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THEMA: W108 250´er Motorproblem

"Vollgasfest" 19 Jahre 10 Monate her #50632

  • Robert_D
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Geschrieben von Robert_D
am 08. November 2004 18:25:15:
Als Antwort auf: Re: nicht vollgasfest? geschrieben von 250SEmart am 08. November 2004 13:32:13:

Hallo Martin,
gut, diskutieren wir über das Wort "Vollgasfest".
Meines Wissens gibt es (noch) keine EU-Norm für "Vollgasfestigkeit" von Fahrzeugmotoren - aber was nicht ist, kann ja noch werden... ;-)
Für mich bedeutet "nicht Vollgasfest", daß man einen vorher einwandfreien Motor durch eine einzige längere Vollastfahrt tatsächlich zu einem meß- und erkennbaren Schaden "verhelfen" kann, sei es durch Fresser, Verzug von Bauteilen oder sonst irgendwelche Schäden.
Hat also ein Motor thermische Probleme, dann machen die sich meist besonders bei Vollgasfahrten auf der Autobahn bemerkbar (oder mit einem Wohnanhänger auf dem Brennerpaß), und das kann halt schnell zum plötzlichen Motortod führen.
SOLCHE Motoren sind für mich "nicht vollgasfest"! (Bekanntes Beispiel: der R4! Wurde bei Vollgas auf der Autobahn mit der Zeit immer schneller und schneller - und dann schlagartig gaaaanz langsam...)


Daß ein Motor bei Vollgas einem höheren Verschleiß unterliegt als bei gemäßigter Fahrweise ist völlig klar und unbestritten - aber das ist nicht nur bei alten Mercedes-Motoren so, sondern auch bei jedem anderen! Egal ob nun ein Stern draufklebt oder ein blauer Propeller oder vielleicht Nissan oder Lada dransteht...


Übrigens ist mir selbst bei einer Vollgasfahrt das fettere Gemisch in jedem Falle lieber als ein zu mageres - denn DAS führt wiederum zum schnellen Aus für den Motor, weil er extrem heiß wird dabei...
Meiner Meinung nach ist im Kurzstrecken- und Stadtverkehr für den Motor ein "überfettes" Gemisch erheblich gefährlicher als auf der schnell gefahrenen Langstrecke.

Bei ersterem reichert sich schnell eine erhebliche Menge Benzin im Öl an - das ist auf der Autobahn aufgrund der höheren Betriebstemperatur kein großes Problem. (Das wird, wie CeBe richtig schrieb, erst dann problematisch, wenn man mit derart "verdünntem" Öl "auf große Fahrt" geht! Einmal wegen der herabgesetzten Schmierfähigkeit von benzinhaltigem Öl, und andererseits wegen der angesprochenen Gemischabmagerung, wenn dieses Benzin sich langsam wieder verflüchtigt.)


Aber recht hast du schon: ein Motor lebt länger, wenn man ihn nicht dauernd auf den Kopf tritt...

(...aber erzähl das mal den Finanzmagnaten die täglich mit ihrem S600 im Tiefflug über die Bahn hetzen, oder den Vertretern mit ihren A6 TDI oder den jugendlichen Heißspornen in ihren tiefergelegten GTIs...)


Schönen Gruß,

Robert




Wer ist eigentlich 'General Failure', und warum liest er meine Festplatte?

Re: nicht vollgasfest? 19 Jahre 10 Monate her #50650

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Geschrieben von colognecruiser am 08. November 2004 22:08:54:
Als Antwort auf: Re: nicht vollgasfest? geschrieben von Cebe am 08. November 2004 13:46:23:

apropos diskussionen um vollgasfestigkeit: wem macht es eigentlich hier spaß ne flosse/108er mit sechszylinder mit vollgas über die bahn zu jagen? ab 150-160 ist jede windböe das reinste abenteuer, von der geräuschentwicklung mal ganz abgesehen. wer einen drehzahlmesser besitzt und da auch mal draufschaut, kann das über kurz oder lang eh nicht mit seinem guten gewissen vereinbaren. jeder neuere polo erledigt diese aufgabe besser und im halbschlaf. dafür sind sie doch wirklich nicht geschaffen (flossen/108er). ich kann mir auch nicht so recht vorstellen, daß sich die damaligen manager und chefs diesen streß antaten. außerdem: damals herrschten ja völlig andere verkehrsverhältnisse, da musste man nicht dauernd nach 2 minuten vollgas wieder ne fast-vollbremsung hinlegen...




Re: "Vollgasfest" 19 Jahre 10 Monate her #50654

  • 250SEmart
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Geschrieben von 250SEmart am 08. November 2004 23:31:20:
Als Antwort auf: "Vollgasfest" geschrieben von Robert_D am 08. November 2004 18:25:15:

Nen Abend Robert,
so ähnlich würde ich das auch definieren. Ein 250iger würde nach meinem Kenntnisstand dieses Soll erfüllen. Zumindest die Motoren, die die molybdänbeschichteten Kolbenringe haben. Die müßten eigentlich alle noch existirende Motoren haben.

Anders mag die Sache bei der sogenannten Standfestigkeit sein. Aufgrund der konstruktiv bedingt höheren thermischen Belastung des Materials beim 250iger mag ich gerne glauben, daß diese Motoren früher ihren "Geist" aufgeben als ein vergleichbarer 280iger, wenn man die Kisten permanent am Leistungslimit über die Bahn prügelt. Das müßte aber dann auch auf die 220iger zutreffen, deren Gene die 250iger geerbt haben. Würde jemand vom Kauf eines 220SE Coupe abraten und zu einem 280iger raten, weil es nur den "ollen" Motor drin hat und dieser nicht besonders langlebig sein soll?

