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THEMA: Uhrzeiger abmontieren?

Uhrzeiger abmontieren? 20 Jahre 6 Monate her #5461

  • Jean
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Geschrieben von Jean 190Dc am 29. März 2004 10:48:42:

Hallo miteinander,
ich bin gerade dabei, eine alte Flossenuhr(VDO) zu überholen, in der Hauptsache zu reinigen und zu ölen. Auf verschiedenen Uhrmacherseiten habe ich erfahren, dass das Ölen von Uhren alleine schon eine Wissenschaft ist. Dazu muss nun die Uhr teilweise zerlegt werden und ich scheitere bereits daran, dass ich die Zeiger nicht abmontiert bekomme und somit nicht mal das Uhrwerk vom Gehäuse trennen kann.
Hat jemand damit schon Erfahrungen gesammelt? Ich dachte, die Zeiger wären nur aufgesteckt, was bei dem Kurzen auch so zu sein scheint, aber der Lange sitzt darüber und bewegt sich keinen Millimeter.
Grüsse aus Berlin,

Jean 190Dc




Oje... 20 Jahre 6 Monate her #5470

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Geschrieben von Bodo 200 D am 29. März 2004 12:49:28:
Als Antwort auf: Uhrzeiger abmontieren? geschrieben von Jean 190Dc am 29. März 2004 10:48:42:

... lass das man besser vom Uhrmacher machen. Auseinander krissu se noch, aber zusammen ohne dem richtigen Werkzeug? Und es braucht ein spezielles Öl, denn die Uhr soll ja bei -10 Grad genauso laufen wie bei +60 Grad, was es ja gelegentlich im Innenraum mal haben kann.
Hab meine Flossenuhr von einem älteren Uhrmacher komplett überholen lassen, der hat mir sogar das Plastikglas poliert :-))
Hat damals 70,- Mack gekostet, dafür geht sie jetzt seit drei Jahren auch genau und tickt fein vor sich hin!
*Gruß

Bodo (so mancher Beifahrer erschrickt beim "Aufzugsklack" des elektrischen Federspanners der Uhr ;-)))




Demontageanleitung 20 Jahre 6 Monate her #5471

  • Werner
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Geschrieben von Werner 190c am 29. März 2004 13:30:58:
Als Antwort auf: Uhrzeiger abmontieren? geschrieben von Jean 190Dc am 29. März 2004 10:48:42:

Servus Jean,

da auch meine Flossenuhr seit einem guten Jahr überraschend den Dienst versagt hat, hab ich mir letztes Jahr eine Reserveuhr besorgt. Diese lag nun die ganze Zeit auf meinem Schreibtisch bis ich eben dein Posting las. Ich hab mich also ans Werk gemacht und kann Dir folgendes beschreiben.

Zuerst mal den Chromrand vor dem Glas vorsichtig entfernen-mit dem nötigen Fingerspitzengefühl, geht das ohne daß man Beschädigungen sieht. dann kannst Du das Glas und den Einlegerahmen entfernen.

Als nächstes geht es auf der Rückseite der Uhr weiter. Du mußt erstmal die drei Muttern lösen (eine davon ist unter einem Plastikstöpsel verplombt-diese Plombe mußt Du aufbrechen). Nun kannst Du die Plastikrückwand der Uhr abnehmen. Jetzt liegt das Werk vor Dir. Nun kannst Du die 3 weiteren Muttern lösen, die vor Dir liegen. Sind diese abgeschraubt, kannst Du den Elektroteil der Uhr abnehmen (gib auf den kleinen Stellarm acht, der das mechanische Werk aufzieht-den mußt du mit einem kleinen Schraubenzieher etwas weghalten-läßt sich schwer beschreiben, erklärt sich aber von selbst, wenn man die Innereien vor Augen hat. Wenn Du nun die 3 Hülsenmuttern abschraubst, kannst Du das Uhrwerk-Oberteil abnehmen. Paß hierbei auf die Unruh samt Feder auf-die hängen noch am Oberteil-wenn Du die Feder der Unruh verbiegst, kannst Du die Uhr wegschmeißen. Nun die ganzen Zahnräder entfernen (am besten in ein Stück Styropor reinstecken-dann weiß man genau wie sie wieder reingehören). Jetzt liegt noch ein großes Zahnrad vor Dir auf einer langen Welle. Zuerst mußt Du diese Messingmuffe abziehen, dann kannst Du das große Zahnrad von der Welle abziehen (das ist übrigens die Welle, auf der auch der Minutenzeiger sitzt). Wenn dies geschehen ist, noch dieses kleine 5 mm Zahnrad abziehen-das gröbste ist geschafft. Nun die

3 Stehbolzen runterdrehen. Wenn nun alles erledigt hast, dann kannst du den Minutenzeiger samt Welle noch vorn herausnehmen.

Ganz schön umfangreich, aber leider der einzig gangbare Weg, da der Zeiger und die Welle fest miteinander verbunden sind (so eine Art Nietung)

Bei mir hat die ganze Aktion leider nix gebracht, da ich feststellen mußte, daß sowohl bei meiner richtigen wie auch bei meiner Tauschuhr die Aufzugsmagneten defekt sind.

Wenn Du das Ganze wieder zusammenbaust, dann achte natürlich darauf, daß die Zahnradflanken penibel sauber sind-am besten das ganze im Ultraschallbad reinigen (ich bringen meine Sachen immer zu unserer Dorfmotorradwerkstatt-die machen das dort für ein paar Euro). Beim ölen beachten, daß Du nur die Wellen ölst und kein Öl auf die Zahnradflanken gibst. Das würde Staub anziehen, der hängenbleibt und erhöhter Verschleiß und ein einlaufen der Zähne wäre die Folge. Als Öl entweder Öl vom Urmacher-oder ich verwende für sowas WD 40....funzt bisher immer ohne Probleme.

So-nun viel Spaß beim basteln.

Wenn ich was vergessen habe, dann frag einfach....ich hab das Uhrenpuzzle noch eine Zeit hier auf dem Schreibtisch liegen.

Gruß

Werner






werner

Re: Demontageanleitung 20 Jahre 6 Monate her #5481

  • Jean
  • Jeans Avatar Autor

Geschrieben von Jean 190Dc am 29. März 2004 23:14:15:
Als Antwort auf: Demontageanleitung geschrieben von Werner 190c am 29. März 2004 13:30:58:

>Servus Jean,
Hallo Werner,

vielen Dank für die detaillierte Beschreibung. Ich hatte in meinem Optimismus gedacht, man könne die Zeiger abmontieren und das ganze Uhrwerk nach hinten herausnehmen.

Bei meiner Uhr ist eigentlich nichts wirklich kaputt, es ist nur so, dass sich die drei "Stehbolzen" aus den Klammern, die sie hinterm Zifferblatt festhalten gelöst haben, und um diese wieder zu befestigen, muss einfach das Zifferblatt und damit die Zeiger raus.
Na wenn ich mal besonders ruhige Hände, viel Selbstvertrauen und Zeit habe, werde ich es angehen. Ein Fläschchen Möbius Original-Uhrenöl habe ich neulich schon bei eb** für ein paar Euro bekommen.
Grüsse aus Berlin und vielen Dank nochmal,

Jean 190Dc




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