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THEMA: Re: Ich werde mich hüten...

W111 - Kaufen oder nicht?! 16 Jahre 10 Monate her #90286

  • Miles
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Hallo Forumsteilnehmer.



Mein Name ist Dirk und schraube meistens an meinem '88er Passat (während ich von einem /8 träume). Einer meiner Freunde sieht mich aber befähigt auch andere Marken - in diesem Falle ein '65er 220Sb - zu beurteilen.



Ich hatte mir die Kaufberatung vorab mehrmals durchgelesen, um die Schwachpunkte dann auch zu prüfen. Die erste Sichtung, draußen auf dem Hof des Verkäufers, ließ dann auch nur 2-3 Fragen aufkommen, die ich hier gerne stellen möchte:



1. Der Abstand zwischen Außenkante Radlauf und Reifen ist auf der rechten Fahrzeugseite gut 1,5 cm größer als auf der linken Fahrzeugseite. Welche Bedeutung hat das? Ich hab mir die Längsträger nur von "außen" ansehen können - ein Probefahrttermin ist für Donnerstag geplant - und die hatten keine Stauchungen oder Knicke an den "Sollbruchstellen".



2. Der Innenraum war recht feucht. Die Scheiben sind stark beschlagen gewesen und unter der Rücksitzbank waren auch 2 kleine Pfützen. Das Schiebedach machte einen gesunden Eindruck. Sämtliche Ablauflöcher - soweit gesehen und gefunden - sahen funktionstüchtig aus. Auch die im Motorraum. Der Kofferraum war trocken. Der Ablauf in der C-Säule machte auch einen guten Eindruck. Dichtungen der Fenster und Türen sind erneuert. Wie kommt also das Wasser hinein? Dazu ist noch anzumerken, dass das Auto immer in der Garage stand und nun auf der Straße und das Wetter wirklich schlecht war beim Besichtigungstermin.



Allgemein war das Auto in einem - aus meiner VW-Sicht - gutem Zustand. Kein Rost unter dem Kotflügel am Lampentopf oder sonstwo. Chrom in Ordnung. Keine dick eingekleisterten Radhäuser oder Unterboden - alles lackiert. Spaltmaße gut und Verformungen von aufgeschweissten Blechen waren so nicht zu entdecken. Der Händler war leider nicht in der Lage solche Fragen befriedigend zu beantworten, so wissen wir auch nicht, ob schon geschweisst wurde.



Vielleicht gibt die Probefahrt ja noch aufschlussreiche Erkenntnisse.



Vielen Dank und Gruß aus Hamburg,



Dirk

Ich werde mich hüten... 16 Jahre 10 Monate her #90289

  • Dan
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  • Beiträge: 970
  • Dank erhalten: 32
... mich hier zu mehr als einem eindeutigen JEIN hinreissen zu lassen. Hallo Dirk!



Nun, zu 1) lässt sich sagen, dass man die vertikale Position der Hinterachse beim W111 durchaus einstellen kann - wenn man kann. Ist nicht wirklich schwierig, sollte aber jemand machen der sich damit auskennt. Das bedeutet, der von Dir festgestellte unterschiedliche Abstand zu den Radläufen ist nicht unbedingt ein Killer-Kriterium. Ob die Hinterachse bei der Probefahrt Geräusche macht, ist sicherlich viel relevanter. Ansonsten ist die Vorderachse oft stark verschlissen, weil zu selten Abgeschmiert. Fahr' mit dem Wagen mal langsam über eine Buckelige Piste (Feldweg) - wenn es dann von vorne knarrt wie bei einem alten Sofa, wird's teuer!

Zu Punkt 2) ist zu sagen: Scheibendichtung, Heckscheibe. Ist egal, ob die Dichtung neu ist - vielleicht ist sie nicht richtig eingesetzt worden. Zweite - und durchaus sehr hässliche - Möglichkeit: Scheibendichtung ist zwar neu, aber der Scheibenrahmen ist durchgerostet. Das ist unschön, da muss die Scheibe raus und schweisssen am Scheibenrahmen ist was für nervenstarke Künstler. Aber Pfützen unter der Rücksitzbank sind nicht tolerabel und die Scheibendichtung ist hier einer der "üblichen Verdächtigen". Es bleibt kaum etwas anderes übrig, wenn Du durchrostete Radhäuser oder einen nicht mehr vorhandenen Innenschweller ausschliessen kannst... wenn die Abläufe vom Schiebedach nicht mehr richtig enden, nagt der Rost zumeist auch in den Radhäusern bzw. an den Schwellerenden.

