Willkommen, Gast
Benutzername: Passwort: Angemeldet bleiben:
Willkommen im Forum für die Mercedes-Baureihen 108-109-111-112-113. Um die Beiträge nach bestimmten Themen zu durchsuchen, nutzt bitte die SUCHFUNKTION .
Für Inserate gibt es den kostenlosen Kleinanzeigenmarkt

THEMA: Ich möchte jetzt gerne...

Ich möchte jetzt gerne... 22 Jahre 7 Monate her #18779

  • Autodienst
  • Autodiensts Avatar Autor
Geschrieben von Autodienst Scheuß am 16. Februar 2002 23:09:24:
...an dieser Stelle eine althergebrachte Diskussion zum 187ten male lostreten. *trampel*
Die Diskussion über Rostschutzgrundierungen. Auch wenn ich ja der Auffassung bin das einzige Mittel gegen rostende Autos sei Fahrradfahren :o))
Ich nehm ja gern das rote Zeugs von VW. Auch wenns so grausam giftig riecht. Darüber nochmal Grundierung, diesmal 'ne einfache aus'm Baumarkt die sich schön dick streichen läßt und genauso nett grau ist wie die seinerzeit originale. Die VW- Grundierung ist ein 1K Material. Nun schreibt da vorgestern einer der Lackmeister hat gesagt 2K ist besser. Aha. 2K von wem?
Na wie macht Ihr dat denn so. Vor allem interessieren mich jetzt wissenschaftlich fundierte Beiträge. Oder besser noch: hat bei irgendwem irgendwas furchtbar lang gehalten ;-)
Na nun erzählt mal...
Gruß, Jörg



Re: Ich möchte jetzt gerne... 22 Jahre 7 Monate her #18781

  • Pleff
  • Pleffs Avatar Autor
Geschrieben von Pleff am 16. Februar 2002 23:20:07:
Als Antwort auf: Ich möchte jetzt gerne... geschrieben von Autodienst Scheuß am 16. Februar 2002 23:09:24:
Hi Jörg,

genau das Gleiche hat mir mein Lackierer auch gesagt.

Ich hatte alle Stellen bei dem Wagen, die ich "blank" hatte, mit dem roten VW-Gehirnvernebeler eingestrichen, damit mir die Karre nicht schon während der Arbeiten wieder zu gammeln anfangen konnte. Der Lackierer meinte, das wäre auch gut so gewesen, aber er würde es eh wieder runterschleifen, weil auf dem 1K-Zeugs irgendwas nicht halten würde (Füller/Grundierung...keine Ahnung!) Er sagte, bei dem 2K-Zeugs bräuchte er das nicht.

Mehr weiß ich darüber auch nicht :-(

Die Kotflügel habe ich nach dem Strahlen dann aber auch mit 2K grundiert.
Gruß

Pleff



Na da kann ich doch mal mit meinem erlernten Beruf glänzen... 22 Jahre 7 Monate her #18786

  • Michael
  • Michaels Avatar Autor
Geschrieben von Michael B. am 17. Februar 2002 00:37:55:
Als Antwort auf: Ich möchte jetzt gerne... geschrieben von Autodienst Scheuß am 16. Februar 2002 23:09:24:
Als Pinselquäler,der in der Berufsschule gelentlich wach war( jedenfalls in Fachkunde)mal einfach folgendes:

Rostschutz geht auf zwei Methoden.

Entweder ich sperre durch eine inaktive Schutzschicht den Sauerstoff ab,oder ich nehme eine Schutzschicht aus einem undedleren Metall, das aber nur unter Aufopferung seiner selbst schützen kann.

Bekanntestes verfahren hierbei ist das berühmte Verzinken - übrigens eine uralte Methode aus dem frühen 19ten!! Jahrhundert.

Günstiger ( Wirtschaftlich gesehen) ist das Aufbringen einer inaktiven Schutzschicht,also z.B Lack oder auch Fluid Film.

Jetzt haben alle einkomponentigen Lacke ( Grundietrung ist technisch gesehen nichts anderes) einen Riesennachteil. Sie härten durch Ausdünsten eines Lösungsmittels.Dummerweise hinterlässt das verdunstete Lösungsmittel aber in der Struktur des Film kleine Löcher in die sich dann Sauerstoff setzt.Diese Schichten sind niemals ganz diffusionsdicht, ergo gibts Schutzwirkung nur über hohe Materialstärke. Unsere Altvorderen haben das Problem auch erkannt - und so wurde Bleimennige erfunden. Hier haben wir es mit Lackfilm zu tun, der mit Bleioxid versetzt wird das bei Autreten von Sauerstoff ( unvermeidlich) zusätzlich schützt - dadurch das es eher als Eisen oder Stahl korrodiert.

