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THEMA: Welches Motoröl für 250sec

Re: Nicht alles ist Jauche..... 19 Jahre 6 Monate her #56244

  • bodo
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Geschrieben von Bodo 200 D am 15. März 2005 15:21:39:
Als Antwort auf: Nicht alles ist Jauche..... geschrieben von Bernd aus MA am 15. März 2005 14:35:35:

Hallo Bernd,
"Jauche" hatte ich ironischerweise vom Vorredner übernommen. Und keine Sorge, mein Heizölverdicher ist glücklicherweise kerngesund. "Am Klang sollt ihr sie erkennen ..."
Nun kennen wir ja so ziemlich alle Faktoren, die sich auf die Lebensdauer aller Teile im Motor auswirken, egal ob Benzin oder Diesel.
Beim Diesel kann der zwangsläufig bei der Verbrennung entstehende Ruß (Stichwort: Zündverzug beim Selbstzünder) theoretisch nur einen Weg ins Öl finden: An den Kolbenringen vorbei, umso mehr, wenn selbige und/oder die Laufflächen verschlissen sind oder die Ringe nicht frei sind. Sicher, das geschieht bei alten, unüberholten Motoren leichter als bei einem neuen oder (richtig) überholten. Bei meinem Auto durfte ich praktisch bei km 0 anfangen und "brauche" also kein "leistungsfähigeres" Öl; von Anfang an kam billiges mineralisches 15/40er rein. Auch die Ölpumpe ist neu und sorgt für spontanen und gleichmäßigen Druck. Aufgrund vorschriftsmäßig dichtender Kolbenringe gelangt also bei unter 3800 U/min (Grenze Zündverzug) kaum Ruß ins Motoröl. Dennoch gelangen mit der Zeit Verbrennungsrückstände ins Öl, allein durch den hohe Verdichtung beim Diesel. Aber auch das sog. Billigöl vermag diese in der Schwebe zu halten. Gehört jedoch auch dazu, dass sonst alle Einstellungen optimal stimmen, damit der Motor möglichst sauber verbrennt (einen guten Anteil daran haben auch die modernen Dieselkraftstoffe mit ihren Additiven - kein Vergleich zu früher...)
Ablagerungen in Kanälen konnte ich natürlich noch nicht prüfen, aber die Ölwanne sowie der Ventildeckel zeigen sich von der saubersten Seite. Der meiste Mist landet im Filter. Natürlich ist das Öl nach 5000 km pechschwarz und sollte raus, weil es dann stark nachlässt. Die langandauernde Helligkeit, bedingt durch innere Sauberkeit, nicht durch "Ablagerungen", erziele ich mit einer besonderen Art des Ölwechsels, die ich hier schon mal beschrieben hatte. Ich habe inzwischen nach Neueinbau den neunten ÖW gemacht, mit konstant gutem Ergebnis. Nun gehe ich dazu über, nur noch bei jedem 2ten ÖW den Filter zu wechseln (der ist nämlich teurer als 10 Liter Öl...).
Ich glaube auch nicht, das Oldtimer in der Regel so bewegt werden, was man gemeinhin als "Kurzstrecken-Betrieb" nennt. Wenig gefahren ja, aber wenn, dann für 'ne Tour oder doch längere Ausfahrt. Die meisten Oldie-Besitzer wissen, dass man seinen Motor nicht "mal so" anmacht und sorgfältig warm fährt und ihm lange Strecken nur gut tun (von alten Jaguars mal abgesehen, da ist es bald anders rum ;-))
Aber das der OM 621 ein herber "Bauernmotor" ist, der sogar kurzfristig mal ohne Öl kann (erlebt!), is klar... - und deswegen liebe ich diesen Universal-Dauerbrenner. Diesel selbst hat ja schon im Gegensatz zu Benzin schon Schmiereigenschaften, wohingegen Benzin beim Kaltstart ins Öl gelangt und dieses zunächst verdünnt...
*Gruß

Bodo (noch immer unterm Strich mit mehr Benziner- als Diesel-Erfahrung, auch dort immer mit "Jauche" gefahren ;-))




Re: Welches Motoröl (Antwort auf Beitrag von Dirk)? 19 Jahre 6 Monate her #56434

  • Eberhard
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Geschrieben von Eberhard Weilke
am 20. März 2005 21:07:46:
Als Antwort auf: Welches Motoröl (Antwort auf Beitrag von Dirk)? geschrieben von Bernd aus MA am 15. März 2005 10:44:23:

Hallo,
noch einmal zurück zum Thema Motoröl:
Ein großes Problem bei älteren Motoren sind die teilweise verwendeten Dichtungsmaterialien. Nehmen wir da mal als Beispiel den M 110. Der hintere Kurbelwellendichtring ist ja kein Simmering, so wie wir ihn heute noch kennen sondern so ein dubioser Borgmannring, der ja auch noch in eine ganze Reihe anderer Motoren eingebaut wurde. Erstens gehört das überhaupt garnicht zu den Sachen, die ich jemals an einem Auto reparieren möchte und zweitens bin ich mir absolut nicht sicher, wie der bzw, der inzwischen zusätzlich abdichtende Schmodder drumherum den Detergenten-Schock eines modernen Synteseöls vertragen wird.
Aus diesem Grund und weil ich die niedrige Viskosität für Kaltstart bei -25°C eher selten brauch, halte ich ein modernes 10 W 40 für den Winter für mehr als ausreichend, im Sommer ist 15W 40 absolut in Ordnung.
Gruß