Wie Colgnecruiser schon treffend angemerkt hat, wer von uns mutet denn seinem guten Stück noch dauernd solche Strapazen zu? Und spätestens unter diesem Aspekt betrachtet ist 250iger-Motor kein Ko-Argument gegen den Kauf eines ansonsten schönen Wagen, so er es denn ist. In angemessenen Drehzalbereichen bewegt sind die 250iger denke ich ähnlich zuverlässig und standfest wie Ihr größeren "Söhne".-))

Von daher ist es meines Erachtens wichitger auf den Zustand des Motors überhaupt zu achten, als darauf ob es nun 2.500 oder 2.800 ccm sind. Die nominellen Fahrleistungen sind ja nahezu gleich. Ein 280iger, der auf dem letzten Loch pfeift, wird es wohl noch etwas "länger machen", als sein hutzliger kleinere "Papa". Wenn ich mir aber für längere Zeit einen Wagen zulegen möchte, ist es doch schon fast egal, ob ich den Motor nach einem oder drei Jahren machen muß. Die Kosten sind ja in etwas dieselben.-(

Natürlich kann es sein, daß es noch andere Argument gibt, die gegen einen 250iger sprechen. Wenn es um die "Exklusivität" geht hat er, aus hinlänglich beleuchteten Gründen, eindeutig die Nase vorn im Vergleich zum noch lebenden Massenartikel 280.-)))

Denjenigen, die überlebt haben, wurde wohl entsprechende Pflege und u.U. Überholung zuteil und werden unter Umständen sogar besser als ein bisher über die Runden gekommener aber noch nicht überholter 280iger sein zumindest nicht schlechter, was die zu erwartende Noch-Lebensdauer anbelangt.
Grüße
Martin





Re: nicht vollgasfest? 19 Jahre 10 Monate her #50656

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Geschrieben von sstaiger am 08. November 2004 23:58:34:
Als Antwort auf: Re: nicht vollgasfest? geschrieben von colognecruiser am 08. November 2004 22:08:54:

Da muss ich mich outen: mir macht es schon Spaß, bei freier Bahn mal richtig zu jagen. Aber nicht auf Dauer und dann wenn ich mir sicher bin, dass auch alles stimmt. Drehzahl ist auch erstmal nichts schlimmes.


Simon




Re: nicht vollgasfest? 19 Jahre 10 Monate her #50658

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Geschrieben von Robert_D
am 09. November 2004 00:06:33:
Als Antwort auf: Re: nicht vollgasfest? geschrieben von colognecruiser am 08. November 2004 22:08:54:

Hallo!
wem macht es eigentlich hier spaß ne flosse/108er mit sechszylinder mit vollgas über die bahn zu jagen?
Öheeeem, mir...


ab 150-160 ist jede windböe das reinste abenteuer,
Das kann ich nicht bestätigen: seit mein Fahrwerk wieder anständig Spur hält und auch die Stoßdämpfer wieder Stöße dämpfen, läuft der Wagen wie auf Schienen...


von der geräuschentwicklung mal ganz abgesehen.
Das ist allerdings wahr - manchmal wünsche ich mir ein Stereo-Radio mit mehr Power! ®


wer einen drehzahlmesser besitzt und da auch mal draufschaut, kann das über kurz oder lang eh nicht mit seinem guten gewissen vereinbaren.
Na ja, da ich keinen Drehzahlmesser besitze, wird mein schlechtes Gewissen durch die Tankanzeige aktiviert. ;-)))


Schönen Gruß,

Robert

(irgendwer hat mich mal "Wildsau" genannt)




Wer ist eigentlich 'General Failure', und warum liest er meine Festplatte?

Re: nicht vollgasfest? 19 Jahre 10 Monate her #50660

  • blueangel_V8
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Geschrieben von blueangel_V8 am 09. November 2004 01:31:16:
Als Antwort auf: Re: nicht vollgasfest? geschrieben von colognecruiser am 08. November 2004 22:08:54:

Nachdem ich ja neulich meine Türgeräusche losgeworden bin, hab ich seit heute ein Quietsch-Geräusch vorn links in Rechtskurven zwischen 195 und 200 km/h. Ist auf der A3 zw. Frankfurt-Würzburg heute mehrfach aufgetreten.
Soll heißen: Neue Vorderachse, neue Reifen, gesundes Bogebein, Motor perfekt eingestellt, penibelst häufige Wechsel aller Flüssigkeiten - und schon rennt der 280 SE 3.5 dem ganzen Plastik-Einheitsbrei auf unseren prima Autobahnen ganz kräftig und sicher davon (natürlich vorher immer mind. 40 km sachte warmfahren)
Zugegeben, alle heutigen Autos liegen besser und sicherer auf der Straße, aber gelegentliche Kurzausflüge ins obere Fünftel der Tachoskala gehören zum authentischen Erleben der 60er- und 70er-Jahre-Premiumtechnik für mich mit dazu.
Wie gesagt: Gelegentlich, verantwortungsbewusst und mit gut gewartetem Schlitten.
Lohn der Mühe ist der Beleg, dass man sich ein perfekt funktionierendes Stück automobiler Historie erarbeitet hat und die großen Augen der zunächst links blinkenden überholen wollenden und dann abgehängten Plastikautofahrer (vielleicht kindisch, aber einmal im Monat auch spaßig).




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