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THEMA: Auch hierfür herzlichen Dank!

Motoröl, die ganze Wahrheit 23 Jahre 9 Monate her #12756

  • michael
  • michaels Avatar Autor
Geschrieben von michael rohde am 18. Februar 2001 19:27:58:
Da hab ich doch glatt eine ganze Diskussionsrunde verpasst. Deshalb werde ich meinen ungeheuren Mitteilungsdrang jetzt hier ausleben.
Grundsätzlich ist Motoröl durch zwei Bezeichnungen klassifiziert:
1. Der Viskositätsindex = die Zähflüssigkeit: S A E

Motoröle befinden sich im Bereich von SAE 0 W (W steht für wintertauglich) bis SAE 60. Die heute typische Bezeichnung mit zwei Zahlen gibt einen ganzen Viskostätsbereich an. Ein SAE 15 W 40 ist bei minus 18 Grad genauso flüssig wie ein SAE 15 W und bei plus 100 genauso flüssig wie ein SAE 40 (also Einbereichsöle, die man heute praktisch nicht mehr bekommt). Für diese Viskositätsangabe ist es ohne Bedeutung ob das Öl synthetisch oder mineralisch ist. Bei Betriebstemperatur ist ein mineral 15 W 40 also praktisch genauso flüssig wie ein weiter gespreiztes synth. 10 W 40, das dafür die Kaltlaufreibung reduziert.


2. die Ölqualität (API - ACEA - CCMC)

Auch wenn auf der Packung viel "Ultra-Plus-Protec-Hastenichgesehn"-Werbung draufsteht, entscheidend sind die genormten Qualtätsmerkmale (Verschleiß, Korrosionsschutz, Lackbildung, Schmutzbindung...) nach den oben angegebenen Instituten. Die geringfügig abweichenden komplizierten Europäer schmeißen wir einfach über Bord und betrachten nur die für uns interessante Hälfte der Ami-Norm vom API, nämlich den Buchstaben hinter dem "S". Ein API SJ ist besser als ein SH, das besser ist als ein API SG und so weiter. Hierbei ist es wiederum egal, ob Synth oder Min. Einzig das zum Beispiel auch bei Brems- und Kupplungszylindern in der Tat gültige Argument, dass Dreck auch eine prima Dichtung ist, könnte uns hier bewegen zu einem schlechteren Öl zu greifen.
Im übrigen spielt die Marke dabei keine Rolle, denn wenn irgend eine Noname-Kette auf ihr Öl "API-SJ" draufschreibt, kann man glaube ich ziemlich sicher sein, das Castrol da einen Kanister kauft, prüft und die Firma in Grund und Boden klagt wenns nicht stimmt. Somit kaufe ich mein Öl für das Alltagsauto mit genau der gleichen Viskosität und Qualität wie GTX-3 im Supermarkt für ein Viertel des Preises und für Sonntags gibt es GTX-5 teilsynth. Qualität für dreißig Prozent.
Äh, wenn ihr mir jetzt glaubt, und so Millionen spart, krieg ich dann was ab ... ich würd mir doch auch so gern einen 111er kaufen...?!?
/8ungsvoll mit flossigen Grüßen michael




Auch hierfür herzlichen Dank! 23 Jahre 9 Monate her #12757

  • Werner
  • Werners Avatar
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  • Beiträge: 835
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Geschrieben von Werner am 18. Februar 2001 20:29:53:
Als Antwort auf: Motoröl, die ganze Wahrheit geschrieben von michael rohde am 18. Februar 2001 19:27:58:
hier kann man tatsächlich immer klüger werden!

Werner



werner

Re: Motoröl, die ganze Wahrheit 23 Jahre 9 Monate her #12759

  • Georg
  • Georgs Avatar Autor
Geschrieben von Georg am 18. Februar 2001 20:49:20:
Als Antwort auf: Motoröl, die ganze Wahrheit geschrieben von michael rohde am 18. Februar 2001 19:27:58:
Hallo Michael!


