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THEMA: Re: Automatik K4C 025 einstellen (Rückwärts kein Kraftschluss)

Automatik K4C 025 einstellen (Rückwärts kein Kraftschluss) 20 Jahre 7 Monate her #42354

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Geschrieben von sstaiger am 11. April 2004 12:22:51:

Hallo,

mein 280S (1970) hat den Rückwärtsgang jetzt vollends verloren - Öl (mit Filter vor 1000km neu) und alle Vorwärtsstufen sind in Ordnung.

Gunni hatte was geschrieben , und Jörg Scheuß auch : wegen einer Einstellschraube am Getriebe, die auf das entsprechende Bremsband wirkt.
Kann mir jemand sagen...
  • Ob es beim späten W108-Getriebe die Einstellschraube auch gibt und wo die sitzt?

  • Wieviel man da Einstellen muss (d.h. ob eher 1/10 oder zehn Umdrehungen)

  • Wie man feststellt wann man genug gedreht hat?
Gunni schrieb auch, dass man bei "zu viel" die Bänder kaputt macht oder dass es blockiert.
Das Werkstatthandbuch sagt leider nur "Bremsband B3 falsch eingestellt", nicht aber wie das zu beheben ist.
Ich würd's einfach probieren, aber morgen schon muss der Wagen wieder von Berlin nach Stuttgart fahren (und zwar besser ohne R als ganz ohne Antrieb...).


Simon




Re: Automatik K4C 025 einstellen (Rückwärts kein Kraftschluss) 20 Jahre 7 Monate her #42355

  • Michael
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Geschrieben von Michael B. am 11. April 2004 13:36:47:
Als Antwort auf: Automatik K4C 025 einstellen (Rückwärts kein Kraftschluss) geschrieben von sstaiger am 11. April 2004 12:22:51:

Die Einstellschraube gibts immer noch - nur mit dem Einstellen,ist das so eine Sache.

Normalerweise wird das Biest bei ausgebautem Getriebe und abgenommener Glocke auf 0,3 mm Lüftspiel gestellt.

Lösung wäre: Auto auf Bühne,hinten Achse sicher hochbocken,Handbremse ganz leicht anziehen( sodass man gerade Schleifwirkung spürt,Motor laufenlassen,Rückwärtsgang rein.

Kontermutter lösen,Innensechskant langsam reindrehen ( wir spielen Zehntelmillimeter! ) bis der Gang faasst. Dann etwa eine Viertelumdrehung weiter und kontern. Wenn der Belag zu verbrannt ist,wirst du etwa eine halbe Umdrehung brauchen... Dann Gang raus,Bremse lösen und am Kardan prüfen ( muss vollkommen frei drehen) ob Band sich wieder löst.

Risiko: wenn der Belag zu dünnb ist,kann der Belagträger brechen,da er dann zu eng gezogen wird - ist mir schonmal passiert...

Michael




Re: Automatik K4C 025 einstellen (Rückwärts kein Kraftschluss) 20 Jahre 7 Monate her #42388

  • sstaiger
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Geschrieben von sstaiger am 12. April 2004 21:18:41:
Als Antwort auf: Re: Automatik K4C 025 einstellen (Rückwärts kein Kraftschluss) geschrieben von Michael B. am 11. April 2004 13:36:47:

Hallo,

Michael, herzlichen Dank für die Tipps - jetzt kann ich mir was darunter vorstellen!

Wir haben uns entschieden, das nicht mehr hier in Berlin zu machen (Feiertage sind ja zum Feiern da und nicht zum Arbeiten :-) - das Auto ist jetzt schon wieder auf dem Weg in den Süden, die vier Vorwärtsgänge müssen bis dahin reichen...
Was kann passieren, wenn der Belagträger bricht? Gar kein Kraftschluss mehr oder blockierendes Getriebe?
Der Wagen hat jetzt 268000km (Originalgetriebe); das Öl sah immer gut aus und roch nie verbrannt. Aber beim letzten ATF-Wechsel haben wir einen Nietenkopf unten in der Wanne gefunden.


