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THEMA: Abschmierdienst/Nippelschmierung wie oft?

Abschmierdienst/Nippelschmierung wie oft? 4 Jahre 6 Monate her #119712

  • schreyhalz
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Moin Moin !

Dort wird mehrmals eindringlich davor gewarnt, ohne ordentlichen Federspanner an den Achsschenkeln zu arbeiten. Das sei viel zu gefährlich, wenn einem die Feder mal um die Ohren fliegt


Das ist durchaus ernst zu nehmen. Die Feder der VA hat eine hohe Vorspannung und längt sich extrem unter Entlastung. Daher schrieb ich , dass der untere Querlenker möglichst weit aussen, aber nicht unter dem Traggelenk hochgebockt werden sollte. Etwa unter den Befestigungsmuttern des Stossdämpfers. Die Feder sitzt ja auf dem unteren Querlenker und stützt sich oben im Achskörper ab. Wird das Fzg auf einer Bühne hochgehoben , dass die Räder frei sind, drückt die Feder den unteren Querlenker nach unten , bis über den Achsschenkelbolzen der obere Querlenker den Weg begrenzt, Würde jetzt der ASB aus dem Traggelenk gelöst werden , so würde die Feder den unteren Querlenker weiter nach unten drücken , bis sie aufgrund der dabei vollführten Kreisbewegung des Lenkers herausspringt ..... , wenn nicht da noch 2 Bauteile wären , die das verhindern. Zum einen der Stabi , der aber ist , wenn auch das andere Rad nach unten hängt , wenig hilfreich. Aber der Stossdämpfer hat ebenfalls einen inneren Anschlag und dieser verhindert, dass der untere Querlenker zu weit nach unten bewegt werden kann. Das Ganze kann also nur dann gefährlich werden , wenn die Achse ausgebaut oder wenigsten der Stossdämpfer lose ist.
Und wer ganz auf Nummer sicher gehen will , der steckt einfach von unten ein stabiles Rohr in den Querlenker durch die Feder.
Ich habe mir damals , da ich auch ausgebaute Achsen zerlegt habe und ein Zentralspanner ausserhalb meiner finanziellen Reichweite lag, einen solchen selber gebaut.Einfach eine Gewindestange M18 , 2 Muttern M18 (Schlüsselweite 27 mm ) und eine passende Unterlegscheibe gekauft , eine Mutter auf ein Ende gedreht und dort verschweisst. Dann aus einer mir zugänglichen Schrotttonne einer grossen Schlosserei eine Platte aus 3 oder 4 mm Stahl herausgezerrt , daraus eine Platte ca. 200 x 120 mm geflext. Diese Platte bei fast der Mitte der längeren Seite mit 13 mm durchbohrt ( grösser konnte ich nicht) , dann noch mittig 2 Bohrungen 9 mm links und rechts der Mittellinie. Dann mit der Flex etwa 10 mm längs der Mittellinie von der schmalen Seite aus zu den 9 mm Löchern her eingeschnitten , so dass das 13 mm Loch auf der gegenüberliegenden Seite lag. Dann mit Schleifstiften und Schruppscheibe die Löcher verbunden , so dass ein U-förmiger Ausschnitte in der Platte bis etwas über die Mitte entstanden war, der etwa 20 mm breit war.
Aus dem Rest der Platte schnitt ich mir noch eine zurecht , die deutlich grösser als das Loch im unteren Querlenker war. Diese Platte versah ich (zwangsläufig wieder umständlich mit etlichen kleinen Bohrlöchern) mittig mit einem Loch von ca. 20 mm.
Funktioniert fast so bequem wie der Zentralspanner , den ich mir wesentlich später mal gekauft habe.
Man steckt die Gewindestange mit der aufgeschweissten Mutter nach oben von unten durch das Loch im Querlenker und schiebt die geschlitzte Platte durch eine möglichst weit oben liegende Federwindung, so dass die Mutter oberhalb der Platte ist und die Stange durch die Platte am Herunterfallen gehindert wird. Von unten steckt man dann die andere Platee auf die Gewindestange, die Scheibe auch und dann kann man mit der zweiten Mutter von unten die feder zusammenziehen . Sollte sich die Gewindestange mitdrehen, kann man mit einem 27er Maulschlüssel die festgeschweisste Mutter arretieren.
dabei ist zu bedenken: Wir gehen ja bei der Bemessung der Bauteile davon aus , dass die feder eingebaut ist. Also muss zum Ausbau oder einfach nur zur Sicherung die Feder kaum zusammengezogen werden , sondern eigentlich nur die jetzige Länge festgehalten werden.
Aber : Zum Ausbau muss sie völlig entspannt werden , also muss die Gewindestange nach unten aus dem Querlenker sehr weit herausragen ! ich übertreibe nicht , wenn ich sage , die Feder der VA ist ausgebaut fast doppelt so lang wie eingebaut! Daher die Gewindestange ( üblicherweise 1 m lang) nicht voreilig kürzen!
Man kann natürlich auch einen Federspanner kaufen , aber damals gabs weder I-Net noch billige beim Werkzeughöker.
mal schnell gegurgelt:
www.ebay.de/itm/Innenfederspanner-Merced...b:g:s4oAAOSwBNtbBXpl