>Grundsätzlich ist Motoröl durch zwei Bezeichnungen klassifiziert:

>1. Der Viskositätsindex = die Zähflüssigkeit: S A E

>Motoröle befinden sich im Bereich von SAE 0 W (W steht für wintertauglich) bis >SAE 60. Die heute typische Bezeichnung mit zwei Zahlen gibt einen ganzen >Viskostätsbereich an. Ein SAE 15 W 40 ist bei minus 18 Grad genauso flüssig >wie ein SAE 15 W und bei plus 100 genauso flüssig wie ein SAE 40 (also >Einbereichsöle, die man heute praktisch nicht mehr bekommt). Für diese >Viskositätsangabe ist es ohne Bedeutung ob das Öl synthetisch oder mineralisch >ist. Bei Betriebstemperatur ist ein mineral 15 W 40 also praktisch genauso >flüssig wie ein weiter gespreiztes synth. 10 W 40, das dafür die >Kaltlaufreibung reduziert.
Stimmt! - in der Theorie zumindest. In der Praxis siehts aber so aus, daß z.B. das Castrol SLX SAE 0W-30 vollsynthetic bei gleicher Temperatur viel dünnflüssiger als z.B. eben das GTX-3 mineral ist. Bei gleicher Temperatur in der Werkstatt (ca.15°C) müßten die beiden Öle eigentlich ja gleich zähflüssig sein. (die 15° liegen ja im Bereich beider, dem 0W-30 und dem 15W-40)

Meinen Versuchen nach ist die grüne SLX Pampe eben viel dünnflüssiger.

Aber OK, vielleicht liegt bei mir auch ein "Denkfehler" vor, schließ ich ja nicht aus. ;-)


Aber angenommen, die Öle sind wirklich genau gleich zähflüssig, dann ist da immernoch das Argument mit den Reinigungsadditiven. Im synthetic Öl sind mehr/aggressivere/wirkungsvollere Reinigungsadditive enthalten als im mineral.

Das ganze ist bei einem neuen Motor, oder einem Motor der von der Stunde 0 an synthetic bekam auch wünschenswert bzw. von Vorteil - da dann die Maschine von Anfang an schön sauber bleibt.

Wenn dann in einem altem Motor -der nicht immer nur synthetic bekam- und in dem sich folglich auch schon Ablagerungen an den Kolben/Kolbenringen/Zylinderwänden gebildet haben, diese in beschleunigter Weise vom synthetic Öl aufgelöst werden, kommt es eben doch zum Kompressionsverlust. Und Öl wird er an den eventuell porösen Dichtungen auch verlieren, da ja auch da der Dreck aufgelöst wurde.
Mein Fazit: Selbst wenn beide Öle (synth. und mineral) absolut gleich viskos sind, kann es beim synth. öl eben doch zu Problemen durch den Abbau vorhandener Ablagerungen kommen. Ich bleib jedenfalls beim mineral-öl.


>

>2. die Ölqualität (API - ACEA - CCMC)

>Auch wenn auf der Packung viel "Ultra-Plus-Protec-Hastenichgesehn"-Werbung >draufsteht, entscheidend sind die genormten Qualtätsmerkmale (Verschleiß, >Korrosionsschutz, Lackbildung, Schmutzbindung...) nach den oben angegebenen >Instituten. Die geringfügig abweichenden komplizierten Europäer schmeißen wir >einfach über Bord und betrachten nur die für uns interessante Hälfte der Ami->Norm vom API, nämlich den Buchstaben hinter dem "S". Ein API SJ ist besser als >ein SH, das besser ist als ein API SG und so weiter. Hierbei ist es wiederum >egal, ob Synth oder Min. Einzig das zum Beispiel auch bei Brems- und >Kupplungszylindern in der Tat gültige Argument, dass Dreck auch eine prima >Dichtung ist, könnte uns hier bewegen zu einem schlechteren Öl zu greifen.