Grüße und danke nochmal,

Simon

mit Halbwissen und frohen Mutes




Re: Grübel,grübel... 20 Jahre 7 Monate her #42392

  • Michael
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Geschrieben von Michael B. am 13. April 2004 10:49:56:
Als Antwort auf: Re: Automatik K4C 025 einstellen (Rückwärts kein Kraftschluss) geschrieben von sstaiger am 12. April 2004 21:18:41:

ein Nietkopf??

Janz sicher bin ich jetzt nicht - aber ich meine mich erinnern zu können,dass die Beläge geklebt und nicht genietet waren.

Ist aber möglich dass ich irre,hab das ganze zwar selber gehabt und das Bremsband gewechselt,das war aber irgendwann im mittleren Tertiär - jedenfalls flogen wir,glaub ich.noch mit Propellerflugzeugen in Urlaub... ;-))

Wenn die Niete tatsächlich von dem Bremsband stammt,ist der Berlag auf der auflaufenden Seite auf jedenfall SO verschlissen,dass Nachstellen nichts mehr bringt,da spätestens dann der Träger bricht - wenn er nicht schon gebrochen ist...

Damit du dir das ganze vorstellen kannst,versuch ich mal ne Beschreibung:

Im Prinzip ist die Funktionder Rückwartsschaltung wie eine Aussenbandbremse aufgebaut,also wie eine umgedrehte Trommelbremse.

Trommel in der Mitte,dreht sich,aussen ist eine kreisförmige Bremsbacke drumherum. Die besteht aus einem Stahlträgerring,der unten aufgeschnitten ist - an der Stelle kann man ihn zusammendrücken.Auf der einen Seite stützt sich der Ring starr auf die o.a. Einstellschraube,auf der anderen Seite ist ein Hydraulikkolben.

Wird der ausgefahren,verengt sich der Ring um die Trommel,fasst diese und bremst sie bis zum Stillstand ab - damit ist der Rückwärtsgan geschaltet.

Mit der Einstellschraube wird das Lüftspiel eingestellt - wenn das zu groß ist,.muss

A: der Kolben immer weiter ausfahren,irgendwann reicht der Weg nicht mehr,das Band fängt an durchzurutschen.

B: jedesmal beim Zuspannen wird der Belagträger zusammengebogen - je weiter der Belag verschleißt,desto höher werden natürlich die Biegebeanspruchungen.

Resultat: irgendwann machts " Knacks" wegen Materialermüdung...

( Peinlich ist das dann,wenn man gerade im Gefälle vor einer Wand steht - ich kenne ein paar Leute aus der MBIG, die sich köstlich amüsiert haben,als das genau mir Klugscheisser passierte...)
Der langen Rede kurzer Sinn:

Du wirst um den Wechsel der Bandbremse nicht herumkommen - ist aber bei DEM Getriebetyp recht simpel.

Getriebe raus,Glocke ab.

Dann schaust du schon auf die beschriebene Bandbremse( Es ist die einzige,die man ohne Getriebezerlegung wechseln kann.

Einstellschraube ganz rausdrehen,dann fällt dir das Biest entgegen - neues Teil reinsetzen, anschließend mit der Einstellschraube so anziehen,dass mann eine Fühlerblattlehre zwischen Bremstrommel und Band leicht saugend durchziehen kann ( 0,30 mm! )

Zusammen und Einbauen - Ende Geläünde

Grüße

Michael




Super Beschreibung, danke! 20 Jahre 7 Monate her #42397

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Geschrieben von sstaiger am 13. April 2004 12:05:34:
Als Antwort auf: Re: Grübel,grübel... geschrieben von Michael B. am 13. April 2004 10:49:56:

Yo, jetzt kann ich mir das auch vorstellen, danke!

Da können wir dann auch noch gleich zusehen, was man nach vorn zur Kupplung hin noch abdichten kann...
Woher der Nietenkopf kam weiss ich nicht, das war Alu soweit ich mich erinnere.


Simon




Re: Super Beschreibung, danke! 20 Jahre 7 Monate her #42398

  • hoffy
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Geschrieben von Hoffy
am 13. April 2004 12:59:54:
Als Antwort auf: Super Beschreibung, danke! geschrieben von sstaiger am 13. April 2004 12:05:34:

Hi Ihr beiden !!!

Die Beläge sind geklebt. Ist mir bisher noch nicht bekannt das die Dinger genietet waren.

*Gruß Hoffy !!!




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