Geschrieben von Tilman am 29. April 2002 13:20:11:
Als Antwort auf: Automatikgetriebe - wann isses futsch ? geschrieben von Nick am 29. April 2002 11:49:57:
Hallo Nick,
die Schaltfreudigkeit des Getriebes kannst Du mit dem Steuerdruck korrigieren. Am Gasgestänge geht ein Zug zum Getriebe ab. Nimm mal den Zug ab und zieh von Hand dran. Du spürst einen Punkt ab dem er unter leichter Spannung steht. Das ist die Nullstellung in der er sich im Leerlauf befinden sollte. Gibst Du dem Zug mehr Spannkraft, wird der Automat schaltfreudiger und schaltet schlüssiger, dafür aber auch etwas härter. Oftmals werden mit dieser Methode verbrauchte Kupplungen kaschiert.
Weiterhin hast Du am Automaten links eine Unterdruckdose für den Modulierdruck sitzen, zu der eine Leitung vom Motor hinführt. Die Membran wird gerne porös, was leicht an austretendem Öl zusehen ist. Dieser Defekt bedingt Schlupf, d.h. der Automat rutscht beim Hochschalten durch und wirkt auch in kaltem Zustand, bedingt durch das zähere Öl, schaltfauler beim Herunterschalten. Das betrifft normales Verzögern ebenso wie die Kickdown-Funktion.
Ärgerlich ist, dass das Durchrutschen bei defekter Membran zulasten der Kupplungen geschieht. Ein nicht schnell beseitigter Defekt hier zieht hohe Folgekosten nach sich. Ein Indiz für gestorbene Kupplungen ist der Geruch bei heissgefahrenem Fahrzeug. Dazu einfach mal den Peilstab des Automaten herausziehen und dran riechen. Wenn es scharf verbrannt riecht, wird es teuer.
Also am besten erstmal Steuerdruck einstellen, Modulierdruckdose überprüfen (und ggf. wechseln) und am Öl riechen.
Sternengruss, Tilman (380SEC/83)