>Im übrigen spielt die Marke dabei keine Rolle, denn wenn irgend eine Noname->Kette auf ihr Öl "API-SJ" draufschreibt, kann man glaube ich ziemlich sicher >sein, das Castrol da einen Kanister kauft, prüft und die Firma in Grund und >Boden klagt wenns nicht stimmt. Somit kaufe ich mein Öl für das Alltagsauto >mit genau der gleichen Viskosität und Qualität wie GTX-3 im Supermarkt für ein >Viertel des Preises und für Sonntags gibt es GTX-5 teilsynth. Qualität für >dreißig Prozent.
Auch da hast Du sicherlich recht. Aber jeder hat halt seine Lieblingsölmarke. Meine Autos laufen mit Castrol - das ist's mir persönlich Wert. (auch wenn andere Öle sicher genau so gut sind)
111 flossige Grüße
Georg
64' 220Sb



nochmal flüssiger 23 Jahre 9 Monate her #12761

  • michael
  • michaels Avatar Autor
Geschrieben von michael rohde am 18. Februar 2001 21:46:56:
Als Antwort auf: Re: Motoröl, die ganze Wahrheit geschrieben von Georg am 18. Februar 2001 20:49:20:
(ANTWORT im Text)

Stimmt! - in der Theorie zumindest. In der Praxis siehts aber so aus, daß z.B. das Castrol SLX SAE 0W-30 vollsynthetic bei gleicher Temperatur viel dünnflüssiger als z.B. eben das GTX-3 mineral ist. Bei gleicher Temperatur in der Werkstatt (ca.15°C) müßten die beiden Öle eigentlich ja gleich zähflüssig sein. (die 15° liegen ja im Bereich beider, dem 0W-30 und dem 15W-40)

>Meinen Versuchen nach ist die grüne SLX Pampe eben viel dünnflüssiger.

>Aber OK, vielleicht liegt bei mir auch ein "Denkfehler" vor, schließ ich ja nicht aus. ;-)
Logisch, dass das 0 W 30 bei praktisch allen Temperaturen viel dünnflüssiger ist als das 15 W 40. Mein Vergleich bezog sich auf ähnlichere Öle wie z.B. GTX-3 15 W 40 und das teilsynth. GTX-5 10 W 40 (um mal bei für Markenfetischisten geläufigen Größen zu bleiben (;-)nicht böse gemeint, ich schwöre auch auf eine Jeansmarke oder sogar Automarke???)) Hier ist das GTX-5 sinnvollerweise nur im Niedrigtemperaturbereich flüssiger, während es bei hohen Temp. die gleiche Zähigkeit bietet wie das GTX-3. Ein 10 W 50 wäre bei hohen Temp. noch zäher und somit das Undichtigkeitsproblem verringert. Das 0 W 30 dagegen ist ein derart dünnflüssiges Leichtlauföl (bis SAE 25 W haben wir reine Winteröle, die nicht für die Sommerhitze geeignet sind), dass es sicherlich aus allen Motorporen herausschwitzt und bei den vergleichsweise ungenauen Passungen unserer Seniorentriebwerke das Risiko des Filmrisses mit sich bringt.
>

>Aber angenommen, die Öle sind wirklich genau gleich zähflüssig, dann ist da immernoch das Argument mit den Reinigungsadditiven. Im synthetic Öl sind mehr/aggressivere/wirkungsvollere Reinigungsadditive enthalten als im mineral.

>Das ganze ist bei einem neuen Motor, oder einem Motor der von der Stunde 0 an synthetic bekam auch wünschenswert bzw. von Vorteil - da dann die Maschine von Anfang an schön sauber bleibt.

