Moin Moin !
Die Querlenkerlager sind innen ! Oben und unten je 2 , also 4 Schmierstellen pro Seite. Was du meinst , ist der Achsschenkelbolzen , genauer das Führungsgelenk. Dein Problem kommt gelegentlich vor, und das ist saugefährlich! Es wird höchstwahrscheinlich nicht nur kein Fett durchgehen, sondern auch die Gewindehülse im Achsschenkelbolzen fest sitzen. Dann aber dreht die Gewindebuchse auf dem Exzenterbolzen, was dieser nicht lange mitmacht, die Radaufhängung reisst ab.
Der Schmiernippel ist es nicht,
Es ist nie der Nippel!
ich habe schon oft eine erfolgreiche Reparatur durchführen können. Allerdings braucht man Wärme und Rostlöser. Also Schweissbrenner (autogen) und kein WD40 , sondern etwas , das was taugt.
Es ist auch etwas Aufwand ! In Kurzform: Rad , Bremse abschrauben, sowie die Bremsleitung und das Schutzblech. Das Fzg sollte dabei unter dem Längsträger angehoben werden (Rangierwagenheber) . Dann das Sicherungsblech der Mutter vom Traggelenk aufbiegen und die Mutter lösen , aber nur ca. 2 Gewindegänge. Schmiernippel aus dem Traggelnk entfernen. Mit gezielten Hammerschlägen auf das Traggelenk , wobei ein schweres Gegenstück anderseitig anliegen muss, wird der Achsschenkel aus dem Traggelenk "gesprengt". Das Ganze passiert unter der starken Federspannung der VA , daher die Traggelenkmutter nur 2 Umdrehungen lösen! Dann sollte das Fzg weit aussen unter dem unteren Querlenker aufgebockt werden, aber so, dass das Traggelenk noch frei und beweglich ist. Das sollte man so hinbekommen , das einerseits das Fzg sicher aufgebockt ist , anderseits aber die Feder zusammengedrückt wird, ohne die Beweglichkeit des Traggelenks einzuschränken. Jetzt sollte der Achsschenkelbolzen spannungsfrei sein und die Mutter unten vollständig abgeschraubt werden können , ohne dass da einem etwas um die Ohren fliegt. Der obere Querlenker kann also nach oben gedreht werden , wobei man gleich das Spiel der Lager kontrolliert. Der Achsschenkel kann abgezogen werden, dabei auf die Beilagscheiben zur Einstellung des Höhenspiels und die Gleitscheiben des Schwenklagers achten!
Jetzt wird der Exzenterbolzen herausgeschraubt , dabei wird oft der Schweissbrenner benötigt, weil die Exzenter gerne im Querlenker festsitzen. Aber erst mit Rostlöser und leichten Schlägen versuchen !
Nur wenn wirklich alles nichts hilft, den Exzenterbolzen direkt am Querlenker mit einer dünnen Trennscheibe durchflexen, aber das ist das letzte Mittel!
Ziel sollte es sein , Den Achsschenkelbolzen mit Gewindehülse heile herauszubekommen , dabei ist zu bedenken , dass die Hülse an der Seite 2 Nuten hat, in die die Zapfen einer Scheibe eingreifen, womit die Gewindehülse von aussen in eingebauten Zustand verdreht werden kann.
Was jetzt kommt , steht garantiert in keiner Rep.anleitung , wurde von mir aber oft erfolgreich durchgeführt.
Der Achsschenkelbolzen wird so in einen kräftigen Schraubstock eingespannt , dass die Backen
die Gewindehülse, die ja links und rechts einige mm aus dem ASB herausragt , einklemmt. Der Bolzen selber sollte frei nach unten zeigen und den Nippel haben wir natürlich entfernt. jetzt kann man versuchen , durch drehen des Bolzens die Buchse zu lockern , meist aber brauchen wir jetzt richtig Hitze , also den Schweissbrenner. Mit dem wird das Oberteil des ASB erhitzt , gleichzeitig am Bolzen gedreht , mit Rostlöser geschmaddert usw. Ich habe bislang jede Gewindbuchse so herausbekommen! Irgendwann klappts bei dir auch! Dummerweise bedeutet das aber nicht , dass man die Teile wiederverwenden kann.Oft sind die Gewinde verschlissen , ausgeleiert und nicht mehr zu gebrauchen. Aber oft hat man auch Glück !
Wenn man alle Lager für gut befunden hat (oder ersetzt), wird die Chose umgekehrt zusammengebaut. Eigentlich ist ja alles selbsterklärend, nur für einige Schreiberlinge von Rep.anleitungen nicht. Viele enthalten einen gravierenden Fehler , wenn man die Repanleitung befolgt und nicht seinem Verstand, war die Ganze Angelegenheit kontaproduktiv, weil die VA in kürzesterZeit zerstört ist.
Worum gehts? Wenn der ASB in den oberen Querlenker eingebaut ist, kann er nur noch um die Gewindebuchse drehen. Durch das Gewinde (auch die inneren Lager sind Gewinde !) kann er sich nicht in Längsrichtung des Fzges bewegen.
Jetzt dreht man die Gewindebuchse mittels der Scheibe, die in deren Nuten greift, so , dass der Achsschenkelbolzen sauber in den Konus des Traggelenks passt . Mutter noch nicht ansetzen , der Achsschenkel ist ja auch noch nicht montiert. Es soll nur der Bolzen sauber und leicht fest im Traggelenk sitzen! Nun dreht man die Scheibe mit der Gewindebuchse , bis man merkt , dass es etwas schwerer zu drehen geht, weil der Achsschenkel verkantet. Dann dreht man anders rum , bis es genauso schwerer geht und zählt exakt die Umdrehungen dabei. Wenn man jetzt die Hälfte der Umdrehungen zurückdreht, ist sichergestellt , dass der Bolzen exakt und sauber genau mittig im Konus sitzt, Damit sind alle Gewinde der VA auf dieser Seite nicht verkantet, sondern laufen absolut exakt aufeinander! Diese Einstellung darf nicht mehr verändert werden !!!! Sicherungsschraube mit roter Farbe markieren und später bei der Spureinstellung darauf hinweisen , das rote Schrauben absolut tabu sind ! In vielen Rep.anleitungen wird nämlich durch Verdrehen der Gewindebuchse der Nachlauf eingestellt, Das ist völliger Quatsch! Der Nachlauf wird durch Kippen der Achse eingestellt, dafür sind die Blattfedern vorne an exzenterischen Schrauben befestigt.
Eine dermassen reparierte und eingestellte Achse , alle 2 Wochen , was 3000- 3500 km entsprach,abgeschmiert, habe ich in meiner letzten Flosse von 246tkm ( Kauf und Restaurierung) bis 960 tkm gefahren , ohne irgend eine weitere Rep.
Beim Verkauf war bis auf ein leicht erhöhtes Spiel in den Achsschenkelbolzenbuchsen an der VA immer noch alles i.O!
MfG Volker