Bleimennige ist nicht das Nonplusultra - lediglich der gelungene Versuch den Hauptfehler der Beschichtung durch eine zweite Funktion zu minimieren.

In die gleiche Richtung arbeiten z:B. Zinkchromatgrundierungen - hjeute auch praktisch nicht mehr zu bekommen - aber auch überflüssig.

Wenn kein Sauerstoff ans Material kommt,rostet das auch nicht ( Ausser man hat Recyclingblech mit hohem Kupferanteil ala VW 1974)

Hier setzen die 2K -Materialien an. Diese enthalten praktisch keinen Verdünner mehr,lediglich einen Härter der das Material aushärtet ( Ohne Verdunstung,das ist der ganze Trick) Hier bildet sich also eine homogene harte Schicht ohne Poren. Dieses Material ist als praktisch diffusionsfrei zu bezeichnen. Solange diese Schicht mechanisch nicht beschädigt wird funktioniert sie - und zwar besser als Bleimenninge und ähnliches. Ich kann innerhalb gewisser Grenzen sogar leicht angerostetes Blech am Weiterrosten hindern, da der Sauerstoff im Rost irgendwann verbraucht ist - wenn kein neuer nachkommt,hört auch die chemische Reaktion " Rosten" auf. Mit Mennige funktioniert das nur bedingt. Streche ich Mennige über Rost, reagiert der Sauerstoff im Eisenrost sofort mit dem Blei,da dieses schneller oxidiert. Genau über meinem Rost wird das Blei verbraucht,ergo hab ich genau an der Stelle nur noch eine diffusionsoffene Lackschicht,die Sauerstoff durchläßt.

Ihren guten Ruf hat die Bleimennige schlicht daher,dass es länger dauert bis wieder Rost sichtbar wird als bei einfacher Grundierung. Zuerst muss ja das Blei oxidiert werden,erst dann geht der Stahl weiter kaputt.

Aber im Vergleich mit 2K Material ist Mennige deutlich schlechter.

Früher gabs nix besseres - aber früher gabs auch nix besseres als Dampfloks.

Die verwenden heute aber auch nur noch Privatbahnen am Rande des Zusammenbruchs...

( Womit ich wieder janz elogant dat Thema jewchselt hab...)

Michael



Tja das VW- Zeug... 22 Jahre 7 Monate her #18790

  • Autodienst
  • Autodiensts Avatar Autor
Geschrieben von Autodienst Scheuß am 17. Februar 2002 02:10:18:
Als Antwort auf: Re: Ich möchte jetzt gerne... geschrieben von Pleff am 16. Februar 2002 23:20:07:
...ist echt gut für 'ne ordentliche Dröhnung für drei Tage :o))

Eigentlich müßten die da immer 'ne Packung Aspirin und drei Liter Milch zum Entgiften mitliefern...
Gruß, Jörg



Ha! 22 Jahre 7 Monate her #18791

  • Autodienst
  • Autodiensts Avatar Autor
Geschrieben von Autodienst Scheuß am 17. Februar 2002 02:21:39:
Als Antwort auf: Na da kann ich doch mal mit meinem erlernten Beruf glänzen... geschrieben von Michael B. am 17. Februar 2002 00:37:55:
Daher wohl meine rein intuitive Vorliebe für hohe Schichtdicken :o))

Klingt plausibel mit dem 2K Material. Und dann ist das VW- Gedöne gar nicht so toll wie alle Welt immer meint. Oder ist da was drin was uns doch hoffen läßt? Mit dem 2K hat nur einen kleinen Nachteil: immer dann wenn ich mal ebens mit'm Pinsel was grundieren will muß ich mir was anmixen, wovon ich den Rest dann regelmäßig wegschütte. Is natürlich bißchen unpraktisch. Naja nichts ist perfekt ;-)
Gruß, Jörg



Re: Das Wwegschütten 22 Jahre 7 Monate her #18794

  • Michael
  • Michaels Avatar Autor
Geschrieben von Michael B. am 17. Februar 2002 12:08:37:
Als Antwort auf: Ha! geschrieben von Autodienst Scheuß am 17. Februar 2002 02:21:39:
kannste sparen. Wenn du das angemischte Zeugs ins gefrierfach stellst,hört die chemische Reaktion praktisch ganz auf.So eine Woche kannst Du dann aus dem Kühlschrank arbeiten.

Michael



Moderatoren: Robert_D
Ladezeit der Seite: 0.390 Sekunden