THEMA: meiner mußte sich mehr wegstecken

Geschrieben von Michael B. am 17. Juni 2004 00:54:00:

In letzter Zeit kamen hier öfter Fragen nach der Langzeitstabilität verschiedener Rostschutzverfahren.

Also mal aus dem Nähkästchen...

Nachdem mein Dampfer seit mittlerweile zwei Jahren auf Böcken steht,bin ich letztens wegens Weiterfahren auf Gas mal wieder drangegangen.

Ergo steht er jetzt wieder auf den eigenen Füssen ( nachdem wieder eine Vorderachse und ne Luftfederung drin ist..) ausserdem hab ich beim Aufräumen einen überholten Motor gefunden.

( Rumpfmotor aus Ex -DDR, dort überholt

Danke,Hoffy,wird das gutgehen? Dampfloks können die dort ja...)

Köpfe aus Karlsruhe von AI - Motors - das geht auf jeden Fall gut..

Der langen Rede kurzer Sinn:

Dieses Auto war sicherlich eines der Ersten,das mit Fluid behandelt wurde - vor zwölf Jahren,sprich 1992 ( Also im letzten Jahrtausend..)

In dieser Zeit ist das Teil im Sommer IMMER als Auto benutzt worden ( Sprich:

" Komm,wir müssen zum Feinkost Albrecht!" )

Ähhh: Vulgo: ALDI..

Regen war nie ein Thema,Autos,die Besitzer haben,die das Auto bei drohender Wetterverschlechterung unter den Glassturz zu stellen drohen,tun mir einfach leid... ( Schwieriger Satz,zugegeben)

Ich meinte die Autos - nicht die Besitzer!

Salz hat der Dampfer nicht gesehen - zugegeben- aber er hat auch nur zwei Winter in einer trockenen Halle zugebracht.

In den anderen wintern stand er draussen - teilweise mit zwanzig Zentimetern Schnee auf dem Dach.

Hat ihm nix geschadet - ich habe dann mal mit kleinem Spiegel in die Hohlräume geschaut - und siehe da: Da is nix an FE2O3...

Wo allerdings etwas ist: Schiebedachrahmen und linker Kotflügel hinter Lampe.

War damals schon angefressen,habe ich dann entrostet und verzinnt.

Offenbar nicht richtig - die Roststellen kommen am Übergang hoch.

Vermutlich habe ich die Säure nicht richtig abgewaschen - ärgerlich!

Aber Fluid kann ich mehr als empfehlen ( Nein: ich bekomme nix von denen ausser einem Kalender zum Jahresende..)

Es funktioniert,ist günstig und gut zu verarbeiten.

Meine Karre ( Halt,Lady schreitet ein: Ihre Karre!) überlebt jetzt seit 12 jahren unter ziemlich brutalen Bedingungen.

Und wenn man jetzt darüber nachdenkt,dass man in den Siebzigern Autos nach sieben Jahren wegen Durchrostung wegschmeissen musste....

Michael

Geschrieben von Bernd, Dortmund am 17. Juni 2004 09:41:29:
Als Antwort auf: Fluid - Film und Verzinnen...Sehr viel Text.. geschrieben von Michael B. am 17. Juni 2004 00:54:00:

Hallo Michael,

Also was meine kleine Flosse ist, die wurde 1994 mit Mike Sanders geflutet, bekam Lokaris verpasst und wir haben sie anschließend Sommer wie Winter (auch im Salz) gefahren. Wir haben nämlich kein anderes Auto. Ausbessern mußte ich seitdem Steinschlagschäden an den Radlaufkanten, an den Frontblechen und Rostansätze an der einen oder anderen Zierleistenbefestigung. Fahrleistung pro Jahr 20.000 bis 25.000 Kilometer, je nachdem wohin die Urlaubsreisen (mit Wohnwagen) gingen. Also da kann man doch nicht meckern.

Wahrscheinlich ist es ziemlich egal mit was man versiegelt, hauptsache man tuts überhaupt. Und wenn man dann noch ein bisschen hinter den 'kleinen' Rostärgernissen her ist und beim Schweißen und Verschmieren der Schweißnähte nicht geschlurrt wurde, dann braucht man eigentlich kein nächstes Auto mehr. (Seufz: Lebenslänglich Flosse)

Sogar der Lack (Glasurit) ist nach zehn Jahren noch ansehnlich. Dabei gab's höchstens einmal im Jahr Wachs und sonst nur klares Wasser aus der Bürste. Nur wenn man genau hinschaut, dann entdeckt man die eine oder andere wolkige Stelle. Aber das stört noch lange nicht.
Gruß Bernd

Geschrieben von Reinhard Pagode

am 17. Juni 2004 22:54:00:
Als Antwort auf: meiner mußte sich mehr wegstecken geschrieben von Bernd, Dortmund am 17. Juni 2004 09:41:29:

Moin Ihr Alt-Benze-Fahrer,

also, ich kann das von Michael nur bestätigen. Ich verwende das zwar noch nicht so lange wie er, aber dafür mit allergrößter Freude und Gewissenheit der Kenntnis der verschiedenen Produkte, die man ein bißchen für ihren Verwendungszweck langfristig angewendet, allerdings auch ein bißchen kennen sollte, Fehler kann man damit zum Glück überhaupt so gut wie garnicht machen, höchstens die gewünschte Langzeitwirkung unterlaufen, wenn zu dünnflüssige Produkte im akuten Salz-Spritzwasserbereich langfristig verwendet werden.

Bei meiner Pagode habe ich verschiedene Teststellen auf dem Unterboden angelegt, die nur grob entrostet wurden und dann erst mit FF-AS-R bzw. NAS wegen der Kriechfähigkeit in alle Ritze, Falze und Schweißnähte vorbehandelt wurden, danach habe ich PERMA aufgetragen, was transparent,- es gibt aber auch andere, ausgeführt ein "Durchschauen" ermöglicht,- alles ist noch so, wie frisch eingepinselt, ein toller UBS.! und keine Arbeit der herkömmlichen Art. wie schon mal gesagt, das ist Mentalitätssache, ob man alles, auch am Unterboden, vorbehandelt, lackiert und dann beschichtet oder sich lieber der Sicherheit hingibt, dass nachhaltig Falze etc. geschützt sind und nicht weiterrosten und die schützende Schicht gegen Wasser- und Salzeindrang und Steinschlag dann außen oben drauf einfach seinen Auftrag perfekt erfüllt.

Meine Erfahrungen dazu sind nachweislich ausgesprochen sehr gut,- kann jeder gerne "bei mir" anschauen.

NB 2.: ich verwende FF allerdings auch erst seit 2-3 Jahren, weiß es selbst nicht mehr so genau )) man wird halt alt ((

Gruß

Reinhard

NB.: auch die Pagode wird im Winter gefahren, abgemeldet wird kein Auto, sondern "nur" gefahren.