okay , bei dem Preis vergesst alles , was ich über den Selberbau geschrieben habe! Ich habe für meinen noch ca. 130 E bezahlt , damals in den 80er Jahren rief der Höker gute 1100 DM auf und etliche Monate Bestellfrist, für mich als Student völlig indiskutabel. Der selbstgebaute hat mich nen 10er und vielleicht eine oder 2 Stunden Arbeit gekostet , die Schlosserei hatte sowohl die Gewindestange und Muttern auf Lager und auch den grossen Schrottcontainer , an dem ich mich immer bedienen durfte , sowohl was meine Entsorgung als auch die Besorgung betraf. Und war mein unmittelbarer Nachbar!

Auch liest man in den vdh-Beiträgen von gescheiterten Versuchen, die Gewindehülse aus dem Achsschenkelbolzenkopf zu bekommen und es wird empfohlen, gleich ein Neuteil zu nehmen. Das kostet bei db-Depot 85€


Äh , nee , ist nicht richtig! Dafür gibt es den Achsschenkel neu ! Nur ist darin die Gewindebuchse nicht enthalten! Du brauchst also zusätzlich den Rep.satz Querlenker aussen oben" für 42,20 E. Sind also pro Seite schon fast 130 E , vermutlich kommt noch Versand hinzu.

lar, dann muss man das mit einer Reibahle honen,


Nein , das ist eine andere Arbeit , und zwar betrifft das den Austausch der Gleitbuchsen im Achsschenkel.

ich würde erstmal alles zerlegen und auf Verschleiss prüfen , es wird ja nicht darauf ankommen , dass das Fzg innerhalb weniger Stunden fertig ist.

MfG Volker

Abschmierdienst/Nippelschmierung wie oft? 4 Jahre 6 Monate her #119715

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Da hast du natürlich Recht, den Rep.satz für die Gewindehülse hatte ich mir ja schon bestellt und in dem Preis nicht mit eingerechnet :P
Dann käme man mit dem neuen Achsschenkelbolzen tatsächlich auf ca. 130€ plus Versand.
Wenn man den aber neu macht (was ich ja jetzt auch nicht weiß, ob das nötig sein wird), dann kommt man um die Messing-Hülsen und das honen nicht drum herum.
Ja, das Beste wird sein, alles in Ruhe zu zerlegen, dabei die eigene Sicherheit gut zu beachten (werde so abstützen wie du beschrieben hast UND dazu zusätzlich noch einen Federspanner montieren als doppelten Hosenträger :cheer: ).
Und dann mal sehen, ob diese vermaledeite Gewindehülse aus dem ASB raus geht oder nicht ;)
Mal sehen, wann ich dazu komme. Werde hier berichten.
Dankeschön für die vielen Tipps und Grüße in den Norden
Bernd

Abschmierdienst/Nippelschmierung wie oft? 4 Jahre 6 Monate her #119719

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Moin Moin !