Eberhard




Detergentien sind auch im 15W-40 19 Jahre 6 Monate her #56438

  • Bernd
  • Bernds Avatar Autor
Geschrieben von Bernd aus MA am 20. März 2005 23:01:22:
Als Antwort auf: Re: Welches Motoröl (Antwort auf Beitrag von Dirk)? geschrieben von Eberhard Weilke am 20. März 2005 21:07:46:

Hallo Eberhard,
der Unterschied zwischen vollsynthetisch und klassisch-mineralisch ist zum einen, dass das Grundöl beim vollsynthet. wesentlich hochwertiger ist. Es ist eben auf der molekularen Ebene so zusammengesetzt worden, dass es die gewünschten Eigenschaften soweit wie möglich schon vom Grundöl her mitbringt, z. B. dünnt es auch ohne VI-Verbesserer bei hohen Temperaturen weniger aus als das mineralische, es ist hochdruckstabiler (lebenswichtig z. B. für die Gleitlager der Nockenwelle) und es verschmutzt den Motor so gut wie gar nicht (Mineralöle verschmutzen den Motor schon durch ihr Grundöl und brauchen Reinigungsadditive, um ihren eigenen Dreck wieder abzulösen).
Zum anderen haben vollsynthetische Öle auch immer bessere Additivpakete als die anderen Öle, zum Beispiel Pflegemittel für Dichtungselastomere. Ein Motor, der immer mit einem vollsynthet. Öl betrieben wird, bleibt deshalb in der Regel über viele hunderttausend km hinweg dicht, auch in hohem Alter noch.
Die von Dir ins Feld geführte schnellere Durchölung im Winter ist zwar auch ein Vorteil des synthet. Öls, aber sicherlich nicht sein wichtigster.
Aber jetzt kommt's: Es gibt auch hochwertige 10W-40 oder gar 15W-40 Öle, also Mineralöle, die ein modernes, leistungsfähiges Additivpaket haben. Die sind deshalb auch schon nicht mehr billig, denn Ihre Additive sind weitgehend mit denen in den Vollsynthetikölen identisch.
Wenn Du also Angst vor modernen Additiven hast, dann darfst Du auch kein hochwertiges mineralisches Öl mehr fahren. Und wenn Du Angst vor Reinigungsadditiven (Detergentien) hast, dann darfst Du auch kein billiges Mineralöl einfüllen. Dann musst Du unlegiertes Öl von "Miller" einfüllen.
Ich halte die Angst vor Additiven aber auch bei einem alten Motor für völlig abwegig, es sei denn, Du fährst eine Vorkriegskonstruktion mit Buntmetallen. Bei einem MB-Motor aus den 60ern oder 70ern wäre es aber geradezu fahrlässig, ein Öl ohne Additive zu fahren. Und warum ein Öl mit schlechten Additiven fahren, wenn man auch eines mit hochwertigen bekommt und dieses einfach viel besser für die Motorlebensdauer ist?


Aus welchem Material ist denn eigentlich der Borgmannring?
Viele Grüße
Bernd





Re: Detergentien sind auch im 15W-40 19 Jahre 6 Monate her #56440

  • hoffy
  • hoffys Avatar
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  • Beiträge: 2840
  • Dank erhalten: 28
Geschrieben von Hoffy
am 20. März 2005 23:52:48:
Als Antwort auf: Detergentien sind auch im 15W-40 geschrieben von Bernd aus MA am 20. März 2005 23:01:22:

Hi Bernd !!!

Sowatt wie'n Filzring. Hatte mal die Möglichkeit ein paar Öle am V8er zu testen, komicherweise haben bei Syntetiköl die Hydrostößel geklappert als wenn der Motor ohne Öl gelaufen wäre. Lag bestimmt daran das der Motor schon 150000 km runter hatte. Theorie und Praxis sind meist weit von einander entfernt.

*Gruß Hoffy !!!




q Eberhard: Gibs auf... 19 Jahre 6 Monate her #56442

  • Michael
  • Michaels Avatar Autor
Geschrieben von Michael B. am 20. März 2005 23:55:47:
Als Antwort auf: Re: Welches Motoröl (Antwort auf Beitrag von Dirk)? geschrieben von Eberhard Weilke am 20. März 2005 21:07:46:

die Jungs haben einfach zuviel clevere Werbung gefressen - die würden Castrol Superhyperdingsxyz auf der Dampflok statt Heissdampföl einsetzen.....

Michael,

Reifen - und Öldiskussionsmüde...

Vielleicht bin ich auch nur zu alt für den neumodischen Überteuerscheiss...




Borgmannring? 19 Jahre 6 Monate her #56443

  • Michael
  • Michaels Avatar Autor
Geschrieben von Michael B. am 21. März 2005 00:08:11:
Als Antwort auf: Detergentien sind auch im 15W-40 geschrieben von Bernd aus MA am 20. März 2005 23:01:22:

Graphitierte Asbestfaser -ursprünglich..

Was heute als Ersatz für Asbest verwendet wird,weiss ich nicht ( Obwohl ich im stillen Kämmerlein den Verdacht hege,dass niemand beim Daimler die alten Borgmannringe weggeschmissen hat,als irgendein Hysteriker auf Asbestose verfiel..)

Und nebenbei: die Dinger HASSEN Synthetiköle heutiger Provenienz..

( Nicht alles,was für moderne Motoren toll ist,muss zwangsweise für Konstruktionen früherer Zeiten toll sein.

Oft ist das Gegenteil der Fall - so auch hier.

Glaubs einfach mal - ich hab genug an dem Krempel probiert und rumgeschraubt.)

Michael

Und das war jetzt DEFINITIV der allerletzte Kommentar zu Superölen.






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