Geschrieben von Robert_D am 19. März 2003 18:37:27:
Als Antwort auf: Motoröl-Additive!? geschrieben von Clemens am 19. März 2003 12:38:08:
Hallo!
Vorweg: ich kenne green-power nicht.
Ich will es eigentlich auch nicht wirklich näher kennenlernen...
In einem anderen Forum gab es kürzlich dieselbe Diskussion (hier dann um die Ölzusätze von Mathy, aber irgendwie tun die sich alle nicht viel), und zur Vereinfachung kopiere ich meinen Text von dort halt mal hier rein!
Ich habe die Erzählungen von "Mathé MdM" (so hieß die Firma noch vor wenigen Jahren) auch mal geglaubt.
Habe dann meinen alten 200D mit diesen sündhaft teuren Ölzusätzen "verfeinert" und damals auch alles GAAANZ anleitungsgemäß angewendet.
Das heißt: Mathé zum alten Öl dazugegossen, 500 km lang gefahren, dann Ölwechsel mit Mathé, 2.000 km gefahren, nochmal Ölwechsel mit Mathé und das sollte dann als "Dauerfüllung" drinbleiben.
Habe ich aber nicht übers Herz gebracht, sondern nach 15.000 km doch wieder einen Ölwechsel (wieder mit Mathé) gemacht.
50.000 km später war mein Motor tot. VÖLLIG tot!
Gut, der 200D (W123) hatte da schon 250 tkm auf der Uhr, aber das ist ja eigentlich doch nicht SOO viel wie ich mir von dem Wagen erhofft/erwartet hätte.
Ich will NICHT behaupten, daß der Exitus am Mathé Ölzusatz gelegen hat! Aber die Werbesprüche "ihr neuer Motor bleibt jung, Ihr alter Motor wird jünger" (ist ja eigentlich eh Blödsinn) ist damit für mich das Papier nicht wert gewesen auf die sie gedruckt waren.
Dafür hatte ich aber mehr als 250 DM Lehrgeld gezahlt, schließlich hatte ich auch Getriebe und Differential auch gleich noch mitbehandelt.
Ach ja: es gab da schon mal einen Test mit einer rotierenden Drahtbürste auf einem Stahlteil, mit dem die Überlegenheit des Mathé-Ölzusatzes demonstriert wurde: mit normalem Motoröl geschmiert fing die Drahtbürste schon bei geringerer Drehzahl an auf dem Stahlteil zu "fressen", mit Mathé zeigten sich bei gleicher Belastung und VIEL höheren Drehzahlen am Werkstück deutlich weniger Freßspuren.
Dieser Test war schon sehr aussagekräftig, aber irgendwo (ich glaube, das war sogar in den Unterlagen von Mathé selber!) habe ich dann gelesen, daß dieser Test in den dreißiger Jahren durchgeführt worden war!
Damals waren die herkömmlichen Motoröle lange nicht so weit entwickelt wie heute - und wer weiß schon, mit welchem "Referenzöl" ein solcher Test heutzutage durchgeführt wird???
Wenn man in derselben Versuchsanordnung mal ein handelsübliches vollsynthetisches 0W50 mit einem Billigöl aus dem Baumarkt (15W40 für 4,98 €) vergleicht, dürfte man wohl ähnlich frappierende Ergebnisse erzielen!
Also ICH halte mich inzwischen fern von all diesen Wundermitteln die, einmal ins Öl gekippt, mein Auto schneller drehen, ruhiger laufen, sparsamer fahren und weiter springen lassen sollen als wenn man sie mit Frittenfett schmiert...
Ein regelmäßiger Wechsel mit gutem NORMALEM Öl und ein bißchen sonstige Pflege helfen meinem Auto bestimmt besser beim älterwerden als irgendwelche dubiosen Voodoo-Mittelchen aus dem Teleshop!
Meine Meinung!
Dem habe ich nichts weiter hinzuzufügen!
Schönen Gruß,
Robert