THEMA: Simmerring an der Kurbelwelle wechseln

Hallo zusammen,
beim Austausch der Wasserpumpe an meinem W111 habe ich festgestellt, dass die Kurbelwellendichtung defekt ist und leicht Öl austritt.
Kann mir jemand sagen, ob es viel Aufwand ist, den Simmerring zu wechseln, und vielleicht sogar einen Tipp geben, wie man es am geschicktesten anstellt?
Vielen Dank im Voraus!
Niklaus

Moin !
"am geschicktesten" ist auf jeden Fall , gleich BEIDE KW-Dichtungen zu tauschen , also vorne und hinten .
Motor-Ausbau ist somit unumgänglich . Vorne die Riemenscheiben runter , hinten Schwungrad ab .
Dafür mußt Du auch die Ölwanne abnehmen , da sich die geteilte (!) Dichtung hinten nicht einfach so wie ein Simmerring rausziehen lässt , die Hälften stecken in einer Nut . Dafür muß übrigens auch die Kurbelwelle gelöst werden !
Alles reinigen und die Ölpumpe auch gleich "unter die Lupe" nehmen .
Dann hast Du erstmal lange Ruhe , wenn die KW- und Ölwannendichtung neu sind und sicher bist , dass die Ölpumpe auch keinen Verschleiß aufweist .
"mal eben" ist da so der so nicht drin , da wirst Du schon ein paar Tage die Flosse stehen lassen müssen .
Viel Spaß bei der Instandsetzung , günstiger wird's , wenn Du einen verlässlichen Schrauber mit einschlägiger Fachkenntnis im Freundeskreis hast .
mfG Erik

64er Alltags-220S , unrestauriert und 4 weitere

Bei der hinteren Burgmann Dichtung nur oOriginal Mercedes Teil verwenden.

Moin Moin !

Moin !
"am geschicktesten" ist auf jeden Fall , gleich BEIDE KW-Dichtungen zu tauschen , also vorne und hinten

Einspruch! Das ist Unsinn! Vorne ist ein leicht zuwechselnder Simmerring, da muss der Motor nicht raus , das macht man bequem am Vormittag. Hinten hast du recht , das ist eine grössere Aktion , die macht man also auch nur, wenn das nötig ist!
MfG Volker

Moin !
"Unsinn" würde ich das nicht nennen , denn wenn es hinten leckt , richtet es an der Kupplung mehr Schaden an , als wenn es "nur" vorne tropft .
der vordere ist allerdings viel leichter zu wechseln , das ist tatsächlich vergleichsweise simpel - und der Motor kann drin bleiben , da hat Volker Recht .
Aber wenn der vordere leckt , hat der hintere auch die gleiche Laufleistung hinter sich . . . ich würde beide wechseln , aber das soll jeder selber entscheiden . Die Dichtheit lässt sich hinten ja auch noch relativ einfach prüfen , und wenn's trocken ist - spart man sich den Aufwand .
( . . . bis der dann doch "nachzieht" und die Arbeit los geht . . .)
mfG Erik

Moin Moin !

Aber wenn der vordere leckt , hat der hintere auch die gleiche Laufleistung hinter sich

Das ist richtig, aber wenn der Motor vorne undicht ist , wechsele ich auch nicht in diesem Zusammenhang die Dichtungen an der hinterachse, Getriebe, Tankgeber ...........(diese Liste liesse sich beliebig weit fortsetzen). Alle Bauteile haben nun mal eine bestimmte Lebensdauer, die sich bei diesen Fzgen glücklicherweise noch nicht so voraussagen lässt. Im übrigen macht ein undichter Dichtring hinten nicht die Kupplung kaputt, das Öl ist auf der anderen Seite des Schwungrades und wird durch die Zentirfugalkraft nach aussen geschleudert, an der Wandung der Glocke läufts nach unten, wo sinnvollerweise ein Ablaufbohrung ist. Und selbst wenn dieser unwahrscheinliche Fall eintreten sollte, ist das auch nicht weiter schlimm, dann kommt zu dem nicht unerheblichen Arbeitsaufwand nur noch der sehr erschwingliche Preis für eine neue Kupplungsscheibe dazu. (dann macht man aber sinnvollerweise auch das Ausrücklager neu)
MfG Volker