THEMA: Update zur kolumbianischen Heckflosse - werde sie leider abgeben

Hi liebes Forum,

Ich dachte mir, dass ich mal wieder ein Update zu der Geschichte mit der kolumbianischen Heckflosse schreibe, exakt zwei Jahre, nachdem ich sie in Bogota gekauft hatte. Der ein oder andere erinnert sich vielleicht an meinen Foreneintrag damals, von der ersten Besichtigung in Bogota über - dank eurer Hilfe - Einschätzungen und schließlich zum Export nach Deutschland.

Wie ging es nun weiter? Im Frühsommer 2021 war ich auch endlich wieder in Deutschland und konnte mit einem Mechaniker alle TÜV-Mängel beheben. Ganzjahreszulassung, H-Kennzeichen und Wertgutachten (Note 3, 15.000€) hatte ich also im Sommer in der Tasche - und war mega glücklich mit dem Auto! Zwar habe ich keine großen Rallyes oder so gefahren, aber allein schon sonntags damit eine Runde zu fahren war einfach ein Traum... der sich allerdings im November für mich erst einmal ausgeträumt hat.
Bei der letzten Fahrt des Jahres (tatsächlich mit meiner 91jährigen Oma auf dem Beifahrersitz) ging auf einmal der Motor aus, nichts ging mehr, Abschleppwagen zum Mechaniker. Diagnose: Motor festgefressen (Öl war frisch und voll).
Ich stand vor folgender Entscheidung: Auto direkt als Ersatzteillager abgeben oder für 3.500€ Motor austauschen zu lassen (gegen gleichen W111-Motor). Als Ersatzteillager war mir die liebe Flosse viel zu schade, deswegen hab ich mich für die Reparatur entschieden. Das Gute daran: nach dem Austausch läuft er wie ein Uhrwerk, der "neue" Motor ist so gesehen die Investition wert gewesen.

Allerdings, und das ist sehr schade, hat mir dieser Zwischenfall gezeigt, dass ich im Moment einfach nicht in der Lage bin, einen Oldtimer standesgemäß zu unterhalten. So schwer es mir fällt, denn ich hatte das Auto richtig lieb gewonnen) werde ich ihn nun verkaufen.
Es waren auf jeden Fall zwei coole Jahre mit dem Auto und das Fieber hat mich gepackt. Das ganze Projekt, mit dem Export, Import, die Überführung auf eigener Achse von Bogota nach Medellin, alles war super spannend und echt ein großer Spaß! Übrigens faszinierend: auf dieser Strecke startet man auf 3.000m über Null, fährt hoch auf 3.500m, dann runter auf 500m, dann wieder hoch auf 2.500m um dann in Medellin auf 1.500m über Meeresspiegel anzukommen. Der Brenner ist da ein kleiner Hügel im Vergleich...
Wer weiß, in Kolumbien fahren noch viele solche Schätze rum, vielleicht kann ich das ganze in ein paar Jahren mit etwas mehr Budget noch einmal angehen.

Ich schreibe hier ins Forum nicht um eine Verkaufsanzeige aufzugeben, allerdings hatte ich den Tipp bekommen, hier einen Eintrag zu machen, falls jemand interessiert wäre.

In erster Linie wollte ich aber die Story fertig erzählen, ihr habt mir damals wie gesagt viel geholfen.
Noch einmal ganz herzlichen Dank an euch, für mich als absoluter Neuling war es total cool ein so hilfsbereites Forum von Kennern zu finden.

Bis bald,
Andi

Moin Moin !

Motor festgefressen (Öl war frisch und voll).

Wenn das wirklich stimmt, hast du ein völlig ungewöhnliches Pech gehabt , denn "echte" Motorschäden gibt es bei Flossen eigentlich gar nicht. An und für sich laufen diese Motore egal , welcher, solange sie Öl haben und die Ventile regelmässig nachgestellt werden , bis man sie rausschmeisst , weil sie keine Leistung mehr haben / kaum noch anspringen, aber der Ölverbrauch sich dem Spritverbrauch nähert .

Es waren auf jeden Fall zwei coole Jahre mit dem Auto und das Fieber hat mich gepackt. Das ganze Projekt, mit dem Export, Import, die Überführung auf eigener Achse von Bogota nach Medellin, alles war super spannend und echt ein großer Spaß!

Es freut mich , dass du das so siehst! Und ich bin überzeugt, du hast für das Nächste Mal viel gelernt!

Bis bald,

Das hoffe ich ! Machs gut!

MfG Volker

Hi Volker, vielen Dank für deine Nachricht!
Das mit dem Öl stimmt wirklich, hat mir mein Mechaniker bestätigt. Der hat selbst auch eine Heckflosse und konnte sich den Schaden auch nicht erklären).

Und du hast komplett recht, die Erfahrung ist Gold wert!

Liebe Grüße!
Andi

Hi Volker, vielen Dank für deine Nachricht!
Das mit dem Öl stimmt wirklich, hat mir mein Mechaniker bestätigt. Der hat selbst auch eine Heckflosse und konnte sich den Schaden auch nicht erklären).

Und du hast komplett recht, die Erfahrung ist Gold wert!

Liebe Grüße!
Andi

Hallo Andi,

hast du mal darüber nachgedacht, die ganze Geschichte zu veröffentlichen, in einer Oldtimerzeitschrift z.B.? So interessant die ständigen Berichte über Restaurationen, Schraubererfahrungen zu z.T. echten Exoten sicherlich für viele sind: Dein Abenteuer dürfte so noch keiner erlebt haben. Ich habe für mich selber auch alles aufgeschrieben, was ich mit meiner Flosse in jetzt zweieinhalb Jahren erlebt habe, sind 50 Seiten geworden. Für mich als Laien waren es auch Höhen und Tiefen, letztlich ist es aber zu normal zum Veröffentlichen, wird nur wenige interessieren, im Gegensatz zu deiner Story.

Beste Grüße von
Flössling (der die damals die Kaufberatung von Michael Rohde empfohlen hat)

Hi Flössling,

klar erinner ich mich an deinen Ratschlag mit der Kaufberatung! Die hab ich damals ausgedruckt und bin damit in Bogota unter dem Auto rumgekrochen

Danke für deine Nachricht - und sorry für die späte Antwort!!
Deine Idee mit dem Aufschreiben ist wirklich super! Ich hatte so noch nie darüber nachgedacht, aber finde es wirklich eine coole Sache. Ob es dann wirklich jemand veröffentlicht ist ja fast sekundär, wäre aber natürlich ein würdiger Abschluss für die ganze Story.

Hast du deine Berichte hier schon einmal veröffentlicht? Ich wäre neugierig...

Liebe Grüße,
Andi