den Ansaugkruemmer eingefuehrt in bewirkt so auch eine Sauberung von die Ventile, also mehr in Brennraumteil, weil der Liqui Molly mehr in die Schmierraum des Motors taetig ist. Beide ergaenzen sich also ein wenig.
Bei einen Test unseres Clubs einige Jahre her wurde ein MG GT als Versuchsobjekt benutzt und nach dem Flushen konnte mann deutlich erkennen, dass die Ventile gesaubert wurden. Auch der Kompression wuerde deutlich angehoben und gleichmaessiger. Der Motor lief nach diese Spuehlung deutlich runder.

Als Scherz beim Test wurde damals eine verbrannnte Ventile hintern seinen Auspuff geworfen, wonach der Demonstrateur von Fortè eine blasse Nase bekamm.
m fr Gr




Der Rest vom Test hat mir besonders gefallen :o))))) (o.T.) 19 Jahre 11 Monate her #49555

  • hoffy
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Geschrieben von Hoffy
am 17. Oktober 2004 22:27:21:
Als Antwort auf: Re: Motor wie neu dank dem richtigen Öl geschrieben von Paul am 17. Oktober 2004 19:07:33:






Re: Motor wie neu dank dem richtigen Öl 19 Jahre 11 Monate her #49558

  • Pleff
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Geschrieben von Pleff
am 17. Oktober 2004 22:57:22:
Als Antwort auf: Motor wie neu dank dem richtigen Öl geschrieben von Bernd aus MA am 17. Oktober 2004 15:35:12:

Hi Bernd,
das mit dem Reinigungs-Zeug werde ich bei meinem 500er auch noch mal machen und auch mal Pauls Tipp mit dem ATF bei dem Wagen testen.
btw.: Ruf mal Meister Ruhe an... wir konnten am WE wieder neue Erkenntnisse (Verbesserungen) zum LPG-500er gewinnen. :-)
Gruß
Pleff




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