Die Messingbuchsen müssen nicht zwangsläufig erneuert werden, sondern nur , wenn sie verschlissen sind. Der Achsschenkelbolzen ist genau genug gefertigt, , da passt einer wie der andere. Allerdings kommt es gelegentlich bei Leuten , die eine Fettpresse nicht kennen , dazu, dass die ASB einlaufen. Dann müssen sie natürlich erneuert werden , ,ausserdem kann man mit Sicherheit davon ausgehen , dass die Buchsen nicht masshaltig sind.
Wenn man die Teile neu kauft und die Buchsen über den ASB schiebt, stellt man fest , dass sie praktisch spielfrei ( ASB vorher leicht einölen! ) auf dem ASB sitzen. Das Aufreiben wird erst dadurch nötig , weil sie sich beim Einschlagen / Einpressen in den Achsschenkel stauchen.
Das habe ich mir früher zu Nutze gemacht, indem ich halbwegs gute Buchsen aufbewahrt habe bzw. Buchsen mit nur leichtem Spiel nicht ausgebaut habe, sondern solche weiterverwendet habe.
Vor dem Einbau des Achsschenkels habe ich dann die Buchsen mit ein paar kräftigen Hammerschlägen weiter gestaucht , indem ich sie einfach mit dem Werkzeug versucht habe , weiter einzuschlagen , was wg. des Absatzes nicht möglich ist. Anschliessend dann auf Mass gerieben. Ich habe einen ganzen Satz verstellbarer Reibahlen , die vor allem lange genug sind, um auf der anderen Seite eine Führung aufstecken zu können , damit beide Bohrungen genau fluchten.
Das Buchsenwerkzeug habe ich mir auch selber angefertigt, 2 Rundstähle , der eine wird leicht konisch gedreht und bekommt am dickeren Ende , wo er einen Durchmesser von etwas weniger als der ASB hat, eine scharfe Kante. damit kann man die Buchsen herausschlagen.
Der andere wird einfach an einem Ende so abgedreht, dass sich die Buchse leicht aufschieben lässt, der übrige Durchmesser ist minimal kleiner als der Aussendurchmesser der Buchse. Damit wird die Buchse eingeschlagen bzw. gestaucht.

MfG Volker

Abschmierdienst/Nippelschmierung wie oft? 4 Jahre 6 Monate her #119748

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So … Zwischenbericht vom ASB-Ausbau an meiner Flosse :)
Nachdem ich mir nochmal in Ruhe durchgelesen habe, was Du - Volker - oben geschrieben hattest:

"wenn nicht da noch 2 Bauteile wären , die das verhindern. Zum einen der Stabi … Aber der Stossdämpfer hat ebenfalls einen inneren Anschlag und dieser verhindert, dass der untere Querlenker zu weit nach unten bewegt werden kann. Das Ganze kann also nur dann gefährlich werden , wenn die Achse ausgebaut oder wenigsten der Stossdämpfer lose ist."
Stimmt !
Also hab ich Mut gefasst und bin die Sache nun angegangen.
Heute am frühen Abend hab ich jedenfalls schon mal den Achsschenkel frei gelegt, also Radnabe, Bremssattel mit Bremsscheibe, Bremsleitung und das Ankerblech abgebaut und die Kronenmutter am Traggelenk wie von dir beschrieben 2 Umdrehungen geöffnet. Nebenbei habe ich gefühlt 500 g altes, harziges Schmierfett, das um die Schmierstellen ausgetreten ist und nie weggeputzt wurde, entfernt - damit man mal sieht, woran man da überhaupt arbeitet (ich hab's lieber sauber).
Oben an der zu reparierenden Exzenterschraube und der wohl festgegangenen Gewindehülse habe ich die Gummis entfernt um da schon mal ordentlich mit Rostlöser zu panschen …
Hier mal Bilder vom Zwischenstand … ich hoffe, dass ich bisher wenigsten alles richtig gemacht habe Volker.:whistle:
LG , Bernd
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Abschmierdienst/Nippelschmierung wie oft? 4 Jahre 6 Monate her #119752

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Moin Moin !

Sieht bislang gut aus! Aber du schreibst "Kronenmutter" , das ist die , die auf dem Traggelenksbolzen sitzt und versplintet wird.
Lösen (2 Umdrehungen) musst du die Mutter unten , die auf dem Achschenkelbolzen sitzt und durch ein Sicherungsblech gehalten wird. Aber den Bildern nach zu urteilen , meinst du auch diese. Und ja , man glaubt nicht , wieviel Fett da sein kann und wie hart das Zeugs im Laufe der Jahrzehnte wird.
Die Spurstange muss noch vom Lenkhebel abgezogen werden , hatte ich bislang noch nicht geschrieben. Ich hoffe , ein vernünftiger Glockenabzieher ist in der Werkzeugkiste.

Mfg Volker

MfG Volker

Abschmierdienst/Nippelschmierung wie oft? 4 Jahre 6 Monate her #119755

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Ja richtig, das ist keine Kronenmutter - hatte ich falsch geschrieben.
Wir sprechen von der selben unterm Traggelenk, sieht man auf dem Foto ja.

Spurstange - Glockenabzieher … hm, nee leider nicht in der Werkzeugkiste.
Muss ich bei den besser ausgestatteten Nachbar-Schraubern nachfragen ;)
Wird sich auftreiben lassen hoffe ich.

Wenn ich schon dabei bin: die Gummis im Stabi sehen auch schon ziemlich oll und spröde aus.
Kann ich die bei der Gelegenheit mit wechseln, wenn sowieso danach die Spur eingestellt werden muss?
Oder hat der Stabi darauf keinen Einfluss?
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