Schau' dir aber den Rand vom Schiebedach genau an - wenn der Schiebedachrahmen faul ist, wird's teuer...

So. Und zu Deiner Frage kaufen oder nicht kann ich Dir nur Augenzwinkernd antworten: Kommt auf den Preis an.



Good Luck - Grüsse, Dan.
Vom 108er zur Flosse gewechselt

Re: Ich werde mich hüten... 16 Jahre 10 Monate her #90302

  • Miles
  • Miless Avatar Autor
Hallo Dan.



Ach ja, der Preis. Der Wagen soll 9500 Euro kosten. Nach Tacho hat er 80tkm gelaufen, bei 2 Vorbesitzern. Mir persönlich erscheint das ein wenig komisch. Wenn ich 21 Jahre lang so ein Auto hege und Pflege, dann verkaufe ich das doch nicht beim Straßenhändler um die Ecke! Sollte so ein Modell nicht wesentlich mehr Wert sein, vorausgesetzt der Zusatnd ist wirklich gut?



Noch eine Frage, die mir einfiel: In der Kaufberatung wird davon gesprochen, dass Vorsicht geboten ist, wenn das Öl des Automatikgetriebes verbrannt riecht. Warum? Ich bisher nur Schalter gefahren, deshalb die Frage.



Der Wagen federt im Stand vorne und hinten ohne dabei irgendwelche Geräusche zu machen. Ich werde aber bei der Probefahrt nochmal darauf achten, ob es ein Knarren zu hören gibt!



Vielen Dank schon mal!



Gruß,



Dirk

Re: Re:Rechnen wir mal..... 16 Jahre 10 Monate her #90303

  • Michael B.
  • Michael B.s Avatar Autor
Das Nettoschiff ( Vergleich mal mit 220SE, dann weißt Du was ich meine..)

ist jetzt mindestens 39 Jahre alt.

Der soll also im Jahr 2051 km gefahren worden sein...



Aha!



Selbst wenn der jetzt seit 20 Jahren nur noch als Sammlerstück herumsteht und nur zum Tüv gefahren wurde, wäre das Ding in seinem Arbeitsleben pro Jahr lächerliche 4105 km gefahren worden.

( Ich hab jetzt großzügig 2000 km in den 20 Jahren angenommen)



Jahresfahrleistung lag in diesem Zeitraum aber irgendweo zwischen 12 und 15 Tausend, wobei man getrost voraussetzen kann, daß Autos dieser Größe eher mehr Kilometer spulten.



Hier stimmt etwas gewaltig nicht - ausser die Fahrleistung kann hieb und stichfest nachgewiesen werden.



Zum Fahrwerk:

Geh getrost davon aus, das es überholungsbedürftig ist.

Keine Geräusche beim Durchfedern sagt nur, daß die Querlenker noch nicht festgerostet sind, also nicht bei der ersten Vollbremsung abreissen.



Schwammiges Verhalten und Poltergeräusche auf schlechter Fahrbahn sind da eher ein Hinweis, lästigerweise kann praktisch niemand ohne Erfahrung ( im wahrsten Sinne des Wortes) das Fahrwerk diagnostizieren.

Es fehlt am neuwertigen Vergleichsmasstab - meist wird indifferentes Fahrverhalten abgetan mit " Ist halt 40 Jahre alt, so fuhren die damals"



Stimmt aber nicht, die Dinger fahren überraschend stramm und recht präzise - so sie denn in Ordnung sind.



Nebenbei bedeutet der Seitenversatz der Hinterachse, das sie aus irgeneinem Grunde mal draussen war - warum auch immer.

Ausserdem bedeutet er das Jemand daran geschraubt hat, der das Auto nicht wirklich kennt - sonst wäre sie korrekt montiert.



So, dat reicht fürs Erste...



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