>Wenn dann in einem altem Motor -der nicht immer nur synthetic bekam- und in dem sich folglich auch schon Ablagerungen an den Kolben/Kolbenringen/Zylinderwänden gebildet haben, diese in beschleunigter Weise vom synthetic Öl aufgelöst werden, kommt es eben doch zum Kompressionsverlust. Und Öl wird er an den eventuell porösen Dichtungen auch verlieren, da ja auch da der Dreck aufgelöst wurde.
Sagte ich ja (s.u.), aber ich hatte (speziell beim M110) schon sehr viel Ärger mit durch Ablagerungen verschlechterter Nockenwellenschmierung, weshalb ich saubere Motoren vorziehe, vielleicht mach ich mir auch nur beim Ventilspieleinstellen nicht gern die Finger schmutzig.



>>

>>2. die Ölqualität (API - ACEA - CCMC)

>>Auch wenn auf der Packung viel "Ultra-Plus-Protec-Hastenichgesehn"-Werbung >draufsteht, entscheidend sind die genormten Qualtätsmerkmale (Verschleiß, >Korrosionsschutz, Lackbildung, Schmutzbindung...) nach den oben angegebenen >Instituten. Die geringfügig abweichenden komplizierten Europäer schmeißen wir >einfach über Bord und betrachten nur die für uns interessante Hälfte der Ami->Norm vom API, nämlich den Buchstaben hinter dem "S". Ein API SJ ist besser als >ein SH, das besser ist als ein API SG und so weiter. Hierbei ist es wiederum >egal, ob Synth oder Min. Einzig das zum Beispiel auch bei Brems- und >Kupplungszylindern in der Tat gültige Argument, dass Dreck auch eine prima >Dichtung ist, könnte uns hier bewegen zu einem schlechteren Öl zu greifen.

>>Im übrigen spielt die Marke dabei keine Rolle, denn wenn irgend eine Noname->Kette auf ihr Öl "API-SJ" draufschreibt, kann man glaube ich ziemlich sicher >sein, das Castrol da einen Kanister kauft, prüft und die Firma in Grund und >Boden klagt wenns nicht stimmt. Somit kaufe ich mein Öl für das Alltagsauto >mit genau der gleichen Viskosität und Qualität wie GTX-3 im Supermarkt für ein >Viertel des Preises und für Sonntags gibt es GTX-5 teilsynth. Qualität für >dreißig Prozent.

>Auch da hast Du sicherlich recht. Aber jeder hat halt seine Lieblingsölmarke. Meine Autos laufen mit Castrol - das ist's mir persönlich Wert. (auch wenn andere Öle sicher genau so gut sind)

>111 flossige Grüße

>Georg

>64' 220Sb
11 Autos aber keinen 111 michael



Re: nochmal flüssiger 23 Jahre 9 Monate her #12768

  • Pleff
  • Pleffs Avatar Autor
Geschrieben von Pleff am 19. Februar 2001 16:47:11:
Als Antwort auf: nochmal flüssiger geschrieben von michael rohde am 18. Februar 2001 21:46:56:
Die "winterharten" Fahrer merken die Unterschiede wahrscheinlich eh stärker, als die reinen "Sommerbeweger" ???
Pleff



Quatsch mit Soße! 23 Jahre 9 Monate her #12793

  • Alexander
  • Alexanders Avatar Autor
Geschrieben von Alexander Jeitler am 21. Februar 2001 18:59:48:
Als Antwort auf: Re: nochmal flüssiger geschrieben von Pleff am 19. Februar 2001 16:47:11:
>Ich hab den 240D immer mit BP20W-50 bewegt, obs -30° hatte, oder Hochsommer war, es bestand nie Veranlassung über andere Öle nachzudenken. Wenn das S*heißhäusel so niedergeritten ist, das man nicht starten kann, ist ein anderer Motor besser, als das ganze Gesülze ums Öl.

Bei den letzten beiden 230 kam immer 15W-40 rein, vom Faß, Literpreis 4,50DM.

Gruß, Alex



Die "winterharten" Fahrer merken die Unterschiede wahrscheinlich eh stärker, als die reinen "Sommerbeweger" ???

>